Hier und da stolpert man auch einfach mal über neue Musik. Da ich ohnehin ein Fable für Punkrock habe, bei dem nicht zwangsläufig auf deutsch oder englisch gesungen wird, freue ich mich immer wieder Entdeckungen abseits der Pfade.

Saa kiljua aus Finnland ist genau so ein Fall. Auch wenn das Land hoch im Norden eher für Metal bekannt ist, gibt es dort oben auch noch andere musikalische Schätze. Saa kiljua veröffentlichen mit Ihmisroska in den kommenden Tagen ihr zweites Album.

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Eines vorweg: Wer mit schnellem schwedischen Trallpunk etwas anfangen kann, wird sich hier pudelwohl fühlen. Saa kiljua treten fast durchweg voll aufs Gaspedal. Bei dem Gesang auf ausschließlich finnisch kann einem da auch mal schnell schwindelig werden. Und doch erzeugt die ungewohnte Sprache einen ganz eigenen Charme. Tatsächlich unterstreicht die Platte nochmals, wie vielfältig finnisch doch ist.

An der Produktion ist wirklich gar nichts auszusetzen. Ihmisroska drückt von vorne bis hinten. Nur habe ich die kleine Befürchtung, dass vielleicht ein bisschen zu dick insbesondere bei den Gitarrenparts aufgetragen wurde. Das Quartett ist mit einem Gitarristen unterwegs, und doch hört man sehr häufig mehrere Gitarrenspuren. Auf der Platte macht das richtig viel Spaß, nur ob sich das auch live reproduzieren lässt, steht auf einem anderen Blatt.

Saa kiljua ist female fronted. Generell habe ich das Gefühl, dass die skandinavische Punkszene da ein ganzes Stück weiter ist, als die deutsch- bzw. englischsprachige Szene. Tiina am Gesang überzeugt mit einer breiten Palette an Stimmlagen. Stets kraftvoll und abwechslungsreich, hört man ihr die Freude am singen an. Tiina geht nicht in den Instrumenten unter, vielmehr wird ihre Stimme vom Rest der Band getragen und unterstrichen.

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Auf Ihmisroska sind Einflüsse von NOFX bis hin zu Bad Religion zu hören, hier und da lassen sich aber auch leichte Hardcore-Einflüsse entdecken. Thematisch werden typische Themen wie Rassismus, Klimawandel und Chauvinismus behandelt, jedoch engt sich Saa kiljua nicht zu sehr davon ein. Es ist immer noch Platz für gute Laune und sehr tanzbare Musik. Hierzulande wird man wahrscheinlich aber ohnehin ein Wörterbuch benötigen, um die Texte zu verstehen.

Aufgrund negativer Erfahrungen, aber auch um unabhängig zu bleiben, haben sich Saa kiljua dazu entschieden, nicht nur einen DIY-Gedanken zu verbreiten, sondern ihn auch tatsächlich zu leben. Einzig beim Booking holt sich die Band etwas Unterstützung.

Das Quartett aus Finnland sollte man auf jeden Fall auf dem Schirm behalten. Seit der letzten Veröffentlichung ist Saa kiljua stetig gewachsen, Ihmosroska wird das sehr wahrscheinlich weiter beschleunigen. Wie bereits erwähnt: Wer ein Herz für Trallpunk hat, der sollte hier unbedingt mal reinhören und die Band supporten. Vielleicht findet Saa kiljua irgendwann sogar den Weg nach Deutschland für ein paar Shows.

Ihmisroska erscheint am 22. August auf Vinyl, CD und digital.

Tacklist

01. Köyhät ja sairaat
02. Ihmisroska
03. Hei äijät
04. Tilttiin
05. Täti
06. Loiston päivät
07. Isi musta tulee isona punkkari
08. Ei tuu tylsää
09. Haudankaivaja
10. Leikkuriin
11. Taas mennään
12. Lapset hiljaa

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