Am Tag der deutschen Einheit war in Saarbrücken Ausnahmezustand. Die große Einheitssause wurde im Saarland ausgerichtet. Jedes Bundesland hatte seine Besten und sein Bestes in das Saarland, das ansonsten nur als Größenvergleich dient (3x so groß wie das Saarland), geschickt. So auch Hamburg. Doch Captain Planet landeten etwas weiter weg in Neunkirchen. Als „Kontrastprogramm“ stellten sie sich vor. Und tatsächlich fanden sich einige in NK wieder, die anscheinend Hauptstadtflucht begangen hatten und den kostenlosen ÖPNV nutzten, der ansonsten, naja, eher nicht so gut funktioniert.
Als Vorband waren Between Bodies am Start, die ich jedoch leider verpasst habe. Zum einen aus privaten Gründen, zum andern weil kein Parkplatz in der Nähe frei war, denn Herman van Veen spielte nebenan ein ausverkauftes Konzert (wer ihn nicht kennt: Alfred J. Kwak, warum bin ich so fröhlich… war seine Erfindung). Sie sollen sehr gut gewesen sein. Übereinstimmend wurde mir erzählt so ein bisschen wie Weakerthans… Naja, entscheidet selbst…
Jedenfalls war ich pünktlich zu Captain Planet da, die ich irgendwie in eine völlig falsche Ecke gesteckt habe und deshalb jahrelang ignoriert habe. Ein Fehler, denn der Abend wurde richtig gut. Musikalisch erinnern sie mich an andere nordische Bands wie Turbostaat. Dazu passt ganz gut, das sie wohl von Ostfriesland hierher gefahren sind. Sollten wohl mal mit ihrem Booker ein Wörtchen reden. Sind jedenfalls an einigen Polizeiwagen vorbeigekommen, die alle zum Tag der Einheit hier waren.

21 Songs hatten sie mitgebracht, darunter wohl auch einige Klassiker, die mitgesungen wurden. Die Band wurde sehr wohlwollend aufgenommen, doch Pogo gab es jetzt nicht so viel. Bier übrigens auch nicht, das war am Anfang des Auftritts leer, dann kam Nachschub, aber der war auch recht schnell aufgebraucht. Anscheinend hatte niemand mit so viel Bierseligkeit auf einer Punkshow gerechnet.

75 Minuten lang wurde die Menge mit Songs wie Pyro, Nur Verlierer oder Blattsport bombardiert. Daneben einige Anekdoten. Angeblich habe die Band auch schon mal in Neunkirchen gespielt und da wäre ein Flitzer an ihnen vorbeigelaufen. Ich kann mich nicht an einen Auftritt der Band erinnern. Er könnte dann aber nur im Juz gewesen sein. Vielleicht wurde es mit einem anderen der hunderten von Neunkirchen im D-A-CH-Land verwechselt. Egal.

Am Ende gab es noch drei Zugaben und dann war die Sause um 22:15 rum. Pünktlich wie die feuerwehr kam dann auch um 22:30 das Astra-Bier an, das wohl keine Käufer mehr fand. Wer will kann ja mal in die Kommentare schreiben, wie viele Kasten Astra in einen Smart passen. ich weiß es jetzt…
Ach ja, und „Ganz Hamburg hasst Zeitstrafe“… Warum eigentlich? Jedenfalls stand das auf den Aufklebern. erinnert mich dran, dass da noch ein review aussteht. Selten so viele alte Bekannte auf einem Konzert getroffen… Schöne Sause und schönes Kontrastprogramm zum Rest des Tages.