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Eyehategod – A History of Normadic Behavior ::: Review (2021)

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Eyehategod - A History of Normadic Behavior (2021)

Eyehategod war eine der letzten Bands, die ich vor dem ersten Lockdown live miterleben durfte. Damals scherzte Mike IX Williams noch über den Corona-Virus, schließlich kamen sie gerade mit dem Tourtross aus Italien und er rotzte auf der Bühne rum, als würde er höchstpersönlich den Virus zu verbreiten suchen. Nun, das Lachen ist ihm sicherlich jetzt entweder im Halse stecken geblieben oder es ist noch zynischer geworden, als es vorher schon war.

Ich muss gestehen, ich kannte nur wenig von der Band, aber ihr rücksichtsloses Verhalten auf der Bühne und ihre damalige Performance, die wohl 75 Prozent des Publikums vor den Kopf stieß, das imponierte mir schon. Schließlich zogen sie mit Napalm Death und Misery Index durch die Lande, die nun auch wenig zartbesaitet sind.

Und jetzt, rund ein Jahr später, liegt mir ihr neues Werk zum Rezensieren vor. A History of Normadic Behavior heißt das gute Teil. Und jedes Mal, wenn ich es anmache, fühle ich mich an diesen Tag zurückversetzt, als sich die Band in mein Herz schlich. Der wabbernde, harte doomige Sound, Kompromisslosigkeit in jede Faser Vinyl gepresst. Nein, für Virtuosen ist das sicherlich nichts. Das ist Musik, die alles niederwalzt und keine Gefangenen macht. Und wenn dann das krächzend gepresste, menschenverachtende Growling von Williams einsetzt und man plötzlich hört „Destroy the USA“ (in High Risk Trigger), dann muss ich leider feststellen, dass ich mindestens fünf Alben verpasst habe, die an der Spitze meiner Lieblingsalben gelandet wären.

Man merkt dem Album an, dass die sich eigentlich als unpolitische Band geltenden EyeHateGod in den letzten vier Jahren Trump-Administration gewandelt hat. Es finden sich einige politische Statements auf dem Album, vor allem natürlich wie dumm die Scheiß-Menschheit ist, aber auch klare Ansagen gegen Polizeibrutalität, Reflektionen über die Wahlen und Covid-19 natürlich. Alles vermengt zu einem gequirlten, doomigen Sound, wie man ihn sonst nur von Bands wie Cathedral oder Saint Vitus kennt.

Scheiße, ist das groß!

Tracklist

1. Built Beneath the Lies 03:33
2. The Outer Banks 02:31
3. Fake What’s Yours 03:38
4. Three Black Eyes 02:27
5. Current Situation 04:41
6. High Risk Trigger 04:17
7. Anemic Robotic 02:44
8. The Day Felt Wrong 03:57
9. The Trial of Johnny Cancer 04:25
10. Smoker’s Piece 01:11
11. Circle of Nerves 03:47
12. Every Thing, Every Day 04:42

EyeHateGod (Pressebild)
EyeHateGod (Pressebild)
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– Playlist: Happy Release Day
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Bewertung
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Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
eyehategod-a-history-of-normadic-behavior-review-2021Meisterwerk!

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