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Beatsteaks – In The Presence Of ::: Review (2020)

Die 6 Cover-Songs im Punk-Funk-Soul-Gewand sind nett anzuhören und glänzen durch eine starke Message.

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Beatsteaks - In The Presence Of (2020)

Nach drei Jahren endlich wieder was neues von den Beatsteaks?! Yeah! Natürlich schreibe ich dafür die Rezension!

Aber halt! Es handelt sich bei den neuen Aufnahmen um ein reines Cover-Album? Na gut, denke ich, das könnte spannend werden, schließlich sind es die Beatsteaks und wenn DIE einem Song ihre Note aufdrücken, ist das bestimmt cool! Grundsätzlich haben Cover-Songs für mich eigentlich nur eine Daseinsberechtigung, wenn sie dem Original eine eigene und damit ganz neue Note verleihen.

Insgesamt 6 Songs befinden sich auf der EP In the Presence of (BMG) – allesamt Songs von weiblichen Interpreten – Künstlerinnen, die die Beatsteaks verehren.

Tracklist:

  1. After Hours (Velvet Underground)
  2. You don’t Own Me (Lesley Gore)
  3. Shitlist (L7)
  4. Monotonie (IDEAL)
  5. Von nun an gings bergab (Hildegard Kneef)
  6. Glory Box (Portishead)

Eine starke Auswahl auf jeden Fall und nichts, was jeder covern würde, wahrscheinlich schon allein deshalb, weil es gesanglich durchaus anspruchsvolle Stücke sind, aber wenn das einer hinbekommt, dann Arnim mit seiner begnadeten Stimme.

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Beatsteaks – Pressebild (c) Chris Guse

Ohne jetzt noch mehr an Spannung aufzubauen: Ja, die Beatsteaks bekommen es hin, den Songs ihre eigene Note zu verleihen, sie würdevoll zu spielen und – zu singen. Wohl auch deswegen, hat es ihnen Annette Humpe wohl erlaubt, den Text des Songs Monotonie an einer Stelle geringfügig zu ändern.

Aber von vorn: After Hours, im Original von Velvet Underground, klingt zunächst noch recht artig, abgesehen von einem kleinen „Ausraster“ mittendrin, was dem Song äußerst gut steht.

You don’t owe me setzt der feministischen Liedauswahl quasi die Krone auf. Die Beatsteaks bleiben nah am „Drehbuch“ des Songs, soll meinen, soulig, und transportieren damit die Stimmung der 60er ins Heute. Tatsächlich hat der Inhalt des Stückes nichts an Aktualität verloren. Schon allein deshalb also eine sinnvolle Neuauflage.

Der Song Shitlist von der Girl-Punk-Band L7 dürfte vielen aus dem Film Natural Born Killers bekannt sein. Hier befinden sich die Beatsteaks genau in ihrem Metier und das hört man auch. Allerdings kann Arnim meiner Meinung nach nur schwer mit der starken Stimme des Originals mithalten, aber vielleicht ist es auch gewollt, dass er es gar nicht erst versucht, sozusagen als Verbeugung vor L7.

Ein schönes Statement ist es auch, dass die Beatsteaks zwei deutsche Klassiker neu interpretieren: Monotonie on Ideal, der Band von Annette Humpe wird durchaus „unmonoton“ gespielt und erfährt damit eine deutliche Aufwertung. Auch Von nun an ging’s bergab von Hildegard Kneef ist schwungvoll interpretiert, so dass man dem Song sein Alter kaum anmerkt. 

Beim letzten Track Glory Box kann Sänger Arnim noch einmal zeigen, wie groß seine stimmliche Range ist. Beeindruckend soulig interpretiert er das Stück, das durch die Band-Instrumentierung auf jeden Fall an Tiefe gewinnt.

Viel mehr gibt es eigentlich nicht über In the Presence of zu sagen. Die Songs im Punk-Funk-Soul-Gewand sind anspruchsvoll umgesetzt, nett anzuhören und die Message ist stark. Danke, Beatsteaks von mir als Frau! 

Viel lieber wäre mir, zugegeben, ein neues saftiges Beatsteak gewesen. 🙂

Beatsteaks – Pressebild (c) Erik Weiss
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– Playlist: Happy Release Day

3 Kommentare

  1. Beatsteaks, Donots, Broilers etc. = Bands für die AstA Party, oder auch gerne für das Hurricane Festvial, wo sich dann Sören-Malte und Leonie von ihrem „harten“ SoWi Studium erholen. Einfach nur bah, sowohl Bands als auch Hörerschaft.

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