Dass aus der legendären Deconstruction Tour einmal die Recustruction Tour wird, hätten wohl die wenigsten erwartet. Umso größer war selbstverständlich die Freude als das gigantische Line-Up mit Pennywise und Propagandhi, aber natürlich auch Comeback Kid, The Iron Roses und Dead Pioneers für zahlreiche Shows in Europa angekündigt wurde. Dass hier und da noch andere Acts wie Wizo in Augsburg, und auch Dritte Wahl in Berlin, die dann jedoch aufgrund der Location-Verlegung wieder absagen mussten, eingeladen wurden, machte die Vorfreude noch größer. Ich selbst hatte die Ehre, in Berlin mit dabei gewesen zu sein und kann schonmal vorweg nehmen, dass der Abend auch ohne Dritte Wahl absolut gigantisch war.

Das Huxleys ist sowieso eine meiner Lieblingslocations in der Hauptstadt. Der Sound ist meistens gut und der Laden angenehm geschnitten. Im Zentrum stand aber selbstverständlich das Lineup, das an diesem Freitagabend von vorne bis hinten abgeliefert hat. Dead Pioneers um Frontmann Gregg Deal sind aktuell völlig zurecht in aller Munde und ziehen mit ihrem extrem politischen und musikalisch sehr abwechslungsreichem Sound immer mehr Fans an. Gerade auf dieser Tour dürften sie mit ihrem Mix aus Spoken Word, Hardcore, Punkrock und Performance Art zahlreiche neue Anhänger gewonnen haben. An diesem Abend haben die Dead Pioneers auf jeden Fall gezeigt, dass man sie weiter im Auge behalten sollte.

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The Iron Roses standen dem in nichts nach und haben eine sensationelle Punkrock-Show hingelegt, bei der sich das Huxleys merklich füllte. Diese Show hat einfach Bock gemacht und vor allem gezeigt, wie gut das musikalisch sehr diverse Lineup auf dieser Tour harmoniert. Mindestens genauso stark haben dann Comeback Kid mit ihrem sehr melodischen Hardcore abgerissen. Das Berliner Publikum drehte so langsam richtig durch und hat, wie es sich für einen Freitag gehört, eine mehr als vernünftige Party abgerissen. Vor allem bei Songs wie Absolute, All in a Year und dem sensationellen Finale Wake the Dead stand kaum jemand still. Was für eine Show!

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An sich war dieser Abend schon jetzt ein voller Erfolg. Umso geiler jedoch, dass sich mit Propagandhi und Pennywise jetzt jedoch die zwei größten Namen auf dem Plakat die Ehre gaben. Erstere sind vor kurzem ja mit ihrem ersten Album seit acht Jahren At Peace zurückgekehrt. Auch wenn ich selbst nie extrem tief bei Propagandhi involviert war, blieb auch mir dieses Album und sein positives Feedback nicht verborgen. Da ich die Band zudem auch noch nie live gesehen hatte, war es besonders cool, diese Legenden endlich mal auf der Bühne zu sehen. Das 13-Songs lange Set, bei dem zur Hälfte Lieder vom neuen Album gespielt wurden, ging dann in einem Guss durch. Ich glaube, gerade für echte Propagandhi-Fans war es ein richtiger Wohlgenuss, diese große Band in so guter musikalischer Form zu sehen. Klar ist es ein Unterschied in puncto Energie, wenn vorher bei Comeback Kid noch alle wie bekloppt über die Bühne springen, Propagandhi ist aber definitv eine Band, die man gesehen haben sollte.

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Mein persönliches Highlight, und Hauptgrund für den Besuch, war dann jedoch Pennywise. Erstaunlicherweise ist es nun sieben Jahre her, dass ich diese Band, die ich in meinem Leben so unfassbar viel gehört habe, das letzte Mal live sah. Als dann das Saallicht jedoch ausging und die Band auf die Bühne kam, war alles genau so, wie ich es immer geliebt und mit der Zeit auch etwas vermisst habe. Die Setlist war zu 100% das, was man von Pennywise erwartet. Und genau das finde ich auch gut so!

Es gehört sich so, dass ein alter Klassiker wie Wouldn’t it be Nice das Set eröffnet. Es ist richtig, dass ein Hit wie My Own Country die Menge anheizt. Und es ist auch wichtig, dass Fletcher mit seinem Gitarrengeschrammel und Gelaber zwischen den Liedern für Entertainment sorgt. Die gesamte Band war in bestechender Form und hat sich ein perfektes Set zurecht gelegt. Nachdem mit Same Old Story einer meiner Lieblingsgassenhauer gespielt wurde, kam mit einem ganz besonderen Medley ein Überraschung. Zu Ehren von NoFX wurde ein Intermezzo aus Bob, Kill all the White Man und The Brews vorgetragen – zweiteres mit Gregg Deal von den Dead Pioneers am Gesang. Weil das noch nicht genug war, gab es danach mit Do What You Want noch das klassische Bad Religion-Cover und das Huxleys wurde endgültig abgerissen. Was für eine geile Stimmung!

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Hinten raus wurde dann noch jeder wichtige Hit gespielt. Zuerst Fuck Authority, danach Society und zum Schluss das immer noch völlig unterschäzte Alien sowie natürlich Stand By Me. In der Zugabe kam dann schnell Pennywise, ehe es selbstverständlich mit Bro Hymn zuende ging. Und ja, ich weiß, viele können Bro Hymn nicht mehr hören. Aber ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie man dieses Lied auch beim 1.000 Mal auf der Bühne nicht geil finden kann. Selbstverständlich ist die Stimmung immer unfassbar wenn Bro Hymn gespielt wird. Und selbstverständlich sollte man sich einfach der Atmosphäre hingeben und diese Stimmung genießen. Zum Glück hat das gesamte Huxleys genau das gemacht und am Ende auf und vor der Bühne nochmal eine riesige Party gefeiert. Genau so muss ein Freitagabend aussehen!

Die Reconstruction Tour war meiner Meinung nach ein riesiger Erfolg! Alle Acts haben abgeliefert und ich hoffe sehr, dass man aus diesem Event etwas Wiederkehrendes macht. Das gesamte Konzept, die Bands, und auch die Fans zeigen, dass genau so ein Abend auch 2025 immer noch unfassbar Bock macht. Bis hoffentlich ganz bald!

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– Playlist: Happy Release Day

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