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Antischall – Glückskeks ::: Review (2021)

Starke Punkrock-EP, mit Anleihen aus dem Hardrock, Metal und Hardcore. Antischall wissen mit "Glückskeks" zu überzeugen!

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Glückskeks ist jetzt nicht unbedingt ein Albumtitel für eine Punk-Platte, waren meine ersten Gedanken beim Betrachten des Covers der neuen EP von Antischall aus Ulm, welche am 12. Februar 2021 als CD über 30 Kilo Fieber Records erscheinen wird. Neugierig macht er aber auf jeden Fall, vielleicht ist das ja auch so gewollt. Das Covermotiv ist sehr cool gestaltet, da waren Fachleute am Start… gefällt!

Jetzt aber zuerst mal zum Inhalt: Antischall ballern auf Glückskeks sechs brandneue Songs unters Volk. Die Band selbst sieht sich „irgendwo im Spannungsfeld von Punk und Rock“ – kann man sicher so einordnen! Die musikalische Ausrichtung wird im folgenden Review immer wieder Thema sein, denn dass sich Antischall zwischen den Genre-Grenzen hin und herbewegen ist nach dem Anspielen der ersten paar Songs unüberhörbar.

Aber von vorne:
Der erste Song der EP hört auf den Namen Angelika und legt mit einem druckvollen Gitarrenpart und Schrei-Gesang gut los. Es folgt ein poppiger Refrain und in der Stimme hört man immer mal wieder Bela B durch – Antischall zeigen bereits zu Beginn ihr bestes Gesicht. Weiter geht’s mit Ruhe vor dem Sturm und einem echt starken Intro, vor allem der Basslauf weiß zu überzeugen. Leichte Metall- und Hardcore-Anleihen bringen die nötige Wucht rein – gepaart mit dem melodischen Refrain weiß auch Song Nummer zwei zu überzeugen. Mit Harte Kante werden dann erstmal die bekannten Gewässer verlassen und ein astreiner Hardrock-Song hingelegt. Das ist nicht ganz mein Sound, wird aber sicherlich auch erfreute Hörer*innen finden. Die nächsten beiden Songs verbinden wieder viel poppigen Punkrock mit einer Prise Hardcore, bevor es mit Wir sollten die Sonne verklagen (sehr cooler Song-Titel!) auch schon wieder rum ist. Wir sollten die Sonne verklagen ist (mit den ersten beiden) der stärkste Song auf der EP – druckvoll, aggressiv und mit guten Breaks ausgestattet wird hier nach vorne geknüppelt. Das Outro des Songs lasse ich mal außen vor, da mir das zu sehr nach Metallica klingt und wie ich finde nicht zum Gesamtpaket der EP passt.

Generell kann gesagt werden, dass die EP sehr kurzweilig ist und Spaß macht. Großen Anteil daran haben die catchy Refrains, die treibenden Beats und der zweistimmige Gesang (männlich und weiblich). Außerdem ist die Produktion der CD sehr gut und alle Menschen in der Band verstehen ihr Handwerk – es gibt Bass- und Gitarrensoli, cleanen Gesang und Geschrei, treibende Schlagzeug-Beats und coole Fills, Metal, Hardrock, Hardcore und (Pop-)Punk.
Und hier lässt sich gut meine Mini-Kritik anschließen: Diese Fülle an Abwechslung und verschiedenen Musikstilen ist für mich zu viel für sechs Songs. An manchen Stellen wirkt es einfach ein bisschen over the top, denn die Stärke von Antischall liegt ganz klar in der Einfachheit des Mid-Tempo-Punkrock, garniert mit einzelnen Hardcore-Passagen. Dies wird mit Bravour in den ersten beiden Songs und im letzten zelebriert.
Bevor ein falscher Eindruck entsteht: Diese Kritik schmälert für mich persönlich eine sehr gute EP nur wenig, ich kann mir vorstellen dass sie Glückskeks für andere sogar bereichert.
So schließe ich das Review mit einem weiteren hervorzuhebenden Aspekt: Die Band hat diesen starken Sound komplett in Eigenregie im Proberaum eingespielt, gemixed und gemastered – kaum zu glauben!

Fazit: Starke Punkrock-EP, mit Anleihen aus dem Hardrock, Metal und Hardcore. Kaufen!

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– Playlist: Happy Release Day

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