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Thrice – Palms ::: Review (2018)

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Thrice - Palms 2018

Nachdem Thrice sich 2005 mit ihrem Album Vheissu wohl endgültig vom Genre Post-Hardcore verabschiedet haben, verlor man sicher einige Anhänger der Punk- und Hardcoreszene, konnte aber auch gleichzeitig mit den Jahren eine breite Hörerschaft aus allen Bereichen der handgemachten Musik dazu gewinnen. Der Band gelang es in den folgenden Jahren immer wieder sich stets weiter zu entwickeln und ihre einzigartige Form der Musik weiter auf die Spitze zu treiben. Mit dem Konzeptalbum The Alchemy Index (2007,2008), Major/Minor (2011) oder auch ihrem bis dato letzten Longplayer To Be Everywhere Is To Be Nowhere (2016) schufen die Kaliforniern wahre Gesamtkunstwerke. Um dem neuen Ganzen möglichst unvoreingenommen entgegen zu treten, habe ich mich im Vorfeld ihres zehnten Studioalbums Palms, bewusst dagegen entschieden eine der drei Vorabsingles vor Veröffentlichung des Album zu hören.

Thrice Label Promofoto

Umso überraschter war ich, als mir beim Opener Only Us ein fetter Synthesizer entgegen kommt. Ein Song der wie prädestiniert dafür ist, durch eine gute Anlage mit fetten Bässen geschossen zu werden. Der Eindruck dass die Band mit Palms wieder neue musikalische Wege beschreitet, wird sich übrigens im Verlauf der zehn neuen Tracks immer weiter bestätigen. Um genauer zu sein gehen nur drei Tracks, mit The Grey, A Branch In The River und Hold Up A Light (das mich hiervon am meisten überzeugt) auf dem neuen Album in eine rockigere Richtung.

Thrice – Palms 2018

Palms besteht in der Hauptsache darin dass Thrice, Songs in ihrer Struktur und ihrem Aufbau nahezu perfektioniert haben. Und sollte dies mal nicht reichen werden wie im Song The Dark die eigenen Fans zur Stimme gebeten. Für den Song wurden über 1000 eingesandte Aufnahmen zu einem Chor zusammen gesetzt, der dem Track ein fulminantes Ende beschert. Das Stimmorgan von Dustin Kensrue ist auf Tracks wie Everything Belongs rauchiger als je zuvor und wie gemacht für die düstere und teilweise schon melancholische Atmosphäre von Palms. Just Breathe oder Everything Belongs verlangen dem Hörer mehr Aufmerksamkeit denn je ab. Das neue Album besticht mit einem Songwriting dass man erstmal sacken lassen muss. Thrice wissen natürlich auch wie man ein solches Album zu Ende bringt – das abschließende Beyond The Pines ist für mich einer der stärksten Tracks des Albums.

Für diejenigen unter Euch, die schon den letzten Alben von Thrice einiges abgewinnen konnten, ist Palms sicher eine weitere Offenbarung. Allerdings bleibt mir im Fazit auch zu sagen, dass mir auf Palms schon etwas die nötige Härte fehlt. Man hat das Gefühl, dass die Band dieses Album in dieser Form schreiben musste, was auch so gut ist – es darf aber in Zukunft auch gerne wieder etwas in die Richtung der Vorgänger gehen. Abseits des Hardcore/ Punk Business dennoch eines der stärksten Alben 2018.

Tracklist

01. Only Us
02. The Grey
03. The Dark
04. Just Breathe
05. Everything Belongs
06. My Soul
07. A Branch In The River
08. Hold Up A Light
09. Blood On Blood
10. Beyond The Pines

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– Playlist: Happy Release Day

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