Punk Rock Holiday 2025
Punk Rock Holiday 2025

Nachdem ich die Warm-Up-Show separat behandelt habe, geht es nun ans Eingemachte. Für dieses Mal habe ich mir aber einen anderen Ansatz überlegt, um über dieses Festival zu berichten. Nicht so ein Day-By-Day-Ding wie die letzten Jahre, sondern einen Mix aus allem, was hier stattgefunden hat.

Wie die treue Leserschaft ja weiß, ist das Punk Rock Holiday kein Festival, wie viele andere, sondern es hat mehrere Merkmale, die es zu einem Unikat machen. Zum Einen ist da die Tatsache, dass es am Fluß Soca liegt und in diesen die Tolminka fließt, was ein kleines Delta geformt hat. Dort hat sich die Beach Stage eingefunden, welche die Wiege des internationalen Punks ist. Jede Band, die dort ihre Chance bekommt ist wahnsinnig gut. Man wird mit dem Entdecken von neuen Schätzen gar nicht mehr fertig. Dazu gesellen sich dann alte Hasen des Genres, welche den Übergang zum Main Stage-Programm einleiten. Des Weitern hat das PRH eine Main Stage, welche sich mitten im Wald befindet und ein Ambiente bietet, das einfach nur zum Schwärmen einlädt. Die nächste Besonderheit des PRH ist ja die Tatsache, dass es unter der Woche stattfindet und nicht über ein Wochenende geht. Und für mich eine der wichtigsten Besonderheiten ist, dass es hier einfach keine Barrikaden gibt. Egal ob die Band Rise Against, Frank Turner, Descendents oder The Baboon Show heißt… die Bühne ist für alle da. Natürlich nur in begrenztem Maße, aber man ist immer mittendrin.

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Dieses Jahr war es gar nicht so einfach für die Veranstalter*innen, da einige Bands, die bereits auf dem Poster waren, ihre Touren canceln mussten. Hard times für Bands aus Übersee; zumindest für manche. Trotzdem war das Lineup wieder gespickt mit Highlights. So waren es Frank Turner & The Sleeping Souls, Zebrahead, Millencolin und Turbonegro, die die Headliner-Slots befüllt haben. Diese behandle ich jetzt mal einzeln und sofort.

Millencolin, eine meiner Lieblingsbands seit Mitte der Neunziger und eine der Bands, die mich live einfach selten wirklich abholen. Aber dafür, dass ich nicht so viel erwartet habe, war es diesmal wirklich gut. Sogar Nikola hat nach Spielfreude ausgesehen, was mich sehr gefreut hat. Und schon kamen auch die Klassiker wie Bullion oder Lozin Must einfach schwungvoller rüber, als einige Male zuvor.

Zebrahead sind eine Garantie für Party. Immer und überall. Und wenn du die halt das PRH headlinen lässt… was will man mehr? Wie immer haben sie alles an Hits abgefeuert, was in ihrem Repertoir zu finden ist. Und die Skelette haben ihre Bar auf der Bühne und das Publikum eh auch immer hervorragend im Griff.

Frank Turner ist ein Phänomen. Punk? Naja, ein bissl vielleicht. Aber was der immer abliefert und wie Frank Turner mit seinen Sleeping Souls auch hier akzeptiert und abgefeiert wird, das ist schon „very impressive“. Wenn man dann noch bedenkt, was das eigentlich für ein Superstar ist, dann isses gleich nochmal beeindruckender, wie geerdet, bodeständig und sympathisch der Riese aus England einfach ist.

Turbonegro ist tatsächlich nicht so meins. Klar, die Apocalypse Dudes hab ich auch gefeiert, aber so richtig warm wurde ich mit denen dennoch nie. Somit ist es auch schwierig, sich auf deren Show und Musik einzulassen. Ich hab mir das Ganze dann trotzdem zu Gemüte geführt und muss anmerken, dass es wohl einer der besten Freitagsheadliner der letzten Jahre war. Da war nochmal richtig Zunder drin, zumindest für diejenigen, die drauf stehen.

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Sodann, jetzt behandeln wir doch mal das komplette Lineup der Beachstage. Alles hab ich natürlich nicht gesehen, aber sehr sehr viel. Bestückt war die „kleine“ Stage wieder mit ein Mischung aus Punk, Hardcore und Ska. Was es da immer zu entdecken gibt – ein Täumchen. Erstmal die Shoutouts an die Bands, die ich aus welchen Gründen auch immer nicht gesehen habe: Queens of Everything, The Iron Roses, The Anti Queens, The Mor(r)ons, Kennybal Smith, Pennysurfers, 7 Dials Mystery, Ratboy, Judo Chop, Coral Springs, Corbillard und Urethane. Sorry, aber alles geht halt nicht. Manche davon hab ich auch vorher mal gesehen und weiß, was sie können.

Wasei aus Italien waren dann aber am Dienstag die erste Band, die ich gesehen habe und sie haben die Bühne sehr gut vorbereitet und das Publikum gut angestachelt (Nofx-Coversongs included). Das junge Trio von Slackrr war dann imstand, auch zu liefern und somit den Beachstage-Flair komplett aufzusaugen. Weiter gings mit den Schweizern von Nofnog, die einen ziemlichen Kontrast zu Slackrr auf die Bühne gebracht haben. Sind halt doch schneller, härter, skatiger und so. War eine geile Show. Auch Melonball konnten ihren Status als waschechte PRH-Band festigen. Da war dann schon sauber was los vor der Bühne. Jawless, boah ey, was für ein Auftritt.

Snackwolf
Snackwolf

Die HC-Band mit Shouterin legt schon ne saubere Power an den Tag. Für mich dann endlich ein persönliches Highlight: Auf One Hidden Frame hatte ich mich sehr gefreut. Ihr Song Exploding Head Syndrome war 2024 der meist getreamte Song meines Spotify-Accounts. Von Battery hab ich mir genau ein Lied gegönnt, denn es war Zeit für ein Interview (kommt in ein paar Tagen oder Wochen). Daher kann ich nur das wiedergeben, was mir erzählt wurde und das war durchweg begeistert. Zu Straightline war ich wieder am Start. Die mussten kurzfristig den Bassisten ersetzen, wegen „logistischen Problemen“ und somit sprang Bogdan von Dankeschatz ein, der das ganze aber so dermaßen rockte. Überhaupt waren Straightline ein Highlight, denn das war ne witzige und aufgedrehte Performance und hat auch das Publikum richtig angezündet.

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Holly Would Surrender waren die nächste, die auf der Beachstage in meinen Zeitplan gepasst haben. Irgendwie witzig, dass sie und CF98 vor Wolpack kamen. Zweit spaßige und sympathische Pop-Punk-Bands vor einer der langweiligsten Shows des ganzen Festivals. Naja sei es drum. HWS cool, CF98 cool, Wolfpack lahm. Doc Rotten und Ratboy konnte ich nur hören, denn ich war baden, aber das gehörte war beiderseits richtig nice. Dafür gabs auf der Beachstage noch zwei richtige Highlights für mich. Snackwolf haben nämlich mit viel Spaß, lustigen Ansagen und Volldampf ein starkes Set runter gerissen und Skin of Tears sind ja sowieso über jeden Zweifel erhaben. Danach hat sich das Beachstage Theam aber für mich erledigt und ich kann zufrieden auf viele geniale „kleinere“ Bands zurückblicken, die wirklich alles liefern und so viel Qualität besitzen, dass es eine wahre Freude ist.

Skin of tears
Skin of tears

Kommen wir nun zur Mainstage:

Hier hatte ich nicht auf alles Lust, somit gliedere ich hier auch die Bands gleich Anfangs aus, die ich nicht gesehen habe: Zebrahead (weil einfach ko und schon so oft gesehen), Grade 2 und Madball. Das waren einfach Pausen, die ich gebraucht habe.

Somit aber hier die Bands, die ich gesehen habe im Schnelldurchlauf mit Sternchenbewertung:

Makewar – Top Set, sympathischer Auftritt (7 von 10 Sterne)

GOB – Scheißlangweilig, wirkten lustlos, waren zumindest anwesend (1 von 10)

Ignite – Geiles Set, geiler Sound und alles on Point. (9 von 10)

Authority Zero – sind immer noch eine der besten Livebands für mich haben das auch wieder bewiesen und ein wirklich super gemischtes Set aus alten und neuen Songs gespielt. (9 von 10)

The Barstool Preachers – not my Music aber guter Auftritt. Kanns nur aus meiner Sicht sagen. Aber die Stimmung war schon ziemlich gut (6 von 10)

Turbobier by Nico Barreis
Turbobier by Nico Barreis

Turbobier – … also sorry, ich will niemandem zu nahe treten aber die hätts nicht gebraucht. Nur um was deutschsprachiges zu haben? ZSK? WIZO? Und dieses unsägliche gecovere inklusive der Gotteslästerung in Form eines EAV-Covers… naja einigen hats gefallen anscheinend, wie man auf dem Foto sieht. (2 von 10)

Zeke – Was zum Fick war das? Ein Abriss, der seinens Gsleichen sucht. Motörhead auf Speed. Das war für mich eine ganz klare 10 von 10. Kinnlade unten.

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Agnostic Front – Was will man hier sagen? Die AH des HC weiß, wie es geht und sie haben nach so vielen Jahren immer noch merklich Bock auf das, was sie tun. Immer eine Augen/Ohrenweide (8 von 10)

Fuzigish – Da waren wir alle sehr gespannt. Die Band aus Südafrika war für viele ein Must-See. Und es war auch gut. Nicht mehr und nicht weniger. Aber trotzdem ein Highlight, denn wann sieht man schon ne Punkband vom Afrikanischen Kontinent? Eher selten… (6 von 10)

Misconduct – Die Schweden sind ja schon das ein oder andere Mal vor Ort gewesen und wissen, wie man das PRH zu handeln hat. Haben sie auch sehr gut hinbekommen und nen tollen Auftritt hingelegt (8 von 10)

The Headlines – „Hatten die bei irgendwem was gut oder warum sind die auf der Mainstage?“ Diese Frage haben sich wohl viele gestellt. Lahmer 08/15-Punk. No Power, das war nix. (2 von 10)

The Last Gang – Die sind eine der wenigsen Fat Wreck Bands, zu denen ich einfach keinen Zugang finde. Und das liegt bestimmt nicht daran, dass es Female-Fronted ist. Und es war auch diesmal wieder so. Irgendwie zünden die nicht so richtig (4 von 10)

Bodyjar – Und schon haben wir wieder das Gegenteil. Die Australier haben das Publikum vom ersten Song weg voll im Griff gehabt. Die Ansagen waren witzig, ein Feature mit Steve Caballero war an Start und somit gibt es hier 9 von 10 Punten von meiner Seite.

Jaya The Cat – Ja die sind schon cool. Ich kann sie mir so einfach nicht anhören, aber live ist das ne Klasse Nummer. Und wenn am Ende die Drums kommen dann ist die Bühne voll und die Anlage am Limit…oder sogar drüber hinaus (7 von 10).

Somit hab ich alles behandelt und das mal auf eine etwas ander Art als sonst. Cool wäre, wenn ein paar in die Kommentare schreiben würden, wie sie die ein oder andere Band erlebt haben und wie meine Einschätzungen so sind. Wäre wirklich interessant.

Somit bleibt mir nur noch das Punk Rock Holiday mit 10 von 10 zu bewerten, denn es ist einfach so ein geiles Festival, dass es nicht anders geht. See ya next year!

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