Welch unbändige Freude in mir aufkeimte, als ich plötzlich eine Nachricht erhielt, dass Dolly Pasta ihr Album fertig haben. Ob ich ein Review dazu schreiben wolle… ich verstehe die Frage nicht. Drei Jahre ist es her, dass ich die Batzenpunk-EP in die Finger bekommen habe und darüber schrob (hihi). Gefiel mir jenes Werk bereits, so muss ich sagen, dass mir Holy Macaroni noch besser taugt. Ich stelle musikalische Weiterentwicklungen fest, cooles Songwriting und einfach Punkrock, der ins Ohr geht und sich dort mit kleinen Widerhaken festsetzt. Stilistisch spielen die Jungs relativ poppigen Melodic-Punk, der aber auch seine tragenden Riffs dabei hat und nicht mit zu viel Weichspüler gewaschen wurde.
Wenn ihr euch vielleicht beim Opener Into the wild noch denkt, dass euch das zu soft ist, dann lasst den Song mal schön bis zum Ende laufen, denn da spannt man dann, dass vor allem eine stimmliche Rauheit durchaus ein schönes Geschmäckle dazu gibt. Und manche der Riffs sind auch alles andere Als Pop. An Position drei kommt einer meiner persönlichen Favoriten der Scheibe: We don´t want to sing about it. Vor allem textlich finde ich den Song sehr gelungen, denn es werden Probleme wie faschistische Regime, Waffenwahn oder auch Sexismus angesprochen. Aber unter der Primisse, dass man eigentlich nicht drüber singen will, denn diese ganze Kacke sollte gar kein Thema sein müssen.

Dolly Pasta machen es schon gut, zwischen die „Gute-Laune“-Songs auch Lyrics mit klarer Aussage zu packen. Reality bites, daran kommste aktuell einfach nicht vorbei. Und auch wenn man bei einer Punkband davon ausgeht, sich klar zu positionieren; Es ist trotzdem nie verkehrt, das auch laut zu sagen. In besagtem Reality Bites finde ich auch den Anfang sehr cool. Irgendwie n bissl Cross-Overig startet der Song und das ist was, was ich sehr mag, denn es macht den Song unique. Es ist ja auch etwas, was nicht mehr so einfach ist, sich im Melodic-Punk etwas Wiedererkennungswert zu schaffen, denn es gibt halt auch zig-tausend Bands, die alle gleich oder ähnlich klingen.
Das ist was, was ich Dolly Pasta schon auch attestieren will. Sie haben eine Art zu spielen, die nicht an jeder Ecke zu hören ist. Auch die geschrienen Parts in Songs wie Shitty Shitty Bang Bang machen das Ganze frisch und anders. Garniert mit gut platzierten Chören, eingängigen Melodien und einer sehr guten Produktion haben die Fünf eine starkes Album aufgenommen. Zum Ende gibts noch einen Bonustrack, der lustigerweise mein Favorit der Platte ist. Zu viel sage ich darüber aber nicht, denn das müsst ihr euch selber anhören. Nur so viel, deutsche Lyrics, Sprechgesang und eher Crossover als Punk. Aber eine klasse Nummer, trust me.
Dolly Pasta aus der bayrischen Landeshauptstadt haben mit Holy Macaroni endlich einen Longplayer veröffentlich und ich kann nur gutes sagen. Eine abwechslungsreiche melodische Punk-Platte, die im Midtempo unterwegs ist und sich nicht auf einen Stil beschränkt.