Start Hardcore GOT NUTHIN‘: Interview zum neuen Album „Last Recall“

GOT NUTHIN‘: Interview zum neuen Album „Last Recall“

Interview mit der Berliner Hardcore Band Got Nuthin zum neuen Album "Last Recall", welches im Februar 2016 auf Demons Run Amok Entertainment erschienen ist.

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Got Nuthin ist ein Hardcore Band aus Berlin, welche sich 2012 gegründet hat. Nach einigen Shows mit Bands wie Slapshot, Agnostic Front und Six Reasons To Kill & einer EP, begab sich die Band 2014 ins Studio, um 10 Songs für ihr Debütalbum einzuspielen. Dieses wurde im Februar 2016 auf Demons Run Amok Entertainment unter den Titel Last Recall veröffentlicht. Wir konnten mit Got Nuthin Sänger Steve und Schlagzeuger Marcus ein Interview zur neuen Platte führen.

AFL: Hey wie geht’s? Danke für das Interview! Könnt ihr euch am besten einmal, für alle die euch bisher noch nicht kennen, kurz vorstellen?

Marcus: Hey, danke gut. Wir sind eine Hardcore-Band aus Berlin & spielen derzeit in folgender Besetzung: Steve am Mic, Stephan & Frank an den Gitarren, Muddy am Bass & Marcus an den Drums.

AFL: Ihr habt vor ein paar Tagen euer Album Last Recall veröffentlicht. Was können Hörer von der Platte erwarten und wie unterscheiden sich die Songs eurer Meinung nach von den vorherigen Veröffentlichungen?

Marcus: Ich denke, dass wir mittlerweile besser aufeinander eingespielt sind und uns seit unserer Debut EP weiterentwickelt haben. Das merkt man natürlich an den Songs, die zwar immer noch den Groove haben, aber im Gegensatz zur EP wesentlich ausgereifter sind und auch mehr Abwechslung bieten.

AFL: Wie würdet ihr euch und eure Musik selbst beschreiben? Wovon wurdet ihr bei euren Songs sowohl musikalisch als auch textlich beeinflusst? Ihr seid mit euren Lyrics schon ziemlich direkt und geht auch gern mal soweit wo es anderen vielleicht weh tut.

Marcus: Auch, wenn wir gelegentlich mit verschiedenen Einflüssen wie z.B. Metal oder aber auch Hip-Hop experimentieren würde ich unsere Musik als Hardcore einstufen. Beeinflusst ist man ja irgendwie immer ganz automatisch von Künstlern die man gerne hört. Daher sind musikalisch gesehen sicherlich alte Machine Head, Biohazard , Rykers etc. Einflüsse nicht von der Hand zu weisen.

Steve: Textlich, ist denke ich alles vertreten, von ein bisschen den Zeigefinger erheben und der HC Community mal den Spiegel vorhalten, bis hin zum Umgang mit dem Tod (Hope) und ein bisschen politisch werden (Last Recall). Ich wollte beim Songwriting Prozess nicht eine 08/15 Platte schreiben, wie „I clinch my fist, Fight for one oder stand together usw.“ da könnte man jetzt endlos Plattitüden an Plattitüden reihen, siehe Text Szene. Ob uns das gelungen ist, müssen die Hörer entscheiden.

AFL: Zu den Song Szene habt ihr ja auch ein Video auf HCWW veröffentlicht. Dort geht ihr mit der Hardcore Szene hart ins Gericht. Bezieht sich das auf die Hardcore Szene in Berlin oder allgemein? Seht ihr in Berlin gar keine „echte“ Hardcore Szene?

Marcus: In erster Linie bezieht sich der Song auf die Szene in Berlin, aber es ist leider ein generelles Problem welches wir in dem Song ansprechen. Es bedeutet auch nicht, dass es keine echte HC- Szene in Berlin gibt. Jedoch ist diese wesentlich kleiner, als es auf den ersten Blick scheint. Das wird einem am ehesten bei den kleinen Underground-Shows bewusst.

AFL: Wie sollte Hardcore für euch den sein und gelebt werden? Also wie definiert sich für euch die perfekte Szene?

Marcus: Gute Frage! In wie weit man sich einbringt und seinen Teil dazu beiträgt das ganze am Leben zu erhalten (Konzerte veranstalten, ein Zine oder eine Band gründen etc.) muss jeder für sich selbst entscheiden. Es sollte aber generell ein Medium sein durch das man aus dem Alltag ausbricht und sich selbst verwirklicht. Keine Fashionshow bei der man einen bestimmten Dresscode erfüllen muss, um cool zu sein. Eine HC-Show ist kein Catwalk. Es ist scheißegal wie viele Tattoos du hast, wie weit deine Ohrlöcher gedehnt sind oder was für ein Shirt du trägst. Bei Hardcore geht es um die Musik & die Message, nicht dein Outfit. Geh zu einer Show, weil du die Band gut findest und du mit deinen Freunden einen guten Abend verbringen möchtest und die Bands unterstützt.

AFL: Ihr habt die Songs ja bereits 2014 aufgenommen. Erschienen sind sie dann knapp eineinhalb Jahre später. Was war der Grund dafür?

Marcus: Wir waren im Sommer 2014 im Studio und hatten geplant Anfang 2015 zu veröffentlichen. Ursprünglich sollte das Album genau wie die EP auf District 763 Records erscheinen. Jedoch wurde das Label während wir im Studio waren aus gesundheitlichen Gründen auf Eis gelegt und anschließend verkauft. Somit blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit dem fertig produzierten Album auf Labelsuche zu begeben. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen und somit hat sich das Release in die Länge gezogen.

AFL: Last Recall ist auf Demons Run Amok Entertainment erscheinen. Wie kam der Kontakt zwischen euch und den Label zustande?

Marcus: Ganz oldschool per Post, haha. Ich habe Marcel ein Promo-Paket mit Songs von der neuen Platte geschickt. Ihm hat das Material gefallen und er hat uns gleich eine Zusage gegeben die Scheibe rauszubringen. An dieser Stelle auch nochmal ein fettes Dankeschön an Marcel und Demons Run Amok, dass er uns die Chance gegeben hat.

AFL: Ihr habt seit eurer Bandgründung im Jahr 2012 ja schon ein paar Shows auf dem Buckel. An welches Konzert erinnert ihr euch gerne zurück und warum?

Steve: Highlights waren natürlich die Shows mit Agnostic Front und Slapshot, aber nicht wegen der Show an sich, sondern wegen seinen Idolen, mit denen man im Backstage abhängen konnte. Gerne erinnern wir uns auch an die Shows in Basel und Davos, wo es im Pit übermäßig abging. Besonders schön ist es auch immer wieder, wenn man auf Bands trifft, mit denen man schon öfters gespielt hat und man von vorneherein weiß, dass es ein lustiger Abend wird. (Bulls Eye,  Only Attitude Counts, In other Climes, I cut out your name)

AFL: Was für Bands und Platten hört ihr denn momentan so am liebsten?

Steve: Schwierig, da irgendwas zu nennen, weil bei mir von Dr.Dre bis zu Slayer alles läuft, komischerweise im Moment nicht so viel Hardcore.

Marcus: Hab da ähnlich wie Steve eher meine all-time-faves und das sind über die Jahre echt viele geworden. Von Rykers, Slapshot über Cannibal Corpse , Obituary, Body Count bis zu hin Nas und GZA um nur mal ein paar zu nennen.

AFL: Was habt ihr in diesem Jahr sonst so für Pläne? Stehen Festivalshows oder eine längere Tour auf dem Programm, um eure neue Platte zu promoten?

Marcus: Als nächstes machen wir eine kleine Record-Release-Tour über Ostern. Für den Rest des Jahres arbeiten wir derzeit an mehreren Wochendshows, die nach und nach bekannt gegeben werden.

AFL: Danke für das Interview! Habt ihr noch etwas was ihr loswerden möchtet?

Marcus: Vielen Dank für das Interesse an Got Nuthin und den Support. Auch möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die so lange auf das Album gewartet haben und uns treu geblieben sind. Wir sehen uns hoffentlich bei einer unserer Release-Shows im März.

Got Nuthin - Berlin Hardcore

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– Playlist: Happy Release Day

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