Und wieder ist es geschehen und das diesjährige SBÄM Fest ist vorbei. Nachdem die Veranstalter ein wunderbares Lineup hingezaubert hatten, bei dem sich aber dann leider die Voodoo Glow Skulls verabschiedet haben und auch The Aquabats dann doch nicht kamen, wurde kurzerhand aber mit 100 Kilo Herz und Demented Are Go Ersatz im ganz hochwertigen Stil verpflichtet und dadurch auch der Abwechslungsreichtum des Festivals nochmal gesteigert. Da dem noch nicht genug war haben Guttermouth (mal wieder) sehr kurzfristig die beiden Shows abgesagt. Daher wurden dann noch Victory Kid und Rumkicks als Ersatz gebucht – gut, wenn man sich doch noch auf jemanden verlassen kann.

Nach dem es auch der Wettersomething gut gemeint hat und pünktlich zum Festival der Sommer Einzug erhielt, stand den zahlreichen Fans nicht mehr viel im Weg, um eine geile Punk-Fete zu feiern, welche am Freitag dann pünktlich von 7 Dials Mystery eröffnet wurde. Die Indoorstage war auch tatsächlich schon sehr gut besucht, was bestimmt auch zur Freude der polnischen Skate-Pop-Punk-Formation CF98 gewesen sein dürfte. Nach diesem fulminaten Auftakt dieser beiden Bands war es an der Zeit, auch die Outdoor Stage zu eröffnen: Krang übernahmen das und das absolut sehens- und hörenswert.
Während sich dann draußen Save Ferris bereit machten, war drinnen mit Viktory Kid einiges geboten. Denn Überschneidungen gibts ja hier nicht. Es wird immer schön gewechselt und man kann jede Band sehen. Dann eben draußen die erste „große“ Band: Save Ferris. Ich hatte mir hier wirklich nicht viel erwartet und wurde durchaus positiv überrascht, denn die Show war sehr energetisch und das kam auch beim Publikum wirklich gut an. Dann für mich das erste Highlight (weil noch nicht gesehen): 100 Kilo Herz. Sympathisch, druckvoll und sehr gut gelaunt, so sprang der Funke recht schnell über und spätestens als „aus den Boxen …But Alive“ dröhnte, war es eine Party. Top.
Weiter ging es dann wieder draußen und es bahnte sich das Highlight des Tages an, denn was Zebrahead einmal mehr auf die Bühne und ins Publikum brachten, das kannste nicht beschreiben. Party, Punkrock, Gute Laune. Ich hab auch von meinem Standpunkt direkt Stefan (den Veranstalter) gesehen, wie er mit einem fetten Grinsen alles verfolgt hat. Da kommt dann der Gedanke: Jepp, genau deswegen mache ich das hier.

Leider für mich dann etwas enttäuschende Dritte Wahl. Was aber sicher nicht an dem lag, das sie irgendwie keinen Bock hatten oder Ähnliches. Nein, die Songauswahl war einfach nicht meins. Aber wenn man solche Bands seit Anbeginn kennt und dann einfach auf ein paar schnelle, alte Kracher hofft (ok, Auge um Auge und Halt mich fest ham sie gespielt), dann biste halt nicht 100% zufrieden. Und genauso gings mir dann bei Millencolin. Die waren Live ja noch nie so wirklich bei meinen Favoroten, aber so langsam nervt es mich, wenn man die Songs mitsingen will, aber man einfach zu schnell ist, weil sie alles um ca 20 Bpm langsamer spielen, als auf den Platten. Egal, Publikum hat gefeiert, ich hab Bier getrunken und gut. Was ich Euch nicht unterschlagen will… Zu späterer Stunde gab es noch Demented Are Go auf der Indoor Stage, aber da war ich schon zu durch und hab mir das nicht mehr gegeben. Man wird ja nicht jünger.

Tag zwei begann wieder mit schönen jungen und ambitionierten Bands auf der Indoor Stage. Slackrr zum Auftakt (Yeah!) und The Dollheads gleich danach. The Dollheads? Wissen eure Eltern, was ihr so treibt? Die Gewschwister sind alle noch minderjährig und haben eine Show runtergerotzt, dass du mit den Ohren schlackerst. Toll, wirklich ganz echt. Dann war es auch hier an der Zeit, die Outdoor Stage zu starten. Diese Aufgabe fiel den Skatepunks von Heathcliff zu. Und das war ein Meisterstück. Mit ihrem Ex-Gitarristen Stef und den befreundeten Jonny und Matti im Schlepptau konnten sie sowohl die Hardvocals 1:1 auf die Bühne bringen, als auch Drummer und Sänger Basti mal an die Front positionieren. Eins der absoluten Highlights des Festivals.

Danach musste ich leider ne Pause einlegen, so dass ich von Rumkicks nichts mitbekommen habe, aber pünktlich zu The Ataris war ich dann wieder dabei. Aber außer ihrem Hit The Boys of Summer wars dann doch überschaubar. Tja, wenn die Band vor dir halt brutal abliefert, dann solltest du dich evtl etwas energetischer zeigen und die Gitarre nicht immer drei Minuten lang nachstimmen. Dafür wurde meine Laune danach wieder sehr viel besser: Akne Kid Joe auf der Indoor Stage. Und hier verhielt es sich irgendwie wie bei Save Ferris am Vortag. Ich hab nicht viel erwartet und wurde sehr überrascht. Das war ne Klasse Performance und hatte richtig Power. Ok, jetzt wurde es spannend: Zwei Coverbands hintereinander. Ob das mal gut geht… Aber ja, man kann nicht meckern. Sowohl Punk Rock Factory, als auch Me First & The Gimme Gimmes haben wirklich alle zum singen und tanzen gebracht und die Outdoor Stage mit einem guten Gefühl abgeschlossen. Aber halt, das war´s noch nicht, denn drinnen warteten noch Leftover Crack. Hier gibt es wirklich nicht viel zu sagen, das war geil. Boss´ Daughter hab ich mir dann aufgrund der Abreise nicht mehr anschauen könne. Sorry dafür.

Ok, das wars zu den Bands. Kommen wir nun zum Festival und dem Rundherum:
Wartezeit auf Bier und andere Getränke: So gut wie keine. Zugang zum Merch problemlos. Essen war da, aber leider ging anscheinend einiges irgendwann aus. Gaming und Tattoo wurde auch fleißig besucht und genutzt. Ich würde sagen, dass die Orga absolut Klasse war und es wirlich nichts auszusetzen gibt, wenn man nicht explizit und penibel danach sucht. Rundherum war das SBÄM Fest eine gelungene Veranstaltung, zu der ich gerne nächstes Jahr wieder hinfahre.