Weird! Das dürfte das erste Wort sein, was mir beim Anblick dieses Albums in den Kopf kommt. Komischer Bandname, sehr skurriles Albumcover, bizarres Textblatt. Dazu ein sehr komischer Albumtitel und eine Auswahl an skurrilen Songtiteln.
Die Bandmitglieder sind oder waren in anderen Bands aktiv, von denen ich keine einzige kenne. Oder habt ihr schon von Des Demonas, Thee Lolitas, Tadzio oder Coven Tree gehört?
Musikalisch bewegen sich die Sex Faces irgendwo zwischen einem Tarantino-Film und wilden Dessert-Sessions mit Josh Homme und Nick Oliveri. Es wäre für mich unpassend, alles als Post-Punk abzustempeln, denn das ist es in meinen Augen nicht. Eher krachiger Garage Rock ’n’ Roll, wo PJ Harvey mit The Velvet Underground musiziert. Es wird erst gar nicht probiert, es irgendeinem ansatzweise gefällig zu machen. Das ist teilweise so roh wie das Mett in der Ladentheke beim Metzger. Drogen dürften dann beim Entstehungsprozess auch eine gewisse Rolle gespielt haben. Drummer Jacky Cougar über die Titelvergabe zu dem Song Can’t Do That und irgendwas mit Lemmy:
Lemmy told me about joining Hawkwind: ‘I was tripping on acid ’cause everything was laced, I stumbled onstage, and someone gave me a bass and said ‘play something in G, this one is called You Shouldn’t Do That. But I remembered it as You Can’t Do That.” Elsewhere, “Johnny and Moz” rips through the wreckage of a relationship. “Pacino told me about an ex who used to punch him in his sleep,” says Jacky. Meanwhile, “Comfort Man” and “Special/Lame” take aim at a real-life piece of human garbage—so much so that they got Ben’s dad to lay down a painfully bad flute solo about him. Three takes, and it still reeked of disappointment.
Verstanden? Ich nicht so ganz. Genauso wenig, wie ich dieses Album verstehe. Aber verdammt, es zieht einen trotzdem in seinen Bann. Es scheint doch wohl mit dem Teufel zuzugehen, denn wenn man wirklich mal den Zugang zu diesem Werk gefunden hat, wird es mit jedem hören cooler.
Wer seinen Rock ’n’ Roll roh und ein wenig mit Wüstenstaub bedeckt, mag, muss hier zugreifen.
TRACKLIST
- Ultraviolence
- Anti-Satanic-Drug
- Just Like Johnny And Morissey
- Can’t Do That
- Feed Machine
- „Babies“
- S.C.U.M
- Special/Lame (Pick As You See Fit)
- O My Dima
- Comfort Man
- James Osterberg