Start Punk Deutschpunk Rantanplan – Stay Rudel, Stay Rebel ::: Review (2019)

Rantanplan – Stay Rudel, Stay Rebel ::: Review (2019)

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Willkommen, willkommen, zur ersten Plus-Minus-Kritik in der Geschichte von AWAY FROM LIFE (glaube ich zumindest)… Und das kam so… Ich (Gripweed) hatte mich zuerst für das Album beworben. Dann kam Sven leider zu spät. Aber schon nach dem ersten Durchgang war mir klar, das ich und Rantanplan in diesem Leben vermutlich keine Freunde werden. Also dann, ich leg einfach mal los…

Ja, also was soll ich sagen… ich hatte mit Rantanplan in den 1990ern gute Erfahrungen gemacht. In Zeiten, in denen der JUZ-Ska gerade modern war und bei jedem Punk-Konzert plötzlich Trompeter auftauchten, waren Rantanplan irgendwie anders. Etwas später hab ichs dann noch mal versucht, aber ich fürchte es lag (und SPOILER liegt) an Marcus Wiebusch, warum ich die Band so herausstechend fand. Alle Alben, die nach Kein Schulterklopfen gegen den Trend, Köpfer und Samba erschienen sind und mich erreicht haben, fand ich nicht so berauschend. Ich glaube, ich habe sie auch mal mit Lars Hellberg gesehen, aber sicher bin ich mir nicht mehr.

Alben mit Torben Meissner habe ich nie gehört. Mittlerweile auch länger in der Band als Wiebusch bin ich dann unvoreingenommen an das Album gegangen. Obwohl mich eigentlich der Titel Stay Rudel, Stay Rebel eigentlich hätte abschrecken müssen. Wenn jemand mal ein gelungenes Beispiel für ein mieses Wortspiel suchen sollte, kann ich ihm dieses empfehlen. Aber das war noch nicht der einzige textliche Ausfall. Während ich Rantanplan immer als politische Band gesehen habe, muss ich leider sagen, die Texte sind absolut peinlich. Alleine schon der Partytrick… Wisst ihr was das ist? Nun, um seinen Platz bei einer Party nicht aufzugeben, pisst man immer so ein bisschen in die Hose und lässt es trocknen… Aua, das tut weh. Und das war noch nicht der schlimmste Text… Es gibt noch Foodporn… Und wenn Nachtzug nach Paris nicht einfach das textliche Äquivalent zu Sondaschules Palermo ist, dann weiß ich es auch nicht.

Auch musikalisch kann mich das Album beim besten Willen nicht überzeugen. Es sticht einfach nichts hervor. Ich muss zugeben, so schlecht hätte ich Rantanplan nicht erwartet…

+

Also mein lieber Gripweed in diesem Fall sind wir mal nicht einer Meinung. Vielleicht haben Rantanplan bei mir einen Lokal-Bonus, denn sie kommen aus Hamburg, St. Pauli und ihre Musik begleitet mich schon seit Jahren, aber ich finde das Album Stay Rudel – Stay Rebel nicht so schlecht. Die hanseatische Zurückhaltung und der Verzicht auf zuviel Firlefanz machen die Musik von Rantanplan ja gerade aus.

Der Opener und gleichzeitig Titel Song Stay Rudel – Stay Rebel fängt doch schonmal vielversprechend an und bietet sich gleichmal als Partykracher mit einem Refrain der zum Mitsingen einlädt an. Wortspiele habe ich auch schon viel schlechtere als Stay Rudel, Stay Rebel gehört, mir gefällt der Titel. Zusammenhalt ist in Zeiten wie diesen um so wichtiger.

Zugegeben, es gibt den einen oder anderen schwachen Song auf dem Album und ja, bei dem von Gripweed aufgeführten Partytrick und Foodporn ist das Niveau schon sehr tief.

Aber dann sind da auch gute Songs wie das schnelle An/Aus und der chillige Song Rudegirl From Outta Space der durch jamaikanische Rhythmen inspiriert ist. Da wird einem bei dem schlechten Wetter hier doch gleich warm ums Herz. Den Abschluss macht dann das ruhige Das Rudel, eine Hommage an die Rudeboys und Rudegirls dieser Welt.

Kein Hammer-Album das in meine Top 10 kommt, aber alles in allem ein solides Album mit Tanzmusik aus Hamburg ohne Schnick Schnack und Schickimicki.

Reinhören solltet ihr auf jeden Fall und uns mitteilen, was ihr von Stay Rudel – Stay Rebel haltet.

Gripweed und Sven sind gespannt auf eure Meinung.

Das Album erscheint am 25. Januar 2019 über Hamburg Rec. Für beinharte Fans gibts die Box inkl. DigiPak, Rantanplan-Fanschal und eine Bonus-CD (deren Inhalt uns nicht bekannt ist).

01 – Stay Rudel – Stay Rebel
02 – Foodporn #No Filter
03 – Kain Richtung Heimat
04 – Maschine
05 – An Aus
06 – Nachtzug nach Paris
07 – Partytrick
08 – Rudegirl from outta Space
09 – Kill Den Spiegel
10 – The Rudel

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– Playlist: Happy Release Day

8 Kommentare

  1. Bei „Foodporn“ bitte nochmal den Text lesen. Der kommt plump rüber, ist aber eine gute Kritik am Essverhalten der heutigen Gesellschaft.

  2. „Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele“ und schreibt trotzdem „[…] aber ich fürchte es lag (und SPOILER liegt) an Marcus Wiebusch, warum ich die Band so herausstechend fand. Alle Alben, die nach Kein Schulterklopfen gegen den Trend, Köpfer und Samba erschienen sind und mich erreicht haben, fand ich nicht so berauschend. […]
    Alben mit Torben Meissner habe ich nie gehört.“

    1. Torben Meissner ist der Gründer der Band und hat auch schon auf „Kein Schulterklopfen“ und „Köpfer“ die meisten Hauptstimmen gesungen und die meisten Songs geschrieben.
    2. Auf der Samba war Marcus Wiebusch schon gar nicht mehr dabei.

    Da hat wohl einer seine Hausaufgaben nicht gemacht…. Wäre leicht gewesen, rauszufinden. Auf Wikipedia 😉

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