Also echt jetzt, ich war wirklich verdammt enttäuscht. Denn das neue Album von Another Damn Disappointment ist halt einfach keine verdammte Enttäuschung. Warum nennen die sich so, wenn sie es nicht halten können? Jaja, ich hab heute nen Clown gefrühstückt, alles gut. Aber man merkt an meinem Geschwafel ja trotzdem, dass Bedlam eine wirklich geile Platte geworden ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Die 2001 in Sacramento gegründete Band hat den Sound der 90er ins 21. Jahrhundert gebracht, unterscheiden sich für mich aber vom Selbigem her schon sehr von den üblichen Bands aus good old California. Das auf ihrem eigenen Label Disappointed Records erschienene Album bringt fette Sounds mit tollen Melodien mit, hat aber sowas von viel Energie im Speicher, dass sogar die 15 Tracks nicht reichen, das alles zu entladen. Spätestens bei Stand Alone ist auch der letzte Schlaf und die hartnäckigste Trägheit verschwunden. Ein Brett des Todes.
Es beginnt auf jeden Fall mit einem Intro und dann geht´s bei All eh erstmal komplett in die Vollen. Hoher Speed, geile Riffs etwas härterer Gangart in den Strophen und dann ein Chorus zu mitbrüllen. Gehobeneres Midtempo und „normales“ Midtempo erwarten uns dann in den nächsten Minuten bei Yesterday und Heart Attack. Aber so richtig wird nie vom Gaspedal gegangen. Halt Stopp, All The Way Down beginnt ganz sachte, bevor aber auch dann hier die Regler aufgedreht werden. Hier hab ich das erste Mal auch tatsächlich einen Bandvergleich, denn dieser Song hat ganz viel von älteren Werken von Authority Zero. Voll geil. Jetzt hab ich mich endgültig in dieses Album verliebt.
Bedlam hat so viel Schönes zu bieten. Und läuft so dermaßen erfrischend durch. Im Skate/Melodic/HC/Punk hab ich wirklich schon länger nicht mehr so viel Energie und Detailliebe gehört. Klar, wer meine Reviews gelesen hat weiß, dass ich auch die neue Heathcliff sehr liebe. Aber diese Platten sind nicht vergleichbar. Und sogar die letzten beiden Songs liebe ich. Zum einen ist da You take the pain – schleppender und etwas bedächtiger, aber dennoch energetisch und ein absoluter Knaller. Zum Schluß dann ein akustischer Song namens I´m Alright.
Für meinen Teil hätten A.D.D. auf diesem Album nicht falsch machen können. Wenn man sich hier durchgehört hat, dann merkt man sofort, welche Inbrunst beim Songwriting und Ausaurbeiten von Bedlam am Start war. Und unter Garantie wäre jeder weitere Song dieses Prozesses ebenso genial geworden. Ich wünsche mir mehr. Unfassbar starkes Album.