Turbobier veröffentlicht am Freitag den 27. Januar ihr zweites Studioalbum, dass auf den Namen „Das neue Festament“ getauft (haha!) wurde. Wir konnten ein ganz witziges Interview mit Turbobier Frontmann Marco Pogo führen, dass stellenweise doch auch ernster wurde. Hier mehr zum neuen Album, zur Band, anstehenden Shows, Die Kassierer und Bier.

Da ich aus Unterfranken stamme und dem Dialekt zumindest nicht ganz fern bin, biete ich mich bei Missverständlichkeiten gerne als Dolmetscher an. Viel Spaß!

Interview mit Marco Pogo von Turbobier

Turbobier
Turbobier (Pressefoto)

Auf sowas wir Kirmes hamma keinen Bock

AFL: Servus, wie geht’s? Am 27. Januar erscheint euer zweites Studioalbum, dass auf dem Namen „Das neue Festament“ getauft wurde. Wie unterscheidet sich das gute Stück von euren Debüt und wie vom neuen Testament?

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Marco: Also zerstamoi auch ein lautes Seas aus Wien-Simmering. Am 27.01.2017 isses nun endlich soweit, ‚Das Neue Festament‘ erblickt des Licht der Wöd. Eine tolle Sache, wie wir finden. Beim Debütalbum war alles roh und direkt. Jetzt is alles ausgefeilter und noch direkter. Im Gegensatz zum Neuen Testament hat unser Neues Festament auch wirklich Lösungsansätze für ein bessres Leben parat.

AFL: Ihr habt ja schon den ein oder anderen Song gecovert und mit euren Texten ausgeschmückt. Setzt sich das auf dem „neuen Festament“ fort? Falls ja, welche Songs wurden den dieses Mal gecovert?

Marco: Nö, diesmal keine Coversongs. Nur eigene Hits. Aber wir nehmen das jetzt mal als Kompliment. Unsre Covers san jo a wirklich schee!

AFL: Hat sich eigentlich schon einmal ein Originalkünstler bei euch gemeldet? Sei es mit einer Urheberechtsverletzung, Feedback oder sogar Lob?

Marco: Na. Dürft allen relativ wuascht sein. Is uns aber nur recht. So eine Unterlassungsklage is ka lustige Gschicht. Da hamma echt besseres zu tun. Biertrinken zum Beispü!

AFL: Mit Veröffentlichung des neuen Albums geht es für euch auf große Releasetour, bei der Shows in ganz Deutschland und Österreich anstehen. Ich mein ich komme jetzt aus Unterfranken und verstehe noch den größtenteils eurer Lyrics, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es damit beispielsweise in Norddeutschland anders aussieht oder? Verstehen die Besucher dort eure Texte? Kam es gar schon einmal vor, dass Zuschauer dachte, dass ihr Englisch oder eine andere Sprache singt?

Marco: Oiso prinzipiell is Musik a Emotion, und man muss net immer ois verstehen. So siach i des. Mei English is echt passabel, aber i muss dazusagen, waun i jetzt auf a Napalm Death Show geh, versteh i a net ois. Waun Rammstein in Russlånd spün, vastehts a kana. Muss man immer ois verstehen? Vielleicht isses ja grad das lustige, wenn ma eben net ois versteht. So kann man immer was neues dazulernen. Unsre Alben bringen ja wirklich fremdsprachentechnisch einige lustige Neuigkeiten mit sich!

AFL: Viele sagen Punk muss politisch oder zumindest sozialkritisch sein. Wie steht ihr dazu? Seid ihr schon einmal negativ damit konfrontiert worden Punk Musik zu spielen und dabei ausschließlich die Spaß-Schiene zu fahren?

Marco: Jello Biafra sang vor +30 Jahren ‚punk ain’t no religious cult, punks means thinking for yourself‘. Die Leute, die uns sowas vorwerfen, wissen wahrscheinlich nichtmal, wer Biafra is. Passiert zum Glück eh sehr selten. Die, die uns kennen wissen, was wir wie und warum denken – und auch, dass wir mehr als nur eine leere Bierdose in der Birne haben.

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AFL: Werdet ihr eigentlich oft für Volkfeste oder Dorfkirmese angefragt? Könntet ihr euch das irgendwann einmal vorstellen oder bleibt ihr lieber auf den Punk-Rock Bühnen zuhause? Was habt ihr nach Veröffentlichung des neuen Albums und der Releasetour sonst für Pläne?

Marco: Passiert zum Glück auch sehr selten. Nö, auf sowas hamma keinen Bock. Wir wollen die leiwanden Venues spielen. Volksfest is mit 2,3 Promüü und ois Besucher vielleicht erträglich. Owa als Band? Bitte nicht.
Wir touren uns jetzt moi im deutschsprachigen Raum den Oasch ab, und dann geht’s ins Ausland. Mehr steht dazu auf turbobier.at!

AFL: Wen ihr euch aussuchen könntet, mit welche Band ihr denn einmal auf Tour gehen könntet, welche Band würdet ihr wählen und wo sollte die Tour dann stattfinden?

Marco: Am liebsten würd ma mit Die mächtigen Kassierer durchs Ruhrgebiet touren. Ansonsten wäre wahrscheinlich Japan auch mal sehr geil.

AFL: Eure musikalischen Einflüsse sind?

Marco: 77er Punk, Hardcore, Streetpunk, Skatepunk.
Rancid, Sex Pistols, Misfits, Ramones. So in etwa. Das sind so 4 Bands, auf die sich alle irgendwie einigen könnten.

AFL: Was hört ihr den sonst momentan so? Hattet ihr 2016 ein absolutes Lieblingsalbum?

Marco: I bin letztes Jahr auf Frank Carter & The Rattlesnakes – Blossom einekippt. Große Scheibn. Geiler Typ. Hab die Gallows a scho immer leiwand gfunden, aber er hat zum Glück nix von seiner Wut eingebüßt.

AFL: Ok, hier noch ein paar Kurzfragen!

Trinkspiel? Reparaturseidl – das TURBOBIER-Brettspiel (inzwischen leider sold out)

  • Lieblingsbier? Unser eigenes TurboBier natürlich (blede Fråg)
  • Ekeligstes Bier? Eher eine Frage der Temperatur denn der Marke, würd i sagen
  • Dose, Flasche oder Maßkrug? Trinkhelm
  • Schnaps? Bring i net runter

AFL: Danke für das Interview! Habt ihr noch etwas, dass ihr loswerden möchtet oder irgendwelche Abschlussworte?

Marco: Ja fix! Holts euch ‚Das Neue Festament‘, um unsren ausschweifenden Lebensstil weiterhin zu subventionieren! Und kommts auf die Shows. Alles auf turbobier.at! Bussi aus Simmering!

Turbobier – Das neue Festament

Band: Turbobier
Titel: Das neue Festament
Label: Pogo’s Empire
Format: Album
Veröffentlichung: 27. Januar 2017
Tracklist:

1. Verliebt in einen Kiwara
2. Feuerwehrfestl
3. A Mensch is a Mensch
4. Feiertag
5. Die heilige Bierbel
6. Insel muss Insel bleiben
7. Fettsein ist ein Menschenrecht
8. Der Albtraum jeder Schwiegermutter
9. Frei sei
10. Mitzi
11. Punkfahrrad
12. An erster Stelle

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– Playlist: Happy Release Day

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