Start Specials Support Your Locals 5 HC-Punk-Bands aus dem Ruhrpott mit Chris von TO THE WIRE

5 HC-Punk-Bands aus dem Ruhrpott mit Chris von TO THE WIRE

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To The Wire (Photo by Michael Schwettmann)
To The Wire (Photo by Michael Schwettmann)

To The Wire ist eine 2022 gegründete Band aus dem Ruhrgebiet um den ehemaligen Tony Gorilla-Sänger Chris. Erst vor wenigen Tagen haben To The Wire mit ihrem erstes Studioalbum namens Willpower, was gleichzeitig auch das erste Release der Band überhaupt darstellt, auf sich aufmerksam machen können. Die Platte nahmen wir zum Anlass, uns von Frontmann Chris fünf Bands aus dem Pott vorstellen zu lassen – und ab dafür!

Hi, ich bin der Chris und singe in der Hardcore-Band TO THE WIRE aus dem wunderschönen Ruhrpott. Wir haben mit TO THE WIRE Mitte 2022 angefangen und hatten bereits ein wahnsinnig intensives erstes Jahr. Jetzt haben wir unser erstes Album am Start und freuen uns auf 2024.

Die Ruhpott-Hardcore-Szene zu beschreiben ist nicht ganz so einfach, weil sich nicht alles unter einen Hut bringen lässt. Das macht das Ruhrgebiet natürlich auch aus. Wir leben nunmal in einem Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und Vorstellungen, wie es ihn in Deutschland kein zweites Mal gibt. Das prägt den Charakter der Region, sowie die Musik, die hier entsteht.

Hier sind ein paar Bands aus unserer Heimat.

1Eyes Of Tomorrow (Duisburg/ Gelsenkirchen)

New York Hardcore Chronicles approved. Geile Typen, geile Combo. wir haben schon einige Shows zusammen gespielt und wir laufen uns halt ständig über den Weg. So funktioniert Szene. Unbedingt auschecken. Ruhrpott Hardcore der alten Schule. Haben neben einem Demo, ein Album (Settle For More) und eine Split-EP (Sounds Of Faith And Demolition) mit Perfect Sky aus Wien rausgebracht und arbeiten gerade an ihrem zweiten Longplayer. Mirko, deren Sänger, ist unglaublich aktiv und betreibt nicht nur den YouTube-Kanal Moses Lundwerk, sondern organisiert auch die Hardcore Night in Oberhausen, die in diesem Jahr in die dritte Runde geht.

2Alice D.-Fy (Recklinghausen)

Eine Anfang 2000 aufgelöste Band, die ich Mitte der 90er kennengelernt habe. Beeinflusst von Bands, wie Sick of it All und Biohazard, brachten sie 1994 ihr erstes Demo-Tape raus. 1996 folgte noch ein zweites Demo, aber das war es dann auch mit den Veröffentlichung. Richtig bekannt ist die Band selbst in Szene-Kreisen nicht geworden, aber ich mag die Tapes auch heute noch. Zwischendurch streuen sie immer mal wieder melodische Teile ein; auch mit Piano oder Akustikgitarre. Großartig. Sie hätten auf jeden Fall ein größeres Publikum verdient gehabt. Grüße an Kostas, wenn er das hier liest.

3Sex Mobil (Dorsten)

Eine weitere Band, die gänzlich unbekannt geblieben ist und die es bis Anfang der 90er gab. Erinnert mich stark an 7 Seconds. Schnell, melodisch, positiv und mit Texten, deren Inhalte heute noch genauso funktionieren, wie damals. Das Demo-Tape kam 1991 raus und die Band war zumindest in der Dorstener Szene recht beliebt. Aber hier kannte man sich eh und unterstützte sich gegenseitig, denn Dorsten, insbesondere der Stadtteil Barkenberg, hatte eine recht aktive, kleine Hardcore-Szene mit Bands wie z.B. Cage, Brisk, Boil, Mad Risk und Yaburu. Konzerte wurden selbst organisiert und man teilte sich Proberäume. Alles war DIY. Später fanden hier dann auch die ersten Straight-Edge-Hardcore-Festivals im Rottmannshof statt, die bis weit über die Stadt- (und Landes-) Grenzen hinaus bekannt waren und zu denen Leute von weit her pilgerten. Auf die Beine gestellt wurde das Ganze, und es sollten noch unzählige Hardcore-Shows folgen, in den 90ern vom Backs von Positive Records, der bis heute als Konzertveranstalter aktiv ist.

4Bersten (Oberhausen, NRW)

Eigentlich eine Band aus dem Kölner Raum, aber deren Sänger, Marco, kommt zumindest ursprünglich aus Oberhausen. Den Marco kenne ich seit meinem Studium. Entstanden aus der Band Lavatsch spielen sie heute, wie ich immer scherzhaft sage, interlektuellen Visions-Hardcore. Sie singen auf Deutsch und haben einfach gute Texte. Hut ab, denn das so hinzukriegen ist eine Herausforderung. Veröffentlicht haben sie bislang eine EP (Nimmersatt) und eine Single (Hockey is Diversity). An neuem Material wird aktuell fleissig geschrieben. Die Mitglieder sind auch schon seit Ewigkeiten in der Szene aktiv. Die Band ist uns schnell ans Herz gewachsen und im letzten Jahr haben wir zusammen einen Weekender gespielt, der kaum witziger hätte sein können.

5True Blue (Wuppertal, Duisburg)

Mittlerweile als Kultband gefeiert, waren sie Ende der 90er eher kontrovers, weil sie weder dem angesagten Youth-Crew-Revival, noch dem gängigen Metalcore-Cliché entsprachen. Der Sound war stark vom alten NYHC-Sound und Bands wie Cro-Mags oder The Icemen beinflusst. Die Band veröffentlichte ein Demo (Friday, May 13th) und eine EP (The Ice). Danach war Schluss. Ich hatte sie mal für eine Show gebucht (The Resurrection of Hardcore). Mit dabei waren Hardface (Essen), Both Hands Broken (Münster) und meine damalige Band Infect (Ruhrpott-SxE). Leider konnten True Blue, obwohl bereits vor Ort, an dem Abend doch nicht spielen, aus Gründen, die mit der Mutter eines der Mitglieder und einem plötzlichen Krankenhaus-Notfall zu tun hatten. Aus True Blue entstanden Anfang der 2000er dann noch World Collapse und Patrick machte mit Reaper Records in den USA weiter. Der Rest ist Geschichte.

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