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Trainer – Oh, Mandy! ::: Review (2025)

Ist das Genie oder gar Wahnsinn? Ist das Kunst oder extremes Können an den Instrumenten?

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Trainer - Oh, Mandy! (2025)

Noise-Rock ist immer so eine Sache. Manche Bands sind mir zu konfus und ich kriege gar keinen Zugang dazu, wo hingegen es andere gibt, die mich von der ersten Sekunde an flashen. Trainer gehören zur zweiten Sorte. Zwar keine leichte Kost und schon gar keine Musik, um mal eben nebenbei laufen zu lassen.
Sperrig und vertrackt sind zwei Attribute, die mir direkt in den Kopf kommen. Das Ganze aber mit recht viel Wucht und Intensität. Und das alles sogar ohne Bass. Für mich, einen Menschen, der so musikalisch ist, dass er nicht mal Hänschen klein auf einem mit Stanniolpapier überzogenen Kamm spielen kann, stellt sich oft die Frage, was die da genau machen.
Ist das Genie oder gar Wahnsinn? Ist das Kunst oder extremes Können an den Instrumenten?

Trainer haben seit ihrem ersten Album trainiert und legen bei Oh, Mandy! (Ich könnte bei dem Barry Manilow Ohrwurm, den ich nun habe, echt kotzen) eine ganze Schippe darauf. Die Gitarren knarzen und fiepsen, die Drum hämmert unermüdlich einen Rhythmus, den einen fast in den Wahnsinn treibt. Dann gibt es wieder weichere und schönere Momente.

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Dass bei der Saarbrücker Band keine Neulinge am Start sind, hört man. Mehr oder weniger aus dem Dunstkreis des Karate Klub und der Band Ex Nerven.

Trainer (2025)

Eigentlich steht das Cover des Albums als Sinnbild, was sich hinter dem Ganzen versteckt. Du sitzt da, genießt einen ruhigen Moment und im nächsten Augenblick fliegt dir der Luchador um die Ohren und verpasst dir einen Piledriver, der dir das Genick bricht. Klang und Krach soll hier in einer Melange vorgeführt werden. Dÿse meets Helmet.

Dann kommen immer mal wieder Hardcore oder Post-Hardcore Elemente zum Vorschein.

Die Texte sind teils kryptisch, teils dadaistisch anmutend. Bis auf Plattenbau, der einzige Song, der auf Deutsch ist, und bei dem man die Aussage direkt versteht. Stichwort Gentrifizierung.
Um einen aber nicht als kompletten Idioten da stehenzulassen, gibt es im Lyrik-Sheet kleine Erklärungen, was man sich bei den Songs gedacht hat. Finde ich ehrlich gesagt richtig gut.
Ein Bandmitglied hatte es bei der Flutkatastrophe in Saarbrücken besonders schwer getroffen. Das Album entstand in schweren Zeiten. Hier eine kleine Erklärung der Band dazu.

While working on the songs for this album, we had to deal with painful personal losses. In addition, the creation of the album took place at a time of unprecedented political changes worldwide, which are very difficult to bear. There is something existential about the songs, but they also channel a lot of anger. You might hear – or even experience physically – both when listening to the album. However, we hope that you also might discover the ease and love these songs contain and that they will inspire you to dance.

Ich würde Trainer jedenfalls mal ganz gerne live erleben. Oft kommt solche Musik ja live noch ein gutes Stückchen geiler. Leider gibt es noch kein Video. Also müsst ihr bedauerlicherweise auf den 08. August 2025 warten, da erscheint das Album. Für alle richtigen Noise-Rock-Fans sicherlich ein Must-have in der Plattensammlung.

TRACKLIST

  1. Powietrze (Prolog)
  2. Ne Economy Symptoms
  3. Mandy
  4. Ona Što Go Pravime E Tajno
  5. The Chinese Fiancée
  6. Variations on A Theme By Harry Pussy
  7. Jesûs Chabrol Guitar
  8. I Would have Said ‚fuck you!‘
  9. Mammoth
  10. national Pride (Interlude)
  11. My Worms
  12. Plattenbau
  13. Verval
  14. El Luchador Nihilista (Epilogo)
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– Playlist: Happy Release Day

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