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AYS im Interview zu „Worlds Unknown“

Interview mit AYS zum neuen Album "Worlds Unknown", der asiatischen Punk Szene und den anstehenden Shows.

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AYS meldeten sich Anfang März mit ihrem neuen Studioalbum „Worlds Unkown“ nach längerer Releasepause eindrucksvoll zurück. 12 Songs wütender, düsterer Hardcore-Punk und schon jetzt ganz sicher einer der besten Veröffentlichungen des Jahres 2017.

Wir hatten die Möglichkeit mit Gitarrist Henne Kleefisch ein Interview zum neuen Album und den anstehenden Shows zu führen, bei dem wir mehr über ihn und AYS erfahren konnten.

Interview mit Henne Kleefisch von AYS

Die europäische Hardcore Szene ist viel zu verwöhnt – in Asien hatten wir das Gefühl, dass sich alle viel mehr auf die Show freuen, die Kids aufgeschlossener sind und es weniger diese verschiedenen Genres gibt, sondern alle überall hinkommen.

AFL: Hey Henne wie geht’s? Erst einmal Glückwunsch zu „Worlds Unkown“ – sehr starkes Teil! Ich persönlich finde, dass im Sound sehr starke Doom-Elemente vorhanden sind – wesentlich mehr als früher! Wie kam es dazu? Oder kam der Doom-Hardcore Sound eher unbewusst? Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach „WORLDS UNKNOWN“ von seinen Vorgängern?

Henne: Moin! Soweit so gut, freut mich dass es dir gefällt. Grundsätzlich haben wir uns nicht vorgenommen einen gewissen Sound zu erreichen, es kommt wohl daher das wir manche Songs schon vor über fünf Jahren angefangen haben zu schreiben. Manche Riffs haben wir verworfen und manche auch von Probe zu Probe vergessen, trotzdem immer wieder weiter dran gearbeitet. Ich denke es kommt eher daher das sich unser Musikgeschmack verändert hat und wir darüber neue Einflüsse gesammelt haben – ohne dass wir vergessen haben, dass wir Punkrock machen.

AYS - Worlds Unknown
Cover zum neuen AYS Album

AFL: Habt ihr beim Schreiben der Musik eigentlich bestimmte Einflüsse an denen ihr euch orientiert oder auf was achtet ihr beim Songwriting-Prozess?

H: Ich glaube tatsächlich das wichtigste für uns ist jedesmal eine Deadline zu haben und einen fixen Studio Termin – unter Druck läuft es einfach besser und man zögert nicht alles nach hinten raus.

AFL: Das Album wurde im Sommer 2016 von Igor Wouters (Ex-Madball, Born From Pain) in Amsterdam aufgenommen. Wie kam es dazu, dass ihr das bei ihm dort aufgenommen habt und „WORLDS UNKNOWN“ in den Staaten gemastert wurde?

H: Igor haben wir damals auf der Tour mit BORN FROM PAIN kennen gelernt, haben dann 2012 die SUBURBAN HAZE mit ihm in einem Proberaum in Maastricht aufgenommen. Waren direkt wieder auf einer Wellenlänge und Igor wusste genau was wir wollten, 2014 dann „Stench“ und „Liebeslied“ in seinem Studio Amsterdam Recording Company und wussten direkt das wir das Album auch dort aufnehmen wollen. Er hat uns schon 2012 gesagt das wir in Betracht ziehen sollten es von einer Außenstehenden Person Mastern zu lassen, damit noch mal ein anderes Ohr über die Songs hört, wir fanden es jedoch beide Male besser einem Freund das Geld zu geben der selbständig ist. Dieses Mal haben wir aber beschlossen auf ihn zu hören und West West Side Studios kam uns bei vielen Bands zu Ohren, dessen Sound uns gefallen hat.

AYS – Worlds Unknown ::: Review (2017)

AFL: Wovon handeln die Songs so? Du klingst auch auf „WORLDS UNKNOWN“ so, als ob dich einiges so richtig ankotzt!

H: Ich denke das die Frage den Umfang des Interviews sprengen würde um sie ausführlich zu beantworten, das uns alle einiges ankotzt soll auch zu hören sein – ich denke dafür steht auch unser Name.

AFL: Ihr seid jetzt ja schon das ein oder andere Mal in Asien auf Tour gewsen. Wie seht ihr die Hardcore-Punk Szene in Asien? Gibt es ein Land dessen Szene besonders erwähnenswert ist und euch besonders beeindruckt?

H: Uns hat vieles beeindruckt, sei es China wo der Tagesablauf jedesmal absolut identisch war und uns die Promoter jeden Tag auf Chinesisch aufgeschrieben haben wo wir hin müssen, dass wir 5 Tickets brauchen und alles glatt lief bis hin zum Autounfall in Indonesien wo wir nicht lange anhalten durften wegen der Sumatra Piraten. Vor allem aber die ganzen Freunde die wir gewonnen haben, die uns ein Dach über dem Kopf gegeben haben, von Europa über Asien bis nach Australien.

AFL: Was würdet ihr euch von der europäischen Hardcore-Punk Szene in Europa wünschen? Und was wiederum vermisst ihr einfach in der Asien-Szene?

H: Die Szene in Asien schien uns immer gut aufgestellt und wie eine große Crew zu sein. Man verbrachte viel Zeit mit abhängen und wir sind mit 20-30 Leuten nach der Show zusammen essen gegangen, geschlafen wird meist erst um 5 oder 6 Uhr, haha.

Die europäische Hardcore Szene ist viel zu verwöhnt – in Asien hatten wir das Gefühl, dass sich alle viel mehr auf die Show freuen, die Kids aufgeschlossener sind und es weniger diese verschiedenen Genres gibt, sondern alle überall hinkommen. Vom Sharp Skin über Iro-Punk bis zum Turnschuh Sammler. Sowas gibt es hier leider weniger bis gar nicht.

AFL: Gibt es aus Asien ein paar Bands, die du uns empfehlen könntest?

H: OVERTHROWN aus Singapur, mit denen wir 2015 unterwegs waren und GUMMI deren LP vor einem Jahr released hat, TRIANGLE aus Kuala Lumpur und noch viele mehr.

Hardcore ist Punk und wird immer Punk bleiben

AFL: Hast du vor kurzem den Zwischenfall auf einem Code Orange Konzert in den Staaten mitbekommen, bei der sich ein Mädchen sehr schwer verletzte? Falls ja, wie siehst du sowas?

H: Ich hab es tatsächlich erst ziemlich spät mitbekommen das etwas passiert ist. Ich finde alles was vorsätzlich und darauf ausgelegt ist Leute gezielt zu verletzen geht gar nicht und hat nichts auf ner Hardcore Show zu suchen!! Aber das etwas passieren kann sollte auch allen bewusst sein, es gibt genug Frust den man im Pit ablassen will, beim Stagediven in die Menge springt und mitgröhlt.

Schommer hat auch schon das ein oder andere mal eine Gitarre von uns ins Gesicht bekommen oder Chris war letztens bei RISK IT! vor der Bühne und jemand ist in ihn reingelaufen – Resultat war ein starker knupser mit dem Stahlträger am Rand der Bühne und ein Cut im Haaransatz – das ist natürlich alles nichts im Gegensatz zu dem Vorfall bei Code Orange und ich hoffe das Ihre Genesung möglichst schnell und gut voran geht.

AFL: Es stehen in der nächsten Zeit für euch auch wieder einige Shows und Festivals auf dem Programm. Worauf freut ihr euch dabei ganz besonders?

H: Ich denke worauf wir uns alle am meisten freuen ist das wir Fünf nach ner beschissenen Arbeitswoche in den Van steigen, uns noch darüber aufregen die Backline aus dem Proberaum zu schleppen, Stundenlang im Bus sitzen, aber damit dem Alltagstrott, Monotonie und Stress entfliehen können. Freunde die man vor kurzem noch – oder seit langem nicht mehr gesehen hat wieder zu treffen und einfach eine gute Zeit zu haben.

AFL: Hast du mit AYS schon überall gespielt, wo du schon immer einmal spielen wolltest oder fehlt noch ein Land bzw. eine Region?

H: Wir haben auf jedenfalls noch lange nicht genug gespielt und es gibt noch viele Orte die wir zusammen bereisen und beschallen wollen. Ich hab kein persönliches Ziel, Hauptsache ist, dass man neue Leute und Kulturen kennenlernt und Leute trifft denen das ganze genau so viel bedeutet wie mir. Ich lass mich da lieber überraschen wo die Reise hingeht anstatt mir ein Ziel zu setzen und nachher enttäuscht zu sein falls man es nicht erreicht.

AFL: Danke dir für das Interview. Die letzten Worte gehen an dich!

H: Gerne, dank dir natürlich auch. An den Rest – Hardcore ist Punk und wird immer Punk bleiben, stellt selbst was auf die Beine und unterstützt kleine Bands!

AYS live

31.03. DE – Dresden – Konk Klub
01.04. DE – Stuttgart – Gasparitsch
30.04. DE – München – Impericon Festival
06.05. DE – Querfurt – Return to Strength
30.06. DE – Herrenberg – Lecko Mio Festival
07.07. DE – Prölsdorf – Krach am Bach
14.07. CZ – Tabor – Mighty Sounds Festival
15.07. DE – Neuenkirchen – Rock Your Holiday
07.10. DE – Rauenstein – Back to Reality Festival

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– Playlist: Happy Release Day

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