Wenn der Jörkk Mechenbier was Neues macht, freue ich mich immer wie ein Honigkuchenpferd. Album Nummer 4 von Schreng Schreng & La La seines überwiegend akustischen Projektes mit Lasse Paulus hört auf den schönen Namen Catch & Release.
Bis auf den ersten Song, der quasi nur eine Art Intro von 36 Sekunden ist, befinden sich, so darf ich vorwegnehmen, nur Hits auf dem Album. Am hervorstechendsten ist sicherlich der Song Friese, eine liebevolle Hommage an den viel zu früh verstorbenen Andree „Friese“ Böhl, der letztes Jahr den Kampf gegen den Krebs verlor. Das Lied rührt zu Tränen und kulminiert in den Textzeilen: „Was bleibt ist: wir waren gemeinsam hier. Auch wenn es wehtut, dass du fehlst und das Lächeln grade nicht leichtfällt, tun wir es trotzdem…. für dich“. Gänsehautmoment…
Keine Angst wiederum ist dann ein geradezu positives Lied, bei dem Jörkk auch zeigt, dass er durchaus hoffnungsfroh singen kann, wenn er denn will. Überhaupt muss man sagen, dass Jörkk auf diesem Album sehr viel stimmlich abwechselt und seine typische Love-A-Stimme etwas in den Hintergrund rückt. Für immer jung my ass überrascht dann als elektrischer Song mit einem Bass-Solo von Klaus Hoffmann (Trixsi). Auch Dualität der Dinge kommt elektrischer daher. beeindruckend ist hier das Stimmvolumen, das ich so bisher weder bei Love A noch Trixsi wahrgenommen habe. Eine stark präsente Stimme ohne die typische Rotzigkeit. Am Ende gibts dann sogar noch etwas Talking Blues.
Das Album wurde von Kristian Kühl (Leoniden, Schrottgrenze, Leto) in Hamburg eingespielt.
Ich könnte jetzt noch auf die pointierten Alltagsbeobachtungen und die starken Texte hinweisen. Aber um noch einmal kurz das Review zusammenzufassen: Ein Meisterwerk! Wenn du dieses Jahr nur ein Album erwerben willst, dann nimm dieses.
01 Manchmal ist es seltsam wenn du sprichst
02 Der goldene Moment
03 Fuck the city
04 Landeplätze
05 Rücken
06 Friese
07 Keine Angst
08 Für immer jung my ass
09 Zuversicht
10 Die Dualität der Dinge
11 Rumdenken