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Best-Of HC-Punk 2021: Der Jahresrückblick von Marcell

Marcell macht auch in diesem Jahr den Abschluss unseres Jahresrückblicks. Seine Höhepunkte waren unter anderem Broilers, Descendents und Thin Ice.

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Thin Ice (Photo by Claudia Kötters)

2021 – was sind wir froh, dass auch du nun an uns vorüberziehst! Obwohl sich auch dieses Jahr nicht von seiner besten Seite gezeigt hat, gab es doch das ein oder andere Highlight. Daher dürfen wir Euch in Zusammenarbeit mit CoreTex auch dieses Jahr wieder täglich unser ganz persönliches Best-Of-HC-Punk 2021 präsentieren!

Gleichzeitig dürft auch Ihr uns wieder bis zum 31. Dezember Eure Highlights des Jahres in der Leserumfrage mitteilen. Beantwortet dafür 6 kurze Fragen und gewinnt mit ein bisschen Glück eins von 3 Überraschungspakten mit CDs, Vinyl und mehr im Gesamtwert von über 100 Euro:

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PS: Folgt hier unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2021.

Marcells Hardcore-Punk Highlights 2021

Und schon wieder darf ich den Sack zumachen und das letzte AWAY FROM LIFE-Best Of des Jahres schreiben – ich sehe das mal als Vertrauensbeweis und freue mich sehr über diese Ehre. Dass ich nun bereits das fünfte Mal über meine Hardcore- und Punkrock-Highlights schreiben darf, macht mich nicht nur sehr glücklich sondern verdeutlicht mir einmal mehr, was unsere Szene Jahr für Jahr auf die Beine stellt. Besonders hat mich ein weiteres Mal der tolle Team-Spirit in der AWAY FROM LIFE-Crew begeistert. Nicht nur dass wir unglaublich tolle neue Mitglieder haben, was sich darüber hinaus um das Magazin herum entwickelt ist einfach grandios (looking at you, AWAY FROM LIFE-Studios). Danke an jedes einzelne Team-Mitglied!

Alben des Jahres 2021

Run Zero – Der Kopf bleibt oben

Ich habe es beim letzten Jahresrückblick schon prognostiziert: Run Zero werden am 1. Januar 2021 ihre neue Platte rausbringen und 365 Tage lang unangefochten an der Spitze stehen. Diese Vorhersage ist eingetroffen. Für die, die die Band nicht kennen: Run Zero kommen aus Oldenburg und haben das wohl erfrischendste, melodischste, aber auch kompromissloseste deutschsprachige Punkrock-Album seit Jahren abgeliefert. Jeder Song ist ein gigantischer Ohrwurm, die Produktion ist on Point und wer nach dem ersten Durchhören dieses Albums nicht süchtig ist, hat meiner Meinung nach nicht zugehört. Wenn es nach mir ginge, könnten diese vier Gentleman auf jedem Festival des Landes spielen, damit endlich alle mitbekommen, wie perfekter Punkrock zu klingen hat. Anstatt an dieser Stelle groß die einzelnen Songs zu beschreiben, checkt hier unten einfach ihre Single Gegenmittel ab. Dann wisst ihr, was ich meine.

Broilers – Puro Amor

Das hier wird kontrovers, ich weiß. Die Reaktionen auf Review und Interview im Frühjahr waren zwiegespalten: die einen lieben die Broilers, die anderen können sie nicht ab. Auch wenn Puro Amor definitiv nicht ihr bestes Album ist (das bleibt Santa Muerte), gehöre ich auf jeden Fall zur ersten Fraktion. Das Album ist, keine Frage, nicht das, was sich ein Oi-Fan der ersten Stunde unbedingt wünscht. Es ist auch nicht besonders hart und kompromisslos. Es hat aber unfassbar gute Songs, die dafür prädestiniert sind, genau die Erfolgsstory weiterzuführen, auf der sich die Broilers seit Vanitas befinden: punkrockige Ohrwürmer mit den verschiedensten Stilen zu mischen, um diese dann auf die Bühne zu bringen. Sollten sie nächstes Jahr endlich ihre Tour spielen dürfen, werden Alter Geist und Nicht alles endet irgendwann jede Arena und jedes Festival auseinander nehmen. Besonderes Highlight ist aber nach wie vor Dachbodenepisoden. Ich weiß, dass viele dieses Lied furchtbar kitschig und pathetisch finden. Man kann mir jedoch nicht erzählen, dass dieser Song nicht auch sehr ergreifend und wundervoll ist. Wenn man sich mal drauf einlässt…

Descendents – 9th & Walnut

Ich liebe diese kalifornischen Bands einfach – vor allem, wenn sie ein so cooles Auftreten wie Bad Religion oder die Descendents haben. Dass zweitere jetzt uralte Songs aus ihren Anfangstagen neu aufgenommen haben und dabei immer noch moderner und frischer klingen als 95% aller anderen Bands, zeugt von unfassbarer Qualität. Klar, auf 9th & Walnut bekommt man exakt das, was man von den Descendents kennt, aber sind wir ehrlich: genau das will man doch auch. Bands die es schaffen, ihren Wurzeln treu zu bleiben und trotzdem nicht auf der Stelle zu treten, sind ein rares Gut. Die Songs von 9th & Walnut sind zwar nicht so perfekt wie das neuere Material, werden sich dafür aber problemlos in jede Live-Show eingliedern. Einfach eine extrem stabile Platte.

EP des Jahres 2021

Thin Ice – Keep It Alive

Zugegebenermaßen bin ich gar kein großer Hörer von EPs. Entweder ein ganzes Album oder einfach ein einzeln releaster Song… Diese EP von Thin Ice ist aber anders. Junge Junge, was ist das Bitteschön für ein Brett?! Keep It Alive ballert in einem Rausch durch die Boxen und macht alles was dazwischen kommt platt. Dass dieser Sound nicht aus Amerika sondern aus irgendeinem bayrischen Kaff kommt, macht das Ganze noch viel geiler! Wenn ihr hammerharten Hardcore hören wollt und endlich mal ne neue Band sucht, müsst ihr diese Scheibe hören. Hier passt alles!

Newcomer des Jahres 2021

Auch hier muss ich einfach Thin Ice nennen. Wenn man als frisch gegründete Band als erstes so ein Mörder-Release raushaut, MUSS man einfach zu den Newcomern des Jahres zählen. Die Power, das Auftreten und die Attitude sind der Hammer. Wenn es nach mir geht, wird die Band mit ihrer ersten LP, die hoffentlich irgendwann erscheint, richtig durchstarten. Macht also unbedingt genauso weiter Jungs, ich hoffe sehr, dass ihr nächstes Jahr überall in der Republik auftreten werdet!

Die Vokabel „Newcomer“ passt bei Run Zero leider nicht ganz – schließlich gibt es die Band schon seit 2014. Trotzdem erwähne ich sie hier bewusst, da ich zum einen der Meinung bin, dass sie noch viel zu wenig Leute kennen, zum anderen weil ihr neues Album sie auf ein ganz neues Level gehoben hat. Da ich unter Newcomern auch verstehe, dass es sich um aufstrebende Bands auf einem extrem hohen Niveau handelt, dürfen Run Zero dementsprechend einfach nicht fehlen.

Thin Ice (Photo by Jason Rowe of AWAY FROM LIFE Studios)
Thin Ice (Photo by Jason Rowe of AWAY FROM LIFE Studios)

Erwähnenswerte Highlights 2021

Hier beschreibe ich normalerweise gerne Songs, die besonders herausstachen und mich seit ihrem Release nicht mehr losgelassen haben. In diesem Fall habe ich die meisten jedoch schon direkt oder indirekt in den Album-Reviews erwähnt. Aus diesem Grund empfehle ich euch jetzt ganz simpel Dachbodenepisoden von den Broilers, Messlatte und Alles Gute kommt von unten von Run Zero und Emancipation Of The Mind von Bad Religion, wenn ihr wissen wollt, welche Lieder ich dieses Jahr am meisten gehört habe.

Meine größten AWAY FROM LIFE-Highlights waren jedoch anderer Natur: und zwar durfte ich ein weiteres Mal unfassbar tolle Menschen zum Interview treffen. Nicht nur mein Broilers-Interview hat mich sehr glücklich gemacht, auch dass ich endlich mal wieder jemanden live mit Fragen löchern konnte, war etwas ganz Besonders. In diesem Fall hatte ich ein weiteres Mal die Ehre, mit Joey Cape zu quatschen. Was für ein entspannter und netter Kerl. Dass ich darüber hinaus zum Jahresende noch mit Jim Lindberg und damit dem Sänger einer der besten Punkrock-Bands überhaupt über sein Solo-Album sprechen durfte, hat mich nicht nur extrem gefreut sondern mir auch nochmal vor Augen geführt, welch geiles Standing AWAY FROM LIFE mittlerweile in der Szene hat. Das mit Abstand größte Highlight war jedoch mein Interview mit Milo von den Descendents. Nicht nur dass die Descendents neben Bad Religion meine All time favorite Band sind, Milo ist neben Greg Graffin außerdem der vermutlich coolste Punkrocker, den die Welt je gesehen hat. Keiner macht auf so geile Art klar, dass es sowohl cool ist, in der Schule oder Uni aufzupassen, als auch in einer Punkband zu spielen. Wenn man dazu noch merkt, dass es sich hier vermutlich um einen der nettesten Menschen der Welt handelt, kann man einfach nur froh sein, dass es solche Leute in der Punkrock-Welt gibt. 1000 Mal danke an Gunnar, dass du das eingefädelt hast.

Enttäuschung des Jahres 2021

Hier mache ich es kurz: nachdem ich 2017 Wolves extrem gefeiert habe, war das neue Rise Against-Album einfach eine Katastrophe. Warum verdammt muss man in jedem Refrain das Tempo rausnehmen?? Abseits davon hat mich leider auch das heiß erwartete Ärzte-Album nicht wirklich catchen können. Vielleicht muss ich es noch ein paar Mal hören, insgesamt beschleicht mich jedoch das Gefühl, dass man aus Hell und Dunkel lieber ein statt zwei Alben hätte machen sollen. Naja, hör ich halt Jazz ist anders

Ausblick für 2022: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…

Rein musikalisch lasse ich mich gerne überraschen, wer demnächst mit einer neuen Platte um die Ecke kommt. Wenn ich jetzt konkrete Namen nennen müsste, würden mir spontan The Interrupters, Rancid, Useless ID und Social Distortion einfallen. Ansonsten ist meine Vorfreude auf das nächste Ruhrpott Rodeo grenzenlos. Wenn sie jetzt, wie ursprünglich für 2020 geplant, Bad Religion zurück ins Boot holen, hat sich mein Traum von einem nahezu perfekten Festival-Line Up erfüllt. Am allermeisten freue ich mich jedoch auf das nächste AWAY FROM LIFE-Teammeeting. Die letzten Male, die wir uns in Würzburg und natürlich beim Stäbruch Festival gesehen haben, waren einfach überragend. Wie gesagt: das hier ist das womöglich coolste und beste Team der Welt, um ein Punkrock-Magazin zu betreiben. Auf die nächsten fünf Jahre!

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PS: Folgt hier unserer Spotify-Playlist zum Best-Of 2021.

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– Playlist: Happy Release Day

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