10 Records Worth To Die For: #252 mit Colletti

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Colletti ist Singer-Songwriterin aus Saarbrücken und hat nach ihrer Debut-EP Searching For Former Solace nun endlich im Mai 2025 mit Anything That Burns ihr Debut-Album über Barhill Records veröffentlicht. Grund genug, die sympathische Singer-Songwriterin, die ihrer Musik auch als Sad Songs For Happy People beschreibt, nach ihren Lieblingsplatten zu fragen.

Hier ihre Auswahl:

1Tom Petty – Full Moon Fever

„Most things I worry about never happen anyway“ singt Tom Petty in ‚Crawling Back to you‘. Samstags drehte meine Mama das Radio auf und putze die 3 Stockwerke Haus während sie gleichzeitig im Schnellkochtopf eine Linsensuppe aufstellte. Es wird schon alles gut – das war damals mein Kinder-Samstags-Gefühl. Alles geht seinen gewohnten Gang. Heute ruft die Platte immer noch diesen gesunden Fatalismus in mir hervor. No worries. Für mich für immer die einfachsten und großartigsten Hooks und Texte.
Fun Fact: Ich saß mal im Flugzeug neben seinem besten Freund.

2Jimmy Eat World – Bleed American

Ich mit 16 Jahren auf der Tanzfläche im JUZ Idar Oberstein, damals noch Plattenparties mit echtem Vinyl: Sweetness. Ab diesem Samstag saß ich wochenlang morgens um 6 vor der Glotze und war selig wenn ich dank MTV mit einem Jimmy Eat World Kickstart in die Schule schweben konnte. Das beste Konzert aller Zeiten für mich: Jim Adkins solo in der Stummschen Reithalle.
PS. Können wir mal drüber reden dass der Mann einfach nicht älter wird?

3Against Me! – Reinventing Axl Rose

Mein erste große Liebe und ich beim Spazierenfahren über die Käffer im Hunsrücker Hinterland, Mixery in Dosen, CD-Wechsler, Duftbaum und dann läuft plötzlich ‚Pints of Guiness make you strong‘. Heute wie damals hör ich die ersten Takte Hufgetrappel und will Hüja schreien. Wild. Mit dem Album begann für mich eine neue Zeitrechnung in Sachen Musik.

4Millencolin – Pennybridge Pioneers

Meine erste gebrannte CD, geschnorrt vom älteren und viel cooleren Skater in meiner Nachbarschaft. Für meine Ohren viel runder als NOFX und Pennywise. Und die erste Platte von der ich bis heute sage: All Killer no Filler, bevor Sum41 damit um die Ecke kamen. Hilft mir auch heute noch auf Langstrecken die Laufpace zu verbessern.

5Fleetwood Mac – Rumours

Ich hab erst nach und nach gecheckt dass ich die komplette Platte in- und auswendig kann, einfach weil ich nie wusste wer und was alles Fleetwood Mac ist. Rumours hat für alle meine 8486 Stimmungen ein Lied und trotzdem kann ich jedes Lied auf dem Album immer hören. Zeitloser Allrounder, der mich immer glücklich macht.
Bester Song: Dreams.

6Samiam – Astray

Dull war auf einem meiner ersten Mixtapes – Zurückspulen im Straßenverkehr das Handygedaddel von heute. Keine Band habe ich häufiger gesehen, keine Band ist konstanter, unprätentiöser, bescheidener, netter, melancholischer und unvergleichlicher als Samiam. Ikonischer Gesang, unverkennbarer Gitarrensound. Live übrigens auch immer knaller.
Bester Song neben Dull: Mexico.

7Schrottgrenze – Vaganten und Renegaten

Wizo, Die Ärzte, Tote Hosen…Deutschpunk blieb bei mir nicht groß hängen, bis ich Schrottgrenze zufällig live sah. Damals noch mit einem singenden Schlagzeuger – das hat mich umgehauen. Nicht nur wegen des Gesangs sondern wegen der besonderen Texte liebte ich schon das Vorgänger-Album ‚Super‘. Vaganten und Renegaten schlug dann voll ein. Witzige, kluge, traurige Texte, auch schwer aber trotzdem leicht. Falls ich mal noch ne Tochter bekommen sollte: Sie wird Lila heißen.

8Brutus – Unison Life

„I am so tired of everyone thats breathing down my neck“ – schon allein textlich ist jeder Song für mich ein Volltreffer. Darunter dicke Gitarre, fester Bass, treibendes Schlagzeug und schier unerschütterlicher Frauengesang – wers einmal gehört hat kanns eigentlich nur krass finden, wer es einmal gesehen hat erst recht. Eine der Entdeckungen der letzten 5 Jahre für mich.

9The Lawrence Arms – The Greatest Story Ever Told

Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust – so hören sich TLA noch heute für mich an. Gekrächze von Brendan Kelley vs. honigfarbenen Gesang von ChrisMcCaughan macht jeden Song besonders, passt aber immer und ist ein Signature-Ding von The
Lawrence Arms. The Greatest Story Ever Told geht zu jeder Tages-, Nacht- und Jahreszeit. Keine Ahnung warum, aber meine Trost-Platte. Mein Liebster: A wishfull Puppeteer.

10Pohgoh – Du und Ich

Friendx – von einem der froheren Alben – auch ein Mixtape-Song den ich hundertfach zurückgespult hab im beschränkten Leben dieser Kassette (es gibt sie noch) aus den frühen 00er Jahren. Als ich die Band eeendlich zum ersten Mal in den USA live sehen konnte rief mich 3 Minuten vorher meine Schwester an um mir zu sagen dass meine Oma gestorben war. Das Set hab ich damals dann noch geschaut aber leider ohne überhaupt noch irgendwas zu merken. Seither hab ich Pohgoh 3 Mal gesehen und die Flennerei ordentlich nachgeholt. Aber auch ohne die persönliche Geschichte: großartig bittersüße Texte, schöne Emo-Akkorde, wunderbar glasklare Stimme von Suzie. Pohgoh, Du und Ich.

 

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