Es war mal wieder Gartenpartyzeit und das kleine Bausendorf war für drei Tage der Nabel der Welt. Auch wenn andere das kleine Dorf in der Eifel gerne als Arsch der Welt beschreiben. Wie dem auch sei. Mario hatte mir im Vorfeld gesagt, er würde denken, dass das Line-up dieses Jahr wohl eher nicht so meins wäre. Damit hatte er vollkommen recht. Aber wie sangen schon Such A Surge: Erstens kommt es anders und zweitens als du gedacht hast!

Der Donnerstag fiel mal wieder flach für mich. Ich hasse unser Urlaubssystem auf der Arbeit. Es wäre echt cool, wenn man verdammt nochmal Einzeltage als Urlaub nehmen könnte. Letztes Jahr verpasste ich Love A und dieses Jahr Knochenfabrik, die ich echt gerne gesehen hätte. Aber ja, für ein paar Stunden hochzufahren, wieder heim, dann auf die Frühschicht, funktioniert nicht besonders gut. Dabei war ich in der Woche ja schon einmal hier, dazu später mehr. Aber ja, nächstes Jahr melde ich mich einfach krank, denn als Punk weiß man, dass Arbeit eh Scheiße ist.

Somit ging es für uns dann am Freitag nach der Arbeit unter Stress hoch nach Bausendorf. Die Zeit drängte, denn wir wollten unbedingt State Power sehen.

- NEWSLETTER -

FREITAG, DEN 25. JULI 2025.

STATE POWER

State Power hatten wir erst neulich auf dem Jera entdeckt. Da spielten sie einen geheimen Gig in der Schnapsbude. Die Bude war so klein, dass selbst die Band nicht mal Platz hatte, aber sie zerlegten die komplett, bildlich gesprochen. Am Tag darauf zockten sie dann auf einer normalen Bühne und ich war total begeistert.

Hier in Bausendorf gaben State Power auch alles. Für mich die neuere Hardcore Band der Stunde. Roh und aggressiv mit klarer politischer Botschaft. Da es dieses Jahr zwei Bühnen gab, spielten sie im Zelt, was auch gut passte. Das Zelt war gut gefüllt und die Band lieferte ab und hatte dabei mega Spaß. Zwischen zwei Songs bauten sie ein Sample von Chumbawambas The Day The Nazi Died ein. Herrlich!  Zuletzt gab es den für mich absolut geilsten Song Final Hour.

Nach der Show waren sich alle einig: geile Band! Ich denke, diese junge Utrechter Band wird in nächster Zeit einiges reißen. Solltet ihr unbedingt auf dem Schirm behalten.

 

DORFTERROR

Dorfterror standen als Nächste auf der großen Outdoor-Bühne auf dem Programm. Tja, was soll ich sagen? 2018 als Dorfterror das erste Mal das Licht der Welt erblickte, waren sie eine Schülerband. Als ich sie das erste Mal irgendwo live sah, vermutlich auf irgendeinem Dorffest bei mir ums Eck, waren sie für mich immer noch eine Schülerband. Als ich sie dann auf dem Kein Bock Auf Nazis Festival 2022 in Kusel sah, waren sie immer noch eine Schülerband. Zwar alle sehr sympathische Zeitgenossen mit viel Enthusiasmus, aber musikalisch halt einfach eine Schülerband.

Und jetzt? Wow, haben die sich entwickelt. Kaum zu glauben, dass das noch dieselben sind. Einige Stücke erinnern teilweise an Feine Sahne Fischfilet und die Trompete kommt echt gut. Dorfterror rockte die Crowd ungemein, und ich ziehe echt meinen Hut vor dieser Entwicklung. Der Beweis, dass man einfach gut werden kann, wenn man mit Spaß und Arbeit am Ball bleibt. Super Auftritt! Hat echt verdammt viel Spaß gemacht.

FUCKING ANGRY

Im Zelt ging es mit Fucking Angry weiter. Die haben sich mittlerweile auch einen Ruf erspielt, das sah man dann auch daran, dass das Zelt gut gefüllt war. Mit …Still Fucking Angry! haben die Bonner 2024 eh ein Bombenalbum abgeliefert. Live konnten sie ihre Wut und Energie aufs Publikum transferieren. Die Frontfrau hat scheinbar wirklich eine Menge Wut in sich, die sie live gut herauslässt.  Ich fand es echt einen starken Auftritt, der viele zum Pogen animierte.

CRYSTAL LAKE

Ich bin ganz ehrlich, ich würde mir Crystal Lake zu Hause niemals anhören. Der Metalcore der aus Tokio stammenden Band ist einfach nicht meine Welt. Aber was die hier live ablieferten, war gelinde gesagt irre! Energiegeladen wie ein Atomkraftwerk fackelten die einfach mal die Bühne ab. Grooves und Breakdowns flogen einem an den Kopf, und der Sänger shoutete sich die Lungen aus dem Hals. Wirklich Wahnsinn, und so konnten sie mich vollends überzeugen, auch wenn die Musik nicht meinen Geschmack trifft. Ich bin wirklich froh, dass ich sie live erleben konnte.

Danach war für uns mal Pause. Von Phantom Bay sahen wir zwar noch ein paar Songs, entschieden uns dann aber dazu, mal was zu essen und mit Away-From-Life-Teamkollegen Kev zu reden und mit allen anderen, die man hier so kannte, was echt sehr viele sind. Lustigerweise kamen wir sogar mit Fremden ins Gespräch, weil die ein Act The Fool Shirt trugen. Grüße an Fischi, die Welt ist wirklich klein manchmal.

THE IRON ROSES, MONTREAL AM ZAPFHAHN, JUPITER JONES UND DIE GESCHICHTE MIT LOLO.

The Iron Roses verpassten wir komplett, das wird dann auf dem Tells Bells nachgeholt.
Jupiter Jones sowie Montreal hörten wir mehr oder weniger von den Bierbänken aus.
Dazu sei noch zu sagen, dass Montreal so cool war, dass sie mittags um 15:00 Uhr tatsächlich Thekendienst machten und Bier zapften. Mit dieser Aktivität, also Bierzapfen im Achteck, hatten die Hamburger 2005 ihr erstes Album Alles Auf Schwarz komplett selbst finanziert. Also eine verdammt coole Aktion, quasi back to the roots.

Am Rande wollte ich noch erwähnen, dass Jupiter Jones irgendwas über Lolo sagten, der auch da war und die Band schon lange begleitet. Das brachte mich irgendwie zum Lachen, denn Lolo lernte ich mal auf dem Groezrock kennen, als er bei No Turning Back im Pit stand und eine Mettwurst ass. Auf meine Frage, was er da mache, meinte er nur: Hast du Hunger? Willst du auch eine? Und zog dabei eine Mettwurst aus der Hosentasche. Geiler Typ! In all den Jahren, in denen wir diesen Irrsinn betreiben, hat man doch immer wieder geile Sachen erlebt.

Von der Aftershow-Party, die dieses Jahr komischerweise nicht so gut besucht war wie sonst nahmen wir noch ein paar Minuten mit, bevor wir uns entschieden, schlafen zu gehen. Der Tag war lang, die Mexikaner waren scharf und die Beine schmerzten. Geiler erster Tag!

SAMSTAG, DEN 26. JULI 2025.

Der Samstag fing direkt mal mit einer Neuerung auf der Riez statt. Und zwar gab es diesmal warme Duschen. Die Palettenduschen mit dem eiskalten Wasser aus dem Schlauch sind zwei sehr geräumigen Duschkabinen gewichen. Das ist zwar kein Muss und auch nicht selbstverständlich, aber ich sage dem Riez-Team ein riesen Dankeschön dafür. Also stand erst mal Duschen auf dem Programm, Kaffee und Brötchen holen und mit Mario, Camilla und Winni einen Plan besprechen.

MAMBO BINGO VOL. IV

Wie die erfahrenen Riezianer wissen, ist Samstag ab 12:00 Uhr Mambo Bingo. Ja, hier wird echt Bingo gespielt. Und das ist einfach immer nur geil. Mambo Schinki macht dabei immer die musikalische Animation auf seiner Orgel und Winni moderiert das Ganze. Man sollte sich allerdings früh aufmachen, um noch einen Platz an einem Tisch zu ergattern und um nicht massiv “geshamet“ zu werden fürs Zu-spät-Kommen.
So saß ich dann schon gegen kurz vor 11 auf einem Platz, während Silke sich noch frisch machte. Nächstes Mal probiere ich einfach den Badeliege-Tuch-Trick.

Wir besorgten uns Melonen-Bowle, das Kultgetränk zum Bingo, und dann fingen die Spiele an. „Du hast aber einen guten Zug heute“, meinte Silke, nachdem ich meinen dritten Melonen-Cocktail in rasantem Tempo getrunken hatte. „Na ja, ich hab Durst und das Zeug ist echt gut“, antwortete ich. Wenn die wüsste …

Das Bingo war in voller Fahrt, die Stimmung war mehr als ausgelassen, bis so ein Trottel meinte, er müsse hier alles stören. Na gut, der Trottel war ich, und man verzeihe mir dass der Text jetzt vielleicht ein wenig persönlich wird.

DER GEHEIME PLAN

Es ist nun mal so, dass Silke und ich seit sechs Jahren ein Paar sind. Als wir uns kennenlernten, sprachen wir über Musik, und es stellte sich heraus, dass wir beide Tickets für die Riez hatten und jeder alleine hinfahren wollte. Bei unserem ersten Date legte sie mir ein laminiertes Timetable hin (das macht sie auch heute noch). Als ich sah, was sie alles sehen wollte, war ich noch faszinierter. Zwei Wochen darauf fuhren wir dann gemeinsam hin, teilten uns einen Schlafplatz im Auto, und somit war die Riez unser erstes gemeinsames Festival.  Der Rest ist Geschichte.

So hatte ich mit Mario und Camilla einen Plan geschmiedet und war schon montags nach Bausendorf gefahren, um ein paar Sachen zu besprechen. Ein paar Ideen lagen auf dem Tisch, aber so richtig zu wissen, wo was zu machen war, war ein wenig schwierig, wegen Zeitdruck in der Organisation. Camilla schrieb mir dann im Laufe des Freitags, ich sollte mich morgen früh melden und mich mit ihnen treffen. Gesagt, getan. Die Idee war Bombe!

Ob ich nervös sei, meinte Mario. Auf keinen Fall, war ich auch noch nicht. Als die ganze Aktion näher rückte, halfen mir die drei Melonen-Cocktails auch nicht mehr. Ich dachte, ich kotze gleich. Laut meiner Fitbit war mein Puls bei 157.

Dass das alles dann gefilmt wurde, hatte ich gar nicht mitbekommen. Ich hatte den Plan, so viel zu sagen, aber es ging nicht! Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eigentlich nie um Worte verlegen bin, und jetzt war es die Hölle.

SHE SAID YES!

Da das Video eh überall herumkursiert, ich es mir aber selbst nicht angucken kann, setze ich es trotzdem hier rein.

EINHORN, SCHNAUZE!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ich möchte mich hier noch einmal ausdrücklich bedanken bei Mario, Camilla, Winni und Mambo Schinki, die mir das so ermöglicht haben. Mir hat das echt super viel bedeutet. Ach so, ich bräuchte dann bei der Hochzeit noch einen Redner, und so Orgelmusik kommt doch auch immer gut bei sowas, oder? 😉 Ach und noch was: Silke ich liebe dich über alles!

Genug der Gefühlsduselei, weiter mit Musik.

Tim Vantol sparten wir uns dann. Der ist zwar so ein ganz sympathischer Mensch, aber mit seiner Musik kann ich nicht groß was anfangen. Wir hörten das Ganze ein wenig im Hintergrund, denn viele Leute wollten uns noch knuddeln!

CHRISTMAS

Weihnachten im Sommer? Klar, aber eben ohne Weihnachtslieder, sondern mit Punkrock. Max Motherfucker und seine Band dürften nach all den Jahren wohl vielen ein Begriff sein. Hier wird die Mischung aus Schweinerock und Punk zelebriert.  Ratte und Dave Destruction zerfetzten ihre Saiten, während Vicious Vicky die Drumfelle mit ordentlich Wums bearbeitete.

Ein wenig blöd war es, dass um die Uhrzeit noch nicht so viel Publikum vor der Bühne war. Max kommentierte das mit: „Meine Band sind zwar alle jünger, aber ich bin alt, ich seh euch nicht mehr so gut dahinten, kommt doch mal nach vorne.“
Christmas gaben aber trotzdem wie gewohnt Gas, und zu Candy Me räkelte Herr Motherfucker sich mit lasziven Posen auf der Bühne.

UNIFIED MOVE

Die Schweizer Hardcore-Combo hatte ich mal an Halloween mit To The Wire und Stay Free gesehen.  Also wusste ich, worauf ich mich einließ. Oder eben auch nicht. Im Juz damals fand ich sie durchaus okay, hier waren sie super gut. Schöner 90er Hardcore ohne viel Firlefanz, punktgenau auf die Zwölf. Die hatten echt so viel Bock, dass ich schon beim Soundcheck dachte, sie würden spielen. Kommt halt vor, wenn man als Soundcheck mal ganze Songs spielt.
Geile Show und definitiv eine mehr als sympathische Truppe, die danach noch blieben und sich andere Bands ankuckten. Geiler Spirit!

BUBONIX

Muss ich nochmal erwähnen, dass ich BUBONIX liebe? Eine Band, die ich seit 25 Jahren höre. Und nie wurden sie mir langweilig. Die Platten drehen hier immer noch regelmäßig ihre Runden. So freute ich mich also auf den Auftritt. Thorsten stürmte die Bühne mit Regenbogensturmhaube. Ob das als Botschaft zu verstehen war oder ob er sie einfach nur schön findet, weiß ich nicht. Jedenfalls gaben Bubonix richtig Gas und wurden derweil von einem doch älteren Semester gefeiert. Selbst Unified Move standen da und feierten mit. Leider auch hier ein wenig das Bild wie bei Christmas zuvor, dass nicht so viele Leute vorne standen. Es war Bubonix, aber egal. Thorsten mal wieder voller Energie, mit Kontaktsuche im Publikum. Ich fand’s saugeil! Ich freu’ mich definitiv darauf, Bubonix am Ende des Jahres nochmal auf dem Christmas Sucks Festival zu sehen.

THE MEFFS

Obwohl die Band mir mehrmals empfohlen wurde, gefiel sie mir auf dem Jera null. Ich ging da nach zwei, drei Liedern. Lag es daran, dass es so früh war, oder dass die Bühne für die zwei Musiker viel zu groß war und viel zu wenig Leute da waren? Oder lag es an meiner Stimmung? Ich weiß es nicht. Aber ich muss jetzt echt eine Lanze brechen. Was The Meffs auf der Riez aufs Parkett legten, war mehr als geil. Hier zündeten sie sofort, und das beim ganzen Publikum.

Das hat irgendwas von den White Stripes, nicht musikalisch, aber was die zwei da machen, und man fragt sich: Wie geht das mit nur zwei Musikern? Die Sängerin war dann auch öfter mal im Publikum unterwegs und The Meffs coverten noch fett „Breathe“ von The Prodigy. Den Song machten sie sich aber echt zu eigen. Geil! Ich nehm alles zurück, was ich nach dem Jera gesagt habe. Ja, The Meffs sind geil.

THE PILL

Ein weiterer Auftritt, auf den ich mich sehr freute, waren The Pill. Hatte ich ihrem Debütalbum Hollywood Smile doch glatte 5 Sterne gegeben. Ich sollte sie dann mal live nach Kaiserslautern kucken gehen, der Tag war aber so katastrophal vom Wetter, dass es überall Überflutungen gab. Max schickte mir damals ein Video, wie er und Annika mit dem Van durch fast schon Flüsse fuhren. Ich ließ es dann bleiben.

Naja, egal. Nun waren The Pill hier. Sängerin Sam sah irgendwie aus wie eine Mischung aus Anime und einer blonden Wednesday. (No offense, cooler Style) The Pill feuerten dann ihren 80er-Hardcore aus den Boxen, und damit hatten sie mich eh. Ich liebe diesen Sound. Black Flag lässt grüßen. Die Energie der Band war auch geil. Und wenn Sam irre kuckt „I’m gonna fucking kill you“ dabei brüllt und ins Publikum springt, nimmt man ihr das sofort ab.
Super Auftritt. Ich mochte echt jede Sekunde davon. Nun heißt es nur auf Album Nummer zwei warten.

DESASTER

Liebe Desaster, ihr seid bestimmt sehr liebe und nette Menschen (gilt das bei Black-Metalern als Kompliment oder als Beleidigung?), aber ich konnte in meinem ganzen Leben noch nie was mit Leder, Nieten und Corpsepaint anfangen. Das ändert ihr auch nicht mehr.
So gingen wir dann nach zwei Songs zum Auto, um uns unsere Hoodys zu holen, denn es fing langsam an, frisch zu werden, was aber auch wiederum am Black Metal liegen … ach komm, lassen wir das jetzt.
Ich hoffe, ihr hattet euren Spaß und einen schönen Auftritt, und dass eure dunklen, grimmigen Herzen mit Freude gefüllt wurden.
Hier aber ein paar Bilder.

BANE

Bane waren für mich der heimliche Headliner. Die Bostoner sind einfach eine grandiose Band. Da braucht man gar nicht drüber zu diskutieren. Zwar eine Hardcore-Band, aber auch anders als viele andere. Komplexe Songs, mit viel Aussage, ohne Tough-Guy-Gehabe und ohne irgendeinen Style. Aaron kommt grad so auf die Bühne, wie es ihm passt, und das ist gut so. Bane scheißen einfach auf Konventionen. Live absolut fabelhaft. Aaron springt über die Bühne und Zach Jordan ist einfach nur ein Sympathiebolzen, der so eine Freude am Gitarre spielen hat.  Der Auftritt war einfach nur extrem geil!
Des Weiteren sind Bane für mich eine der intelligentesten Bands in diesem ganzen Hardcore-Zirkus.

Alles, was Aaron sagt, hat Hand und Fuß, und ich würde es sofort unterschreiben.
So sagte er zum Beispiel „Fuck the U.S.A.“, aber nicht nur die, sondern alle Flaggen von Nationen oder auch Religionen, da das alles eh nur dazu dient, die Menschen zu spalten. Er fragte noch, warum Hardcore-Bands ihre Meinung nicht mehr sagen. Nur weil vielleicht irgendein Trottel einen blöden Kommentar auf fucking Facebook machen könnte. Who cares?

Letzten Endes bedankte er sich und meinte, dass der Abend von heute vor 20 Jahren wohl ihr coolstes Konzert gewesen sei, dass man, wenn man größer wird, solche Sachen leider manchmal vergisst, und dass er extrem dankbar ist, dass immer noch Leute sie sehen wollen.

Hammer! Ich liebe diese Band!

ITCHY

Itchy, oder früher bekannt als Itchy Poopzkid hab ich mir nie angehört. Das lag aber vor allem auch am Bandnamen, den ich einfach dumm fand. Ich muss sagen, ich wusste gar nicht, dass es dieselben sind. Mit großen, beleuchteten Buchstaben stand dann Itchy auf der Bühne, und die Show startete mit irgendeinem Filmintro. Was soll ich sagen? Sie waren echt gut. Eine richtig gute Liveband, die absolut gute Stimmung gemacht hat. Das wurde auch sehr vom Publikum angenommen. Also muss ich mir mal wieder selbst auf die Finger klopfen. Der Auftritt gefiel mir super gut.

AFTERSHOWPARTY

Wir machten uns dann auf zur Aftershowparty, wo Mommy’s Little Monsters, sprich Zechi und Peter, noch feinsten Punkrock auflegten. Komischerweise waren da wie am Tag zuvor gar nicht mehr so viele Leute. Das war die Jahre zuvor immer mehr. Wie dem auch sei, wir redeten noch mit AFL-Kollegen Max sowie Annika und noch ein paar anderen, die wieder mal den Hals nicht voll genug kriegen konnten. Gegen 2 Uhr entschlossen wir uns dann doch dazu, endlich schlafen zu gehen. Ach, und bevor ich es vergesse, Zechi, wir bräuchten dann auch noch einen DJ für die Hochzeit!

NEGATIV KRITIK

Zwei negative Punkte wollte ich aber kurz ansprechen. Das erste geht an Peter Parker. Wenn du als Spiderman herumläufst und die Leute belustigst, ist das alles schön und gut, wenn du aber auf ’ner Bühne stehst und dich in der Unterhose präsentierst, ist das einfach nur peinlich. Man muss nicht immer der Asozialste sein. Denk mal darüber nach. Vielleicht hast du es aber auch selbst gemerkt, als dich der Sänger von State Power von der Bühne verbannte. Er hätte auch gröber sein können. Also Spiderman ja, aber bitte mit Hose.

Das zweite und wohl wichtigste Punkt. Welcher Volltrottel hat die ganzen Dixi-Klos mit seinen dummen Graffiti-Tags versaut? Zum einen sind Tags einfach scheiße. Das ist nicht schön, dafür muss man auch nichts können. Der Punkt ist aber der: Die Veranstalter bieten euch hier eine coole Veranstaltung zu einem Bombenpreis, den ihr sonst nirgends findet. Muss dann echt sowas sein? Am Ende läuft es dann darauf hinaus, dass mehr für die Reinigung der Dixis bezahlt werden muss, was sich dann auf die Ticketpreise auswirkt.

Mach deine Tags, wo du willst, aber nicht hier. Schon mal was von Nestbeschmutzung gehört?
Wenn du ein Mann bist und Eier hast, melde dich doch gerne mal bei den Veranstaltern. Ich bin mir sicher, keiner wird dir den Kopf abreißen, das kann man dann auch so klären. Im anderen Fall ist es einfach eine feige Aktion, und du bist ein dicker Loser!

FAZIT

Die Riez ist DIY. Hier gibt es noch Backpatches und Bier (zu guten Preisen), prügeln tut sich trotzdem keiner, und selbst wenn du bei Terror, die letztes Jahr hier gespielt haben, vorne stehst, kriegst du nicht aufs Maul.
Es gibt keinen Coldbrew, sondern starken schwarzen Filterkaffee. Die Pits sind nicht vom Algorithmus generiert, sondern dreckig und staubig. TikTok-Videos macht auch keiner, dafür gibt es hier zu wenig Netz. Hier trägt niemand Prada, sondern Coretex oder Goretex, je nach Wetterlage. Das Einzige, was am entferntesten an Coachella erinnert, sind die Outdoor-Ausrüstungen von Quechua …

Aber mal ernsthaft. Hier steckt so viel Herzblut dahinter. Ich konnte in der Woche selbst sehen, was das ganze Team hier leistet, als sie im Regen noch Bühnen und Zelte aufbauten. Hier steckt kein dicker Veranstalter dahinter. Profit wird hier wohl kaum gemacht. Das Festival findet statt, weil da Leute dahinterstehen, die Bock drauf haben und der Szene was geben wollen. So einfach ist das.
Es war wieder wunderbar. Und wenn ich die Option hätte, dass ich nur noch auf ein Festival im Jahr gehen dürfte, wäre es zu 1000 Prozent auf die Riez. Hier geht man einfach immer mit positiven Vibes nach Hause.
Also nochmal ein dickes, fettes Dankeschön an die ganze Riez-Crew, die das alles hier ermöglichen. Fühlt euch fest gedrückt! Ihr seid klasse. Bis zum nächsten Jahr!

RIEZ OPEN AIR 2026

Die Riez findet nächstes Jahr vom 23. bis 25. Juli 2026 statt. Tickets gibt es jetzt schon im Shop. Allerdings ist schon fast ein Viertel des Ticketkontingents weg, und das nicht ohne Grund. Die Tickets gibt es für 49 Euro. Wenn man bedenkt, dass sie 2016 bei 39 Euro lagen, kann echt keiner über teure Preise meckern. Ich bin safe, da ich meine schon habe. Wir sehen uns nächstes Jahr, wenn es wieder heißt: GARTENPARTYZEIT!

Vielen Dank an Meike Neumann für das bereitstellen der Bilder.

 

- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day

Beitrag kommentieren

Bitte gebe dein Kommentar ein
Bitte gebe dein Name ein