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PUNK ROCK HOLIDAY: Interview mit Initiator Andrej Sevšek

Wir sprachen mit Initiator Andrej über sein Festivalkind PUNK ROCK HOLIDAY, welches nun langsam aber sicher den Kinderschuhen entwächst, und die damit verbundenen Schwierigkeiten aber auch alles schöne rund um das Festival mit Alleinstellungsmerkmal.

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Punk Rock Holiday

Bald steht sie wieder an, die Zeit in der wir uns mit Rucksäcken und Campingstühlen beladen aufmachen, um Wochenende für Wochenende dem Bier- und Punkrock-Gott zu huldigen und dieses tut man selbstredend nicht einfach irgendwo, sondern auf eigens dafür geweihten Äckern und Wiesen.
Eine doch recht weit süd-östlich gelegene Pilgerstätte ist die kleine Slowenische Stadt Tolmin, in der seit dem Jahre 2011 alljährlich die PUNK ROCK HOLIDAY´s stattfinden.
Und diesen Namen trägt das Festival bei weitem nicht umsonst, denn wohl kaum ein anderes Festival verspricht eine solche Urlaubsatmosphäre, in einer solchen Umgebung, mit solch großartigen Bands und so darf man sich auch nicht wundern, wenn auf einmal der ein oder andere Musiker neben einem auf der Luftmatratze vorbeischüppert.

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Interview mit Initiator Andrej Sevšek

AFL: Euer Festival blickt auf eine noch nicht allzu lange Geschichte zurück, hat sich aber bereits vom Geheimtipp zu einem echten Must-Go gewandelt. Wie begann es denn am Anfang mit den PUNK ROCK HOLIDAY?

Andrej: Wir haben in meiner Heimatstadt im Jahr 2009 begonnen ein Punk-Festival aufzuziehen, allerdings verloren wir schon zwei Jahre später wieder die Location. Und darum haben wir uns mit einem kleineren Festival, welches in der Nähe von Tolmin stattfand, zusammen getan, um deren Location nutzen zu können.
Nachdem dann Ort und Zeit für das neue Festival geklärt waren, bestätigte NOFX eine Club-Show, welche einen Tag nach dem Festival stattfinden sollte. Nun wäre es echt dumm gewesen die Show und das Festival nicht zu verbinden und so verlängerten wir das Festival einfach um einen Tag und buchten NOFX.
Leider erlaubte uns die erst frisch gewonnene Location nun aber keinen entsprechend großen Zeltplatz und so kam mir die verrückte Idee, das Festival einfach noch größer zu machen und nach Tolmin zu verlegen.
Dort kannte ich nämlich aufgrund meiner Arbeit als Stage-Manager bei dem METAL-CAMP, was heute die METALDAYS sind, alle Gegebenheiten und zudem war der Spot einfach nur traumhaft.
Nachdem dieses dann klar war, hatten BAD RELIGION ihr Interesse bekundet, allerdings einen Tag vor Festivalbeginn. Na ja und darum haben wir das Festival dann einfach auf vier Tage ausgeweitet. Dieses geschah allerdings auch so kurz vor dem eigentlichen Festival, dass wir den Ticketpreis nicht mehr anheben konnten. Leider wurden zudem auch nicht genug Tickets verkauft um die Gewinnzone zu erreichen und somit war es für uns ein finanzielles Desaster.
Aber die Atmosphäre war so genial, dass alle meinten man solle es nochmal versuchen und so versicherten mir auch meine Freunde von den METALDAYS hundert prozentige Unterstützung zu. Darum versuchten wir es immer wieder, von Jahr zu Jahr und im vorletzten Jahr sind wir dann auch endlich mal in der Gewinnzone angelangt.

Keine Barrikaden, keine Absperrungen, keine schikanierenden Securities, kein Blödsinn…einfach nur purer Spaß!

AFL: Wie kamst du denn damals darauf ein Festival zu organisieren? War das schon immer ein Traum von dir?

 Andrej: Nun, ich organisierte damals eine Menge Club-Shows in Ljubljana und ich beobachtete währenddessen meine Metal-Freunde, welche das METAL-CAMP organisierten. Seit der ersten Ausgabe des Festivals explodierte die Metal-Szene in Slowenien damals förmlich, während die Punk-Szene kurz vorm Aussterben war.
Darum mussten wir der Szene etwas Größeres geben, um sie wieder voranzutreiben und das tat sie anschließend zum Glück auch. Es entstanden neue Bands, größere Bands machten halt in Slowenien und so kamen auch immer mehr Leute zu den Shows. Es kam zu einer Kettenreaktion und das war der eigentliche Grund und mein Ziel warum ich ein Festival organisieren wollte.

AFL: Ihr startet offiziell am Dienstag und die letzte Gitarre verstummt am Freitag bzw. Samstagmorgen. Dieses sind eher unkonventionelle Festivaltage. Hat das einen gewissen Grund oder wolltet ihr da einfach mal was anderes machen?

Andrej: Es ist als relativ kleines Festival recht schwer gegen die großen deutschen Festivals zu konkurrieren, welche den Bands an den Wochenenden natürlich einfach bessere Angebote unterbreiten können. Bands die im August in Europa unterwegs sind, wollen ja auch so viel Geld machen wie möglich und entscheiden sich darum natürlich oftmals für die besseren Angebote. Aber sie müssen natürlich auch ihre Zeit unter der Woche füllen und das war unsere Chance gute Bands zu recht guten Konditionen zu bekommen. Die Bands selber spielen oftmals auch lieber auf einem kleinen Festival in Slowenien, als größere Headliner-Shows in den Clubs. Oftmals stellt es sich für sie sogar heraus, dass sie diese kleinen Festivals mehr genießen, als die großen Festivals am Wochenende.
Und seien wir mal ehrlich, wenn du im Sommer von einem Auftritt zum nächsten hetzt, musst du dir auch mal ein paar Tage Auszeit nehmen und dieses tun sie oftmals bei uns.

AFL: Dieses Jahr ist es das erste Mal in der Geschichte der PRH, dass es bereits soweit im Vorfeld ausverkauft ist. Mich selber wundert dieses nicht, aber was ist denn deiner Meinung nach der Hauptgrund eures Erfolgs?

Andrej: Wir kommen gerade zurück vom diesjährigen GROEZROCK und egal mit wem wir aus der Szene geredet haben, alle sagten zu uns, dass wir in diesem Jahr ein hervorragendes Line-Up aufgefahren haben. Dieses ist aber meiner Meinung nach nicht der Hauptgrund, denn die Hälfte der Tickets war ja bereits vor dem Veröffentlichen der ersten Bands verkauft und somit denke ich, dass das Festival an sich mittlerweile so zieht. Ich denke auch, dass unser Line-Up in den letzten fünf Jahren niemals enttäuscht hat und die Besucher wissen bereits vorab was sie zu erwarten haben.
Es gibt da neben dem Line-Up ja aber auch noch zwei weitere Gründe, die dieses Festival so unverwechselbar machen. Der eine wäre die unglaubliche Location und der andere Grund die tolle Atmosphäre des Festivals, welche an den vier bis fünf Tagen niemals an Intensität verliert. Ich denke wir haben die besten Bedingungen geschaffen, damit sich die Besucher wirklich entspannen und relaxen können.

Keine Barrikaden, keine Absperrungen, keine schikanierenden Securities, kein Blödsinn…einfach nur purer Spaß!

AFL: Ihr hattet im letzten Jahr relativ kurzfristig ein Problem mit einem Besitzer einer von euch immer genutzten Camping-Fläche. Damals ist es so ausgegangen, dass ihr auf eine andere Fläche ausweichen musstet – wie läuft es in diesem Jahr und habt ihr mit dem Besitzer nochmal Kontakt aufgenommen für die PRH1.6 oder meidet ihr nun den Kontakt?

Andrej: Das sollten wir wohl nicht nochmal riskieren und somit meiden wir einfach dieses Stück Land.

AFL: Hattet ihr denn in diesem Jahr wieder ähnliche Probleme? Ich kann mir vorstellen, dass nun viele das schnelle Geld riechen, wo doch die PUNK ROCK HOLIDAY immer mehr wächst.

Andrej: Mit diesem Problem schlägt sich nicht nur die PRH herum, auch die METALDAYS haben immer wieder Probleme. Jeder denkt, dass es sich bei Festivals um Gelddruckmaschinen handelt aber keiner denkt an die Kosten, die man auch noch zu tragen hat.
Wir machen die meisten Verträge fünf bis zehn Jahre im Voraus aber dennoch kämpfen wir in jedem Jahr mit denselben Problemen. Es ist als ob man jedes Jahr ein Festival von ganz vorne neu planen müsste aber wir haben über die Jahre gelernt damit umzugehen.
Seit wir begonnen haben Punk-Shows zu organisieren waren wir immer gezwungen zu improvisieren somit wäre es wahrscheinlich auch langweilig, wenn es keine Probleme zu lösen gebe.

AFL: Es gibt in diesem Jahr eine Neuerung bei den PRH – ihr wollt zwischen den Shows nur noch „Lizensfreie“ Songs aus eurer Official-Playlist spielen und dazu habt ihr Musiker aufgefordert, euch ihre Musik zuzuschicken.
Wie ist bisher die Resonanz, was waren die Beweggründe für diesen Schritt und ist dieses nach wie vor möglich und wenn ja wie?

Andrej: Der Grund für diesen Schritt ist die IPF-Organistation in Slowenien, welche uns viel Geld dafür abnahm, dass wir Musik zwischen den Slots spielten und somit in ihren Augen auch Geld damit verdienten.
Nun ist es Zeit ihnen zu zeigen, dass sie damit falsch liegen – denn wir spielen diese Musik aus dem einfachen Grund aus dem auch Bands beginnen sie zu spielen. Sie wollen sich durch ihre Musik ausdrücken und kein Geschäft damit machen.
Darüber hinaus stinkt diese Verteilung, nach der die IPF praktiziert, zum Himmel.
All das Geld welches die Clubs und alternativen Organisationen an Lizenzgebühren zahlen müssen geht nicht zurück an die alternative Szene, sondern wird nach der Prozentzahl der Radiospielzahlen ausgeschüttet. Somit kommt dieses Geld direkt dem Mainstream zugute und nicht den Bands und Künstlern dessen Musik wir spielen. Darum scheiß drauf!
Zudem sind wir uns auch bewusst, dass irgendwer für die jungen Bands einstehen muss, denn NOFX werden nicht für immer spielen und somit müssen wir uns auch um die kommenden Headliner kümmern. Na ja und Festivals wie das PRH haben eben die Möglichkeit kleine Bands zu fördern, indem sie ihre Bandnamen auf Poster bringen, ihre Auftritte nicht mit großen Bands überlappen lassen und eben ihre Musik zwischen den Bands spielen. Ich denke viele Bands schätzen dies und ich hoffe, dass uns viele Festivals folgen werden, um einen positiven Wandel in der Szene zu bewirken.
Und ja wir sammeln immer noch Musik, also sendet eure lizensfreie Musik an music@punkrockholiday.com (Anm.: Genaue Einzelheiten hierzu lest ihr nochmal am unterhalb dieses Interviews).

AFL: Ihr habt die Warm-Up-Show am Montag nun mit LAGWAGON, SICK OF IT ALL, USELESS ID und VERSUS THE WORLD sehr hochkarätig besetzt. Somit wird das Warm-Up wohl auch im Gegensatz zu den Vorjahren auf die Main-Stage verlegt und wir haben fast einen richtigen weiteren Festivaltag. Gibt es noch weitere Neuerungen im Gegensatz zum letzten Jahr?

Andrej: Nun das Main-Stage warm-up ist sowas wie ein Geschenk von uns, um das ausverkaufte Festival nochmal standesgemäß zu feiern. Außer diesem gibt es nicht viele Änderungen, denn wir versuchen immer so wenig wie möglich zu verändern, wir wollen vielleicht nur noch bisschen verbessern. So werden wir mehr Essen im Camping-Bereich anbieten und zudem auch die Restaurants dazu ermutigen erschwingliche Mahlzeiten mit hoher Qualität anzubieten.
Zudem wird der Festival-Eingang auf die Camping-Seite verlegt und wir wollen auch noch ein paar einfache Skate-Objekte bauen, nach denen Besucher schon oft gefragt haben. Na ja und das war es dann auch eigentlich schon.

AFL: Mit steigender Bekanntheit steigt auch die Zahl der Besucher aus weit entfernten Ländern. Wie ist es in diesem Jahr…gibt es auch Ticket-Bestellungen aus Ländern wie Australien oder Grönland?

Andrej: Ich glaube es waren mehr als 30 Personen aus Australien in diesem Jahr. Im Ganzen sind dieses Jahr mehr als 45 Länder von überall aus der Welt vertreten, außer Grönland.
Es ist eigentlich echt witzig, wenn man bedenkt, dass wir dieses Festival einmal gestartet haben, um die Szene in unserer Region zu stärken. Slowenien, Kroatien und Italien waren unsere primären Ansprechziele und nun nach fünf Jahren kommen weniger als 20% der Besucher aus diesen Ländern. Aber zum Glück wuchs die Popularität des Festivals überall anders, denn so konnten wir überleben. Viele der hier lebenden Leute haben auch noch nicht ganz verstanden, dass das Festival komplett ausverkauft ist und sie warten immer noch auf 1-Tages-Tickets, um NOFX zum zehnten Mal live zu sehen! 🙂

AFL: Die Beach-Stage gehört bei euch den kleineren Bands, welche sich bei euch bewerben können, bzw. beim Festival direkt eine CD von sich da lassen können und vielleicht spielen sie dann im nächsten Jahr bei euch. Dadurch konnte ich vor zwei Jahren die großartigen REBUKE kennenlernen, welche dieses Jahr ja auch wieder aufspielen und ich auf keinen Fall verpassen darf. So bietet ihr vielen Bands eine tolle Gelegenheit aber ist es nicht auch eine riesen Arbeit, alle CD´s zu sichten?

Andrej: Es ist viel Arbeit aber schließlich muss sie ja jemand machen! Ich habe es immer gehasst wie gleichgültig andere Festivalorganisatoren, Clubs oder auch Labels reagiert haben, wenn wir versucht haben sie mit unseren kleinen Bands zu erreichen und nun wo ich in einer Position bin, in der ich sowas ändern kann, tue ich es eben. Aber es kann schon nerven, wenn man zwanzig Mails am Tag beantworten muss, darum haben wir uns dazu entschlossen erst die Musik zu hören und dann die Mails zu lesen.

AFL: Wie ich bereits sagte, freue ich mich schon sehr auf REBUKE aber auch die Auftritte von AUTHORITY ZERO, ANTILLECTUAL und A WILHELM SCREAM lassen mir schon das Blut in die Tanzbeine steigen. Gibt es auch ein paar Acts auf die du dich ganz besonders freust und auf keinen Fall verpassen darfst?

Andrej: Es ist schwer da nur ein paar Namen zu nennen. Wir haben 50 Bands aufgestellt und ich denke keine dieser Bands sollte man verpassen.

AFL: In der Geschichte der PRH hattet ihr eigentlich schon fast alles da was Rang und Namen hat, aus dem Bereich Punkrock und Hardcore. Diese Tatsache macht euch garantiert stolz ab fällt es da nicht auch irgendwann schwer, nicht immer nur dieselben Bands zu buchen? Schließlich gibt es ja bereits Überschneidungen zu den letzten Jahren.

Andrej: Na ja, wir buchen halt Bands die wir mögen und dieses hinterlässt auch hinter der Bühne Spuren, so dass wir auch Freunde werden und wenn den Besuchern dann ihre Show auch noch gefällt, gibt es doch eigentlich keinen Grund sie nicht nochmal einzuladen, gerade wenn sie eh auf Tour sind.
Natürlich wollen wir Namen nicht zu oft wiederholen aber dieses lässt sich dann auch manchmal einfach nicht vermeiden. Am Ende gibt es keine unendliche Liste an guten Bands, die wir einladen können und da wir uns auch weigern Barrikaden vor der Main-Stage zu nutzen verkleinert dieses auch noch die Liste derer, die ohne sie spielen würden. Zudem ist es auch nicht so einfach als kleines Festival mit einem stark limitierten Budget ein entsprechendes Line-Up zu kreieren, schließlich müssen die Bands ja auch in der Nähe unterwegs sein und wir selbst müssen dann noch mit den Angeboten der größeren Festivals  konkurrieren.
Das ist nicht immer ein einfacher Job und da kommt man dann wieder auf die Improvisation. Alles ist stressiger und intensiver wenn du dir die Sachen auf dem Markt nicht einfach kaufen kannst, dafür ist es aber großartiger wenn du improvisieren und es auf deine Art machen kannst.

AFL: Mir persönlich fiel die Entscheidung in diesem Jahr nicht allzu leicht, ob ich nun zu den PRH fahren sollte oder nicht. Denn der Gedanke, dass ich dort in der Sonne liege, Bier und gute Musik genieße, während nur einige Kilometer entfernt Menschen die Grenzen überwinden wollen, um einfach nur in Frieden leben zu können ist kein angenehmer.
Warst du auch einmal kurz am Zweifeln, als sich die Lage am Rand des Schengen-Raums zuspitzte?

Andrej: Sicher aber auf der anderen Seite sind wir uns dieser Situation eben auch bewusst und dieses heißt nun nicht, dass wir gar keinen Spaß mehr haben dürfen. Wenn mehr Menschen wie die meisten unserer Besucher denken würden, wäre die Welt wohl ein besserer Ort für jedermann.
Somit denke ich, dass es wichtig ist, dass Festivals wie die PRH erfolgreicher und Menschen dadurch auch offener und sich solcher Situationen bewusster werden.
Ich denke auch, dass der Punk selbst positiver werden sollte. Punk war immer eine Alternative und nun wo die Welt so negative geworden ist, muss der Punk positiv werden und aufzeigen, dass man nicht viel Geld braucht um ein erfülltes und glückliches Leben zu verbringen. Wie wir ja alle wissen, ist das mehr und mehr Geld wollen das eigentliche Problem.

AFL: Arbeitet ihr nach wie vor nur zu zweit an dem Festival und was denkst du sind die wichtigsten Eigenschaften als PRH-Organisator?

Andrej: Es sind immer noch Niko und ich, die dieses Festival organisieren aber viele Freunde helfen uns auch u.a. helfen uns die Freunde der METALDAYS nach wie vor mit der Logistik.

Fuck that – ich möchte bei einer RANCID-Show von der Bühne springen können!

AFL: Du sagtest mal, dass dein Traumheadliner RANCID wären. Nun hat es in diesem Jahr wieder nicht geklappt. Bist du dann etwas neidisch, wenn du rüber zum GROEZROCK schaust? Gibt es eigentlich sowas wie Neid zwischen Festivalorganisatoren oder sieht man sich da eher als Verbündete?

Andrej: Das GROEZROCK hat uns viel geholfen, als wir darum gekämpft haben überhaupt etwas Aufmerksamkeit zu bekommen und dafür werden wir ewig dankbar sein. Wir versuchen auch mit den meisten anderen europäischen Festivals zu sprechen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, so wird man schnell zu Freunden. Das GROEZROCK gibt es seit 25 Jahren und ist zweifelsohne das größte Punk-Festival in Europa. Ich bin mir sehr bewusst, dass das GROEZROCK groß und stark bleiben muss, denn somit bleibt auch die Punkrock-Szene in Europa groß und stark. Dieses Festival ist jedes Jahr ein großer Grund dafür, dass viele Bands hierher nach Europa kommen und Club-Shows veranstalten.
Um ehrlich zu sein bin ich jedes Jahr weniger enthusiastisch bezüglich der Headliner. Mehr Headliner bedeuten auch mehr Arbeit und somit auch mehr Probleme und am Ende weniger Spaß.
LESS THAN JAKE, SICK OF IT ALL, ANTI-FLAG,… sie alle können Headliner bei den PRH sein und es ist perfekt. Sie sind an Club-Shows ohne Barrikaden gewöhnt und das macht die PRH ja eben auch anders und viel mehr Spaß als RANCID vor einer großen Menge spielen zu sehen, in der man nur stehen und gucken kann.
Fuck that – ich möchte bei einer RANCID-Show von der Bühne springen können!

AFL: Das sehe ich ganz genauso und wer weiß, vielleicht ist dieses ja in Zukunft mal bei den PRH möglich, aber nur wenn trotzdem alles beim Alten bleibt, ansonsten verzichte ich gerne.
Dieses würden bestimmt auch fast alle anderen Besucher der PRH unterschreiben, denn wenn bei den PRH eines nicht gewünscht ist, ist es Veränderung.
Ist es nicht schwierig das alles beizubehalten, wenn immer mehr Leute zu den PRH wollen?

Andrej: Wir wollen die familiäre Stimmung des Festivals erhalten und nicht zu einem seelenloses Festival expandieren. Die geschaffene Atmosphäre ist der einzige Grund warum wir ausverkauft sind und somit werden wir für nichts auf der Welt etwas ändern.

Derzeit spielen wir mit dem Gedanken zwei kleine Festivals in einem zu machen, um zum Einen die Nachfrage zu befriedigen und zum anderen auch alles so beizubehalten wie es ist.

AFL: Das wäre doch mal eine Alternative – also dann…wir sehen uns in Tolmin!

HIER NUN DER ORIGINALTEXT DER PUNK ROCK HOLIDAY ZUR PLAYLIST MIT ALLEN WEITEREN INFOS:

We have ENOUGH and it’s time to do something about it.
It is not our problem if major labels can’t make profits anymore by selling CDs!
We lost tons of money over the past 5 years that were invested directly into music scene – artist and musicians and on top of that we are forced to pay unreasonable fees to right management organizations and we’re not playing this game any more.
We refuse to become a milking cow for local right management organizations that claim to protect artist‘s rights, but we all know they just COLLECT money and distribute it to the major labels and use most of what is collected for their unreasonable expenses and their expensive lawyers. To say the least. Now it’s time for us to COLLECT! Your music!
So send us your music!
Music that hasn’t been released yet, hasn’t been published as a CD or on any other media, hasn’t been made available to the public online including YouTube, Soundcloud, BandCamp or in any way distributed to public We’re looking for DIY stuff that is fully owned and controlled by the bands or artists.

Send us unpublished material to music@punkrockholiday.com and we’ll be happy to play it exclusively between the shows on both stages.
(use wetransfer or any kind of online tool to share larger files – don’t send us files directly)

 

- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day

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