Tigeryouth machen Alles neu. Und ja, das ist es wirklich. Die ersten drei Alben Leere Gläser (2014), Tigeryouth (2016) und Schmuck (2019) waren unter Akustik- oder Singer/Songwriter-Punk einsortiert, nun werden diese vor-dem-Strich-Attribute entfernt. Es handelt sich dementsprechend nun um Punk, kein Deutschpunk, mehr so in Richtung Indiepunk. Aus dem Songwriter wurde 2022 eine Three-Piece-Band, bestehend aus Riccarda Belitzki (Schlagzeug), Simon Bäumer (Bass) und Tilman Gottfried Zick (Gesang, Gitarre). Schlagzeugzentriert mit Gitarren und Bass, nicht mehr soft, aber auch nicht ultrahart. Angelika Express kommt mir in den Sinn. Mitgespielt haben auch Guido Knollmann, der für die Melodien auf dem Album verantwortlich zeichnet, und Jan-Dirk Poggemann, die sich bei der Produktion mit Phil Meyer in den Heavy Kranich Studios in Münster zusammengetan haben.
Die Texte sind gesellschaftskritisch und positionieren sich klar antifaschistisch. Auch persönliche Themen werden aufgegriffen: Depressionen, Klinik-Aufenthalte und Therapie. Die schweren Themen eben. Aber auch immer wieder aufgelockert. Rio Reiser wird zitiert, auch Klaus Lage. Ersterer stand sicherlich auch stimmlich Pate. Anspieltipp ist definitiv Disso Disko mit Gastsängerin Jule aus Hamburg, die auch bei den Shows den Support übernimmt. Eebenso der Titeltrack.
11 Songs, 30 Minuten, viel Tiefgang. Die Vinylversion ist am 12. September erschienen und kommt mit Textbeilage. Vorausgegangen war eine Start-Next_Crowdfunding-Kampagne.
A1 Alles Neu
A2 Disso Disko Feat. Jule
A3 Alles Gute
A4 Winzige Schritte
A5 Autobahn
A6 Nikotin
A7 Risse
A8 Welche Zukunft
A9 Parkallee
A10 Kurz Kaputt
A11 Trinkgeld

















