Tarek Ehlail (2018)
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Das erste Mal gesehen hatte ich Tarek Ehlail Ende der 1990er bei meinem Einstieg in die Punkszene. Damals war er die prägende Figur des AJZ Homburgs, kurz nach Moses Arndts Rückzug aus der Punkszene. Er veranstaltete unzählige Konzerte, die mich damals prägten. Zeitweise wohnte er im AJZ. Schon damals eine imposante Erscheinung, verwandelte er sich im Laufe der Zeit zu einem wahren Muskelpaket. Die Konzerte wichen den ersten Boxveranstaltungen, aus dem Konzertveranstalter wurde ein Piercer. Etwa da verloren sich unsere Wege. Über seine Arbeit als Piercer veröffentlichte er 2013 die Anekdotensammlung Piercing Is Not A Crime: 33 bestechende Anekdoten aus dem Leben eines Bodypiercers, das ich damals für Iamhavoc rezensieren durfte.

Ehlail machte viel. 2008 führte er Regie bei Chaostage – We Are Punks!, eine Verfilmung von Moses Arndts gleichnamigen Roman. Es sollten noch die beiden Langfilme Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor (2011) und Volt (2016) folgen. Daneben gab es drei professionelle Dokumentarfilme, einer über Boxlegende René Weller und einer über Egotronic. Mit dessen Sänger verband ihn Freundschaft. Auch einige Musikvideos drehte er, unter anderem für Slime und Egotronic, aber auch für den saarländischen Rapper Nyze, der kurz zum Bushido-Label ersguterjunge gehörte.

Ansonsten hatte er ein scheinbar gut gehendes Security-Unternehmen. Das letzte Mal sah ich ihn etwas vor Corona auf einem fantastischen JKonzert von Toxoplasma im St. Ingberter Juz. Auch dort stellte er die Security. Er war außerdem an der Neuauflage des ZAP Magazins beteiligt.

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Tarek starb am 29. August 2025 auf der A1 bei Köln bei einem Auffahrunfall. Heute wäre er 44 Jahre alt geworden. Er wird vermisst werden. Allen Angehörigen und Freunden gilt unser herzliches Beileid.

Zum Abschied mein Lieblingslied seiner damaligen, recht kurzlebigen Band, das es in einer Coverversion auch auf den Chaostage-Soundtrack geschafft hat.

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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.

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