Start Punk Crust Dekonstrukt – mentally trapped ::: Review (2022)

Dekonstrukt – mentally trapped ::: Review (2022)

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Dekonstrukt kommen aus Ulm und veröffentlichten im Mai diesen Jahres mit mentally trapped in DIY-Manier ihren ersten Longplayer. Darauf zu finden ist eine musikalische Mischung aus Hardcorepunk, Crust, Blackcrust und räudigem D-Beat. Klingt geil. Isses auch.

Mentally trapped ist hart. Nein. Mentally trapped ist knüppelhart. Bereits ab dem ersten Durchlauf setzt sich das gesamte Tape in meinem auditorischen Cortex fest und sorgt für ein Freudenfest in meiner gesamten Großhirnrinde. Zehn Musikstücke, dazu ein hidden track, die eine Laufzeit zwischen 1:06 und 04:02 Minuten haben und scheinbar nur dafür konstruiert wurden, um zu alles drumherum zu dekonstruieren. Anders kann ich die Töne und Tonlagen der 24 Minuten Spielzeit nicht beschreiben. Himmel Herrgott und Jesus Christus, ich weiß nicht was den Bandmitgliedern in den letzten Jahren und Jahrzehnten wiederfahren ist. Aber ich bin dankbar dafür, dass die Band einen Kanal gefunden hat, um die anstaute Aggression in formidable Töne zu transformieren.

Der Einstieg in den Aggrobolzen gelingt mit Darker ganz hervorragend. Kurzes Sample, brachialer Gitarreneinstieg, und Front- und Backvocals, die in den ersten eineinhalb Minuten die Richtung ganz klar vorgeben: Einmal in einem 40-Tonner mit 180 km/h über den Schrottplatz donnern und für etwas Ordnung sorgen. Daran ändert sich auch in den Folgeminuten nicht allzuviel. Bis auf ein, zwei kürzere Samples und ein schleppender Einstieg in Suffocation geht die gesamte Platte ab dem ersten Ton straight nach vorne. Wahrscheinlich war für Ruhephasen schlicht keine Zeit. Gut so. Denn die bedienten Genre leben naturgemäß von einer entsprechenden Geschwindigkeit, die hier phasenweise in eine schweißtreibende Hetzjagd ausartet. Der Gesang von Frontsängerin Mona schwankt hierbei zwischen Hardcore-Growls und Blackmetal-Screams, der Bass gibt dumpf und stetig den Takt vor und die Gitarrenarbeit wechselt gerne mal zwischen tanzbaren Hardcorepunkpassagen und ultradüsteren Black/Deathcrust-Attacken. Der ein oder andere Break sorgt zudem für eine spaßige Abwechslung. Beschlossen wird das Album (offiziell zumindest, hidden track mal ausgenommen) durch das teilweise mit heftigen Death-Attacken durchzogene Open Water. Ein würdiger Abschluss.

Einen oder mehrere Songs qualitativ hervorzuheben, fällt an dieser Stelle nicht ganz leicht. Deswegen lasse ich es einfach. Das liegt auch daran, dass die Platte selbst nach drei oder vier Durchläufen nicht anfängt, anstrengend zu werden. Ich schlage deswegen einfach mal vor, das gesamte Album über bandcamp, youtube oder sonstige Kanäle anzutesten, um einen adäquaten Eindruck von diesem Hammeralbum zu bekommen. Für Liebhaber*innen der besagten Musikrichtungen dürfte eigentlich kein Weg an Dekonstrukt und mentally trapped vorbeiführen. Falls jemand diese Hypothese widerlegen möchte: Viel Spaß und Erfolg dabei. Ich muss wieder auf den 40-Tonner und den Schrottplatz etwas aufräumen.

Käuflich erwerben könnt ihr das liebevoll gestaltete Tape-Gedeck überdie gemeinsamen Herausgeber Modern-Illusion und SubZine Records. Wahlweise scheint es auch noch ein paar Langspielplatten der 2018 erschienen und einseitigbespielten Debüt-EP (s/t) über die bandcamp-Seite der Band zu geben.

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– Playlist: Happy Release Day

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