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Interview mit Jason Black von HOT WATER MUSIC

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Bild von HOT WATER MUSIC - RISE RECORDS - UNCLE M MUSIC.

Wir hatten die Gelegenheit mit Jason Black, dem Bassisten von HOT WATER MUSIC, ein Interview zu führen. Die Band aus Gainesville hatte seit ihrer letzten LP Exister 2012 pausiert. Nächsten Freitag, den 15. September, ist zur Freude aller Fans endlich das Release-Datum ihrer neuen Platte namens Light It Up auf Rise Records.

Wir konnten mit Jason über diese Pause und ihr neues Album sprechen. Hier bekommt ihr das Interview:

Photo-Archiv von Michelle Olaya. Barcelona, 2010.

AFL: “If you rest, you rust” heißt eine Zeile eurer neuen Single ‘Never going Back’, aber irgendwie habt ihr Jungs rastet, aber definitive nicht gerostet. Wie war diese fünfjährige Pause für HWM?
JB: Wir arbeiten alle immer noch. Wir alle haben Familien und Jobs, deswegen hat es solange gedauert eine neue Platte zu machen. Darum geht’s. Also das ist kein Ding – die Band – die wir noch in Vollzeit machen, sogar den Termin für das Aufnehmen des neuen Albums zu finden hat ein Jahr gedauert, also die ganze Scheibe hat mehr als fünf Jahre gebraucht. Wir sind alle ‚alt und beschäftigt‘, deswegen ist auf Tour gehen nicht mehr so leicht für uns.

AFL: Ich schätze zum Musik machen wird man niemals zu alt, Familie und Beruf sind die großen und wichtigen Faktoren, die Zeit und Aufmerksamkeit benötigen…
JB: Ja das stimmt, wir haben das hier – die Band – eine lange Zeit gemacht. Wir versuchen uns möglichst über uns selbst im Klaren zu sein. Wenn wir, ich will nicht sagen „zu hart arbeiten“, aber wenn wir viel machen, kann einiges schiefgehen, deswegen haben wir uns darauf geeignet nicht viel zu machen.

AFL: Vor ein paar Tagen habt ihr eine weitere neue Single namens ‘Complicated’ gestreamt und in ein paar Wochen veröffentlicht ihr euer neues Album ‘LIGHT IT UP’. Was können wir, die Fans, von diesem neuen Album erwarten?
JB: Ich hoffe euch gefällt es wirklich! Alle die uns bisher interviewt haben hatten die Gelegenheit, die Platte anzuhören und alle waren froh darüber, das passt also. Besonders Kids aus Deutschland. Wir gehen wirklich durch eine Phase in der wir versuchen die Scheibe nicht zu sehr zu überdenken, sondern einfach zu machen. Wir wollten eine Platte machen für Leute, die unsere Band mögen. Abgesehen davon ist es mir egal, ob irgendjemand dieses Album mag. Es gibt zwei Arten eine Platte zu machen: Wir machen die Scheibe und versuchen so und so viel bekannter zu werden als wir sind und Leute die uns gehört haben mögen sie wirklich, aber das interessiert uns echt nicht mehr – lacht – um ehrlich zu sein, wir waren vor Zehn Jahren so, aber nicht jetzt. Also, ich schätze auf dem Stand sind wir gerade, das haben wir aufgenommen und hier sind wir. Wenn es dir nicht gefällt, naja wir haben noch die vorherigen Alben, oder du kannst ca. fünf Jahre auf die nächste warten! – lacht –

Hot Water Music – Light It Up ::: Review (2017)

AFL: Ja ich hatte die Chance, die ganze Platte anzuhören, ich kann sagen: Gefällt mir sehr!
JB: Das ist cool!

AFL: Ok, reden wir über die Aufnahmen, ich habe gelesen, dass ihr dieses mal ohne Produzent wart, nur ihr und der Techniker. Wie war das?
JB: Das war gut, es war halt so, dass wir eine Scheibe machen wollten ohne zu viel darüber nachzudenken. Und wir sind jetzt seit ca. 20 Jahren eine Band, wenn wir also eine Platte ohne Produzenten machen wollen haben wir keine Probleme, das war also unser ganzes Ziel dieses Mal, nicht zu viel darüber nachzudenken, was dabei rauskommt kommt halt raus, in uns zu vertrauen und ich glaube es war wirklich gut für uns als Band und Menschen und wegen dem Album: Die ist deswegen auch richtig gut geworden, das war gut.

Photo-Archiv von Michelle Olaya. Barcelona, 2010.

AFL: Wie gesagt: ‘Einfach ist besser’.
JB: Genau, ich meine, es hilft uns aktuell echt keinen Produzenten zu haben. Alle bisherigen Produzenten waren unsere Freunde und sehr hilfreich, aber es gab immer Streit. Dieses Mal hatten wir keinen Streit.

AFL: Nächsten Monat habt ihr ein paar Shows in den USA, zwei davon sind schon ausverkauft, in Chicago und Los Angeles. Wie cool ist das denn!?
JB: Das ist ziemlich cool! Ich hoffe alle werden ausverkauft sein! Das wird spaßig. Shows spielen macht uns echt Spaß, auch wenn wir es nicht mehr so oft machen können. Wir versuchen so viel wie möglich zu machen, aber müssen sorgfältig auswählen wo wir spielen, weil wir nicht so viel Zeit haben, also haben wir uns für unsere Lieblingsorte entschieden.

AFL: Ihr spielt auch in Brasilien! Wird das euer erstes Mal in Südamerika?
JB: Ja wird es! THE DRAFT, unsere andere Band, war da, oh Gott! 2005 vielleicht? Aber für HWM definitive das erste Mal. Leute haben seit vielleicht zehn Jahren versucht uns nach Brasilien zu holen!? Nachdem wir jetzt endlich eine neue Platte haben und Shows spielen haben wir gesagt „Ok, kümmern wir uns erstmal um Brasilien!“ Und so kam eins zum anderen durch diese Show, wir sind echt aufgeregt deswegen. Das war die erste von diesen ganzen Shows die wir spielen werden, die wir gebucht haben. Das wird echt toll!

AFL: Irgendwelche Pläne für Europa? Sehen wir euch bald hier drüben?
JB: Möglicherweise nächstes Jahr! Wir kümmern uns gerade um Shows da drüben, weil alle von uns eben so beschäftigt sind. Wir haben keine wirklichen Pläne, aber wahrscheinlich bald. (Anmerkung AWAY FROM LIFE: Die Tour wurde mittlerweile angekündigt. Die Termine hierzu findet ihr hier)

Photo archive by MIchelle Olaya. Barcelona, 2010.

AFL: Zurück zu eurer neuen Platte, ihr habt über die neueste Single ‘Complicated’ gesagt, dass sie von Problemen der Umwelt handelt, die unseren Planeten betrifft. Geht das neue Album irgendwie in diese Richtung?
JB: Wir haben die Scheibe gleich nach den Wahlen hier in den USA geschrieben und aufgenommen, also ist sie ein bisschen wütender als unsere Platten sonst sind. Aber es geht immer noch um persönliche Erfahrungen. Chuck arbeitet viel am Wasser, beim Fischen in Kalifornien, also kriegt er viel von der Umwelt mit, deswegen wollte er einen Song darüber schreiben.

AFL: Du hast ja gesagt, dass die neue Platte nach den Wahlen geschrieben wurde, heutzutage ist die politische Situation dort hektisch. Auf eurem Instagram Account habt ihr mal gepostet: “Wir sind absolut keine politische Band, aber was persönlich ist ist politisch” und habt als Band eure Gedanken über das Wahlergebnis geteilt.
JB: Ja, wir waren nie eine politische Band und ich spreche hier für mich selbst… Diese ganzen 23 Jahre als Band war sich jeder auf verschiedenen Ebenen über Politik bewusst oder darin aktiv. Aber wie ANTI-FLAG, unsere Freunde die durch und durch eine politische Band sind, das machen dann die. Wir können uns alle auf bestimmte Sachen einigen, aber wir sind uns bewusst, dass wir nicht über Politisches reden wollen, wenn es um die Band geht, wir sind eine Band die Musik macht, also reden wir lieber über Musik. Gleichzeitig haben wir kein Angst zu sagen, was wir über bestimmte Sachen denken, aber das wird niemals eine politische Seite der Band. Weißt du, mit Sachen, über die wir uns einig sind vor den Kopf zu stoßen, das ist eine Sache, das geht für uns alle klar, aber wir haben uns einfach nie wohl gefühlt eine Band zu sein, die nur über Politik redet. Auch wenn ich gerne sagen würde, dass manches gerade richtig schlimm ist, es ist eine schlimme Zeit und ich würde gerne sagen: „Wenn du für Trump gestimmt hast bist du ein Idiot und ich will nicht, dass du unsere Band noch magst“, aber das ist auch nicht produktiv. Ich meine, ich kann auf jeden Fall sagen: wenn du ein Neo-Nazi bist komm nicht auf unsere Shows und hör die unsere Band nicht an. Klar! Die politischen Sachen in die wir uns einmischen und über die wir singen, die sind für uns offensichtlich. Rassismus ist furchtbar. Polizeigewalt ist furchtbar. Für Gesundheitsvorsorge zahlen zu müssen ist furchtbar. Gegen so etwas wenden wir uns dauernd. Man kann uns also alle als linksgerichtete Liberale sehen.

AFL: Zum Abschluss möchte ich dich zitieren Jason, etwas das du einmal in einem Interview gesagt hast: „Sobald die Musik einmal draußen ist gehört sie nicht mehr uns, sie gehört den Zuhörern“. Vielen Danke für deine Zeit und für das Interview. Gibt es sonst etwas das du sagen möchtest?
JB: Oh! Danke, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast! Wir schätzen das echt sehr und hoffentlich können wir nächstes Jahr nach Europa kommen und ich hoffen allen gefällt die Platte, wenn sie die nächsten Wochen rauskommt!

HOT WATER MUSIC’s Singles zu ‚Light it up‘:

www.facebook.com/hotwatermusic
www.hotwatermusic.merchnow.com
www.riserecords.com
www.uncle-m.com

Das Interview wurde von Michelle geführt und von Haunzi übersetzt.

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– Playlist: Happy Release Day

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