Start News Festivals Festivalbericht: SBÄM Fest 5 am Pichlinger See in Linz

Festivalbericht: SBÄM Fest 5 am Pichlinger See in Linz

Die SBÄM Crew hat ein tolles Fest auf die Beine gestellt. Sowohl Wetter, als auch Bands haben ihr Übriges getan, um ein geniales Wochenende in Linz zu verbringen.

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SBÄM Fest 2023

Zum Auftakt kurz die Kritikpunkte: Für mich waren es wirklich keine großartigen, die ich den Veranstaltern der SBÄM-Crew unterjubeln will. Der Hauptkritikpunkt in meinen Augen war eine völlig übertriebene Polizeipräsenz, die definitiv das Land Oberösterreich und die Stadt Linz zu verantworten haben. Was die hier an Aufgebot und Kontrollen abgefeuert haben, das geht auf keine Kuhhaut. Wenn so eine Horde auf ein Punkfestival losgelassen werden muss, dann frage ich mich ganz ehrlich, was die dann machen, wenn es mal wirklich notwendig ist. Grundsätzlich waren die getroffenen Polizist*innen zwar wirklich freundlich, aber wenn man sowohl bei Ankunft, als auch bei Abfahrt Kontrollen von bis zu 30 Minuten über sich ergehen lassen muss, dann ist das echt witzlos. Und dann soll man dieser Sache auch noch freundlich gesonnen bleiben? Naja, liebes Oberösterreich, liebes Linz: Vielleicht mal ein bisschen runter vom Gas, sonst wird euch das mal auf die Füße fallen.

The Von Tramps

Das Security-Personal war kompetent, durchweg freundlich, das Rahmenprogramm sehr unterhaltsam, das Angebot an Speisen sehr groß und sowohl Awarenessteams, als auch Ersthelfer und Medizinpersonal in großer Anzahl vorhanden. Auch Merchstände, Infostände und Toiletten gab es meiner Auffassung nach vollkommen ausreichend und daher würde ich sagen: Top organisiert und bis auf einen Pizzastand war alles da. Und das Lineup bot halt einfach die bestmögliche Abwechslung, die das erweiterte Punk-Genre zu bieten hat. Ska, HC-Punk, Skatepunk, Poppunk, Melodicpunk, deutschsprachiger Punkrock und Folk-Punk. Alles war dabei und auch an Diversität kaum zu überbieten. Ich wüsste nicht, dass ich jemals ein so breit gefächertes Punk-Festival gesehen oder besucht habe.

Zebrahead

Der Festival-Samstag

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Den ersten Tag eröffneten die ortsansässigen Mudfight am Mittag. Der Tag bot mit Sincere Engineer, CF98, Mobina Galore, Stand Atlantic, Venerea, The Von Tramps, Less Than Jake, Anti Flag, Turbobier, Zebrahead und Flogging Molly auch gleich ein unfassbar reichhaltiges Sortiment an Abwechslung. Alles konnte ich mir zwar nicht anschauen, aber ein paar Bands haben mir wieder gezeigt, wie sehr es einfach auch auf die Interaktion zwischen Publikum und Bühne ankommen kann. Nehmen wir hier gerne meine Tagesfavoriten heraus: The Von Tramps, Zebrahead, Less than Jake und Venerea. Warum genau diese vier? Wer vor allem The Von Tramps miterlebt, oder anderweitig schon gesehen hat wird wissen, was ich meine. Die bunte, queere, glitzernde Show dieser bunt gemischten Band kann man nur lieben. Und die Musik dazu ist halt leider auch geil.

Less than Jake Sbäm Fest

Less Than Jake sind für mich ein absolutes Phänomen, denn auch beim gefühlt 100sten Mal feiere ich sie immer noch. Die haben anscheinend immer Bock und das springt von der Stage zu hundert Prozent auf die Menschen herunter. Venerea haben sich diese spezielle Erwähnung aus einem ganz anderen Grund erspielt, denn erstens sind sie sowieso der Wahnsinn und zweitens erkrankte deren Etat-mäßiger Drummer kurz vor dem Festival. So wurde kurzerhand der alte Drummer reaktiviert und das Set bei einer einzigen Bandprobe drauf geballert. Dem Auftritt hat das nicht geschadet, sondern eher förderlich eingewirkt. Mega. Ja und Zebrahead halt. Power, Ausstrahlung und Mucke. Das ist eine Festival-Band, die alles mit bringt. Und das war auch hier wieder so.

Anti Flag

Aber klar auch Turbobier, Anti Flag und die anderen Bands haben abgeliefert, ich konnte nur nicht alles anschauen und auch nicht alles groß beschreiben. Auf jeden Falls ein toller Samstag auf dem SBÄM Fest. Soviel steht fest und das zu toppen sollte für den zweiten Tag durchaus schwierig werden. Aber toppen muss ja nicht sein, denn das Niveau nochmal zu haben, das war es, was auch geschah.

Der SBÄM-Sonntag

Am Sonntag standen als Opener dann The Bloodstrings auf der Bühne, die mich sehr überrascht haben. Fand es dann direkt schade, dass sie schon so früh spielten und nicht viel mehr Leute in den Genuss dieser leidenschaftlichen Show kamen. The Rumperts konnten dann ebenfalls sehr überzeugen und genau wie The Bloodstrings ihre neuen Songs zu besten geben. Victory Kids, Jen Razavi und Destroy Boys habe ich leider verpasst.

Eine der Shows dieses Wochenendes wurde von Public Serpents geliefert. Erinnert sehr an Choking Victim, von denen sie auch einen Song gecovert haben. Super Sache. Dann kam für mich der Auftritt des Sonntags und vielleicht sogar des Wochenendes, denn ich hatte Bowling For Soup noch nie gesehen und mich sehr drauf gefreut. Und keine Sekunde dieser spaßigen Pop-Punk-Show hat mich enttäuscht. Das war ein Feuerwerk an Gags und grandioser Musik.

Bowling For Soup
Hot Water Music

Danach war es für Hot Water Music natürlich schwer, das angestachelte Publikum weiter zu befeuern aber ganz ehrlich, what a blast. Auch die Jungs um Chuck Ragan haben grandios abgeliefert. Sorry, jetzt hab ich The Menzingers unterschlagen, die ich aber auf Grund eines Termins nicht anschauen konnte. Aber was ich gehört habe, war sehr gut und Berichte von anderen Leuten waren durchweg begeistert. Blöderweise war für mich wegen der Rückreise dann Schluss, so dass ich über Enter Shikari, Frank Turner und Rancid nicht mehr berichten kann.

Schließlich war es wichtiger, wieder eine halbe Stunde von zwei Polizisten genervt zu werden. Trotz 0,0 beim Atemtest und korrekter Autobestückung mussten natürlich ganze fünf (5!) Drogenübungen sein und danach dann auch noch ein Pinkeltest. Hier nochmal an LINZ: Das ist das letzte, was ihr da abgezogen habt. Schämt euch, sowohl Land, Stadt, als auch Polizei.

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– Playlist: Happy Release Day

1 Kommentar

  1. Lieber Tobi,
    Freut mich das dir das Festival gefallen hat, schade nur das du dich nur einseitig über die Polizei beschwerst.
    Ich als Anrainer kann nur bei der Organisation bemängeln das es keine Vorabinformationen für die Anrainer gab.
    Ich wusste selbst nur per Zufall schon vorab bescheid, aber es gab genügend Familien die davon am Freitag komplett überrascht wurden, und das gesamte Wochenende aufgrund der Lautstärke Probleme mit Kleinkindern und Haustieren hatten (Bei mir im Garten um die 75dba gemessener Schalldruck, bei Veranstaltungsende 2 Uhr Früh)

    Die präventiven Kontrollen der Polizei finde ich absolut in Ordnung, auch wenn du das persönlich als Ärgerniss siehst…. aber denk mal daran was wäre wenn nur 1 Drogenlenker oder Alkolenker einen Autounfall mit Todesfolge verursacht.
    Genau dann wird die Polizei österreichweit wieder beschimpft wieso nichts im Vorfeld unternommen wurde….und unbestreitbar war der gewisse eindeutige Geruch rund um den See.

    Und zur Info:
    Die („böse“) Polizei, sowie die Linz AG als See Eigentümer haben bei allen illegalen Wildcampern auf den Wiesen und Parkplätzen rund um den See alle Augen zugedrückt,(Campieren Verboten) und das obwohl durch Wildcamper und derren Verschmutzungen etc. immer wieder Diskussionen sind.

    Also bitte schimpf nicht über OÖ, Linz und die Polizei das Ihr 3 Tage lange bis früh in den Morgen lautstark feiern durftet …in der Nähe des Linzer Naherholungsgebietes, der Donauauen und in mitten von Wohnsiedlungen.

    LG M.

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