Start Reviews Melonball – Breathe ::: Review (2023)

Melonball – Breathe ::: Review (2023)

Kein schon 1000-Mal gehörter 08/15-Sound. Das ist es, warum die Band auch ohne Album schon so viel erreicht hat.

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Melonball Cover

Seit ich diese Gruppe zum ersten mal gehört habe bin ich Melonball-Fan. Ich hab das ja auch in meinem letztjährigen Jahresrückblick schon angemerkt. Und endlich darf ich mit Freuden das allererste Album dieser Nürnberger Band besprechen. Breath heißt das Werk der 2019 gegründeten Melodic-Skatepunk-Band und es könnte gut und gerne eines der Top-Werke des Jahres im Genre werden. Die zehn Songs strotzen vor Power, Bock und Innovation. Denn in Sachen Songwriting ist das Gebotene schon auch auf hohem Niveau. Es wird wohl nach so einem Debüt schwer, die hoch gelegte Latte zu toppen, aber selbst das traue ich der Band um Sängerin Oli durchaus zu. Aber genug der Vorschusslorbeeren, lassen wir die Platte mal Revue passieren.

Melonball by NadineRodler
Melonball by NadineRodler

Den Opener Sicker hatte man ja vorab auch schon mit einem Video versehen und da hört man auch gleich, wo der Barthel den Most holt. Metallische Riffs, mehrstimmige Gesänge und flottes Tempo werden vorausgesetzt, um ein Album gebührend zu eröffnen. Und da das noch nicht reicht, schießt Sinking auch gleich noch einmal mit noch höherem Speed aus den Boxen. Wer hier Punkrock im Stile von The Bombpops oder so erwartet, der wird sich allgemein durchaus wundern, denn klar kommen manchmal poppige schöne Melodien zum Vorschein, aber Melonball haben das nicht zu ihrem Credo gemacht. Es schallt uns schon mal das ein oder andere fette Gitarrensolo um die Ohren. Kritische Texte mit klarer Aussage tragen ebenfalls dazu bei, dass man schnell kapiert, dass hier keine „Friede, Freude, Blablabla…“-Band am Start ist.

Es ist mindestens tröstlich und oft auch lebenswichtig zu wissen, dass man nicht allein ist, sich nicht als einziger Mensch von Ungerechtigkeit, Machtmissbrauch und dem ganzen Scheiß, der überall passiert, überwältigt fühlt, sondern sich unter Gleichgesinnten befindet, die die gleiche Einstellung und Moralvorstellungen teilen.

So fasst Oli die Themen und den Ansporn zusammen, den Breathe in die Welt tragen soll. Und ich denke, das trifft die textliche Beschaffenheit recht gut. Und zeugt auch von einer korrekten Haltung.

Weiter geht´s mit der Scheibe und dann fällt plötzlich Whatever auf. Easy going startet der Track und drückt dann ziemlich auf die Tube, bis der Refrain (da sind auch wieder diese mehrstimmigen Gesänge) das in einen unfassbar melodiösen Poppunk-Song verwandelt und sogar ein paar Ska-Elemente nach sich zieht. Hier sieht man recht gut, welche Bandbreite der Fünfer hat. Spult zum Beispiel man bei We all go down zu ca 1:40 oder so und gebt euch dieses „böse Riff“, welches nahe an nem HC-Riff ist. Wunderbar, diese Elemente zwischen die doch grundsätzlich sehr melodiöse Gesamtkleidung zu verbasteln. Das ist genau das, was ich Eingangs schon gemeint habe. Kein schon 1000 Mal gehörter 08/15-Sound. Das ist es, warum die Band auch ohne Album schon so viel erreicht hat.

Zum Abschluss gibt es dann noch ein schönes Cover. The Outfield hatten mit ihrem Your Love einen Riesen Hit, doch ob die damals gedacht hätten, dass man da auch eine Skatepunk-Nummer draus machen kann? Finde es geil und absolut gelungen.

Die Co-Produktion von Lockjaw Records und Thousand Islands beweist mal wieder, dass diese Label im Genre ein absolutes Gehör haben, was Qualität angeht. Ich lobe dieses Album nicht nur weil ich Fan bin, es ist wirklich super geworden. I no more listen to the same old stories! Melonball sind da und bringen frischen Wind.

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– Playlist: Happy Release Day

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