Notgemeinschaft Peter Pan – s/t (LP – Kidnap Music / Rilrec / Riot Bike Records / Cargo Records – 2018)

Drei Jahre sind seit der letzten Notgemeinschaft Peter Pan Platte Dirigenten. Dompteure. Diktatoren. vergangen, nach der auch der damalige Frontmann ausgestiegen ist. Seitdem wird zu dritt weitergemacht und 2018 wieder neue Musik veröffentlicht. Und die Band hat, zumindest musikalisch, definitiv nicht unter dem Verlust gelitten – und dass, obwohl es ein sehr guter Sänger war, der auch sehr gut zu Notgemeinschaft Peter Pan gepasst ahtte.
Das Layout des neuen Albums wurde auf eine Wand gesprüht. Also wirklich gesprüht und nix Photoshop. Zu der Aktion gibt es auch ein Video auf YouTube, das ihr am Ende des Reviews findet.

Zu jedem Text wurde ein eigenes Textblatt gedruckt. In der Summe ergibt dies ein großes Bild. Sehr einfallsreich.

Meines Empfindens nach hat sich musikalisch seit der letzten Runden nicht so viel geändert. Ein Mix aus Duesenjaeger, Pascow und Turbostaat. Stellenweise kommt es mir ein wenig schnulzig vor, dafür geht es kurz drauf wieder in die Vollen!

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In den Texten geht man Dinge kritisch an. Für einen ewig jung gebliebenen Peter Pan teilweise fast zu vernünftig. Der Titel Wohlstandssorge Bettelbetrug erklärt sich inhaltlich von selbst. Im Protestsong geht es drum, dass die Ausstrahlung des ANTIfaschisten in der Öffentlichkeit recht pessimistisch ist. Man kann sein Anliegen auch positiv ausdrücken, Queer-positive wird beispielsweise genannt.

Inhaltlich stört mich das Stück Nachsitzen in Sexualkunde, 1. Stunde: Das oben-ohne-Privileg. Jetzt mal ehrlich, es liegt in der Natur des Menschen nackt zu sein, sogar unten ohne, nicht nur oben. Aus irgend einem Grund ist es der Frau untersagt ohne Verdecken der Brust sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, dem Mann nicht. Liegt der Fehler bei dem Geschlecht oder bei der Politik? Es wird über Freiräume gesungen, doch ist es nicht an sich logischer dass sich auch Frauen hier so weit sie wollen entkleiden dürfen? Ohne Einschränkung, quasi frei?! Ja, Männer reden unter sich gerne mal drüber was ihnen an Frauen gefällt bzw missfällt. Das ist umgekehrt aber nicht anders. Da sind wir jedoch bei einer anderen Thematik.

Auch wenn die Band im letzten Abschnitt ganz schön einstecken musste, das Album ist recht gelungen. Eine tolle vierte Runde. Bin gespannt was sich die Band optisch für die nächste Scheibe einfallen lässt!

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