Start Sonstiges Hip-Hop Chaoze One – Venti ::: Review (2021)

Chaoze One – Venti ::: Review (2021)

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Chaoze One - Venti (2021)
Chaoze One - Venti (2021)

Von der alten linken Avantgarde des deutschsprachigen Hip-Hops sind nicht mehr viele übrig, zumindest keine, die noch irgendwie relevant wären. Chaoze One treibt jetzt seit über 20 Jahren sein Unwesen, hat es in dieser Zeit auf immerhin auf ein paar Alben, EPs und Singles gebracht, eine Biografie veröffentlicht und nun auch eine Chartplatzierung erhalten. Nämlich zu diesem Album. Venti ist bereits am 16. Juli erschienen.

Das Album enthält sage und schreibe 17 Tracks, die zwar mit dem Etikett Hip-Hop versehen werden könnten, aber nicht umfassend beschrieben werden. Denn es finden sich auch Folk-Songs auf dem Album, es gibt mehrere Spoken-Words-Tracks, unter anderem von Jan Off, der Der Kapitalismus. Wachkomapatient 202 vorträgt, einen ätzenden Abgesang auf den Kapitalismus.

Auch werden seltener andere Rapper zitiert, sondern vielmehr die Scherben, nicht nur von ihm, auch von Gast Matze Rossi im wunderschönen Patronen der Schuld, dazu noch die Zitronen bei Ein bisschen Totschlag. Seefahrer-Romantik gibt’s im Lied Santa Maria (nein, kein Roland Kaiser-Cover) und bei Ich hab das Meer gesehen. Daloy Politsey hat einen unfassbar nervenden Refrain, aber mit Mal Élevé und Torsun auch „prominente“ Features. Schattenboxen ist mein Lieblings-Old-School-Hip-Hop-Track auf dem Album.

Das Chaoze One auch vor der jüngeren Generation nicht halt macht sieht man an Samples von den Antilopen und Auf Bewährung, auch schön mit Stromgitarren unterlegt. Ausgepackt werden die wichtigen Themen: Flüchtlinge, Gentrifizierung, Linkssein, Freiheit, aber auch der eigene Werdegang wird aufgearbeitet. Partytracks sucht man auf dem Album eher vergeblich.

Das Album ist sehr abwechslungsreich und es dürfte für jeden etwas dabei sein.

Tracklist

  1. Memento Moria
  2. Schwarzmaler
  3. Ausguck
  4. Patronen aus Schuld (feat. Matze Rossi)
  5. Get The Fuck Up / Das Bisschen Totschlag
  6. Haeuser versus Traeume (feat. Ueberdosis Grau)
  7. Dass es besser wird (feat. Shana Supreme)
  8. So weit von zuhaus
  9. Unverfügbarkeit (Interlude)
  10. Schattenboxen
  11. Wüste des Vergessens
  12. Der Kapitalismus. Wachkomapatient 202
  13. Vive l’utopie
  14. Daloy Politsey (feat. Torsun & Mal Élevé)
  15. Ich hab das Meer geseh’n
  16. Santa Maria
  17. Frei & geborgen

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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
chaoze-one-venti-review-2021Sehr gutes Old-School-Hip-Hop meets Punk/Folk/wasauchimmer-Album.

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