10 Records I Would Die For – mit Jil
Als ich die Aufgabe bekam, meine 10 Records I Would Die For im Bereich Hardcore aufzuschreiben, musste ich kurz überlegen, wie ich da rangehe. Einfach zehn Alben rausrotzen, die mir als Erstes in den Kopf kommen? Oder doch lieber bewusst auswählen?
Ich habe mich dann hingesetzt und überlegt: Welche Platten haben mich geprägt, welche haben mich musikalisch in die Richtung gebracht, in der ich heute unterwegs bin? Auch wenn nicht jedes Album auf dieser Liste klassischer Hardcore ist, sind es genau diese Releases, die mich dorthin geführt haben. Daher ist meine Auswahl vielleicht etwas unkonventionell – aber ehrlich.
1. Slipknot – Slipknot (1999)

Das erste Album, das mich überhaupt an härtere Musik herangeführt hat. 2003/2004 bekam ich es von einem Sitznachbarn in der Schule, weil ich sein Slipknot-Merch so faszinierend fand. Diese Masken, diese rohe Wut – das kannte ich bis dahin nicht und es hat mich voll reingezogen. Danach war ich lange Zeit im Metal unterwegs.
2. Hatebreed – For the Lions (2009)

In Luxemburg war es Mitte/Ende der 2000er fast ein soziales Statement, welchem „Lager“ du angehörst. Ich fühlte mich nirgends richtig zugehörig – bis mir ein Typ auf einer Weiterbildung seinen iPod mit Hatebreed zeigte. For the Lions hat mich weggeblasen. Über ihn entdeckte ich viele weitere Bands.
3. Terror – Keepers of the Faith (2010)

Terror muss man wohl nicht groß erklären. Keepers of the Faith war eins der ersten Hardcore-Alben, das ich selbst gekauft habe – und ich durfte sie mehrfach live sehen. Egal, wie groß sie sind: Diese Band hat für mich einen festen Platz im Herzen.
4. Deez Nuts – Word Is Bond (2015)

Ich weiß, Deez Nuts spalten die Meinungen. Aber ich mochte sie schon immer – Rap-Einfluss, Vibe, Attitude. JJ war einer der nettesten Leute aus einer „größeren“ Hardcore-Band, die ich je getroffen habe.
5. Ghetto Justice – Tripsittin (2023)

Ein Berliner Freund zeigte mir Ghetto Justice – Tripsittin ist für mich ein Quantensprung. Keine Skip-Tracks, alles on point. DIY-Vibe, Humor, starke Präsenz – für mich aktuell eine der spannendsten Hardcore-Bands aus Deutschland.
6. Blanket Hill – The Ash That Shall Remain (2024)

Ich bin Luxemburger – Support your locals! Aber auch objektiv: Blanket Hill liefern mit diesem Release ihr bisher stärkstes Werk. Eau Rouge war mein persönlicher Soundtrack 2024.
7. Deviant – Dark City (2023)

Deviant lernte ich auf einer Release-Show von Blanket Hill kennen. Fünf kurze, brutale Tracks mit Groove. Checkt ihr Live-at-Pleasure-House-Video – absolute Empfehlung!
8. Knocked Loose – You Won’t Go Before You’re Supposed To (2024)

Knocked Loose braucht keine Einführung. Bryans Shouts sind für mich pure rohe Wut – nicht melodisch, nicht poliert. Für mich ist Knocked Loose das Tor zu neuen Hardcore-Welten.
9. K.I.Z. – Hahnenkampf (2007)

Kein klassischer Hardcore, aber der Vibe war da: roh, provokant, aggressiv. Hahnenkampf war ein Schlüsselmoment. Moshpits auf Hip-Hop-Konzerten? Neue Welt für mich.
10. Cro-Mags – Age of Quarrel (1986)

Cro-Mags live in Berlin 2014 war mein erstes Hardcore-Konzert. Ich besuchte damals eine Freundin und entdeckte, dass Cro-Mags im Cassiopeia spielten. Das Shirt trage ich noch heute – auch wenn es etwas eng ist.
Das sind meine 10 Records I Would Die For. Sie zeigen, wie vielseitig Hardcore und angrenzende Genres für mich sind – von den ersten wilden Momenten bis zu aktuellen Entdeckungen. Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben!
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