Im Zuge der 25 Jahre Duesenjaeger Tour habe ich mir die Band am 5. Oktober im Studio 30 in Saarbrücken angesehen. Eigentlich wollte ich ja einen Konzertbericht schreiben, kam aber aus privat sehr eingeschränkter Zeit einfach nicht dazu. Das Konzert war jedenfalls extrem gut besucht für einen Sonntagabend, und sowohl Duesenjaeger als auch die Vorband Klotzs konnten überzeugen. So, das war die Kurzfassung. Ich musste mir im Zuge des Konzerts dann doch die neue E.P. namens Solaire kaufen.
Jetzt, nachdem das Teil einige Runden bei mir lief, wollte ich meine Meinung dazu kundtun. Der Albumtitel Solaire könnte einen auf eine falsche Fährte locken, denn wer Duesenjaeger kennt, weiß, dass weder Texte noch Musik sonnig sind.
Irgendwo zwischen EA80 und Pascow haben Duesenjaeger ihre Nische gefunden. Und ich fand schon immer, dass diese fantastische Band viel zu wenig Aufmerksamkeit kriegt. Wie bereits erwähnt bietet Solaire den typischen dunklen, verzweifelten Sound, der bei Duesenjaeger schon seit 25 Jahren gespielt wird.
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Ich finde aber tatsächlich, dass die Musik in Form von Arrangements und diversen melodischen Teilen auf Solaire manchmal überrascht. Man könnte echt sagen, dass die Band noch nie besser klang. Und obwohl es trotzdem immer noch düster ist und weniger erfreuliche Gegebenheiten thematisiert werden, zieht es einen nicht runter. Das muss man erst mal hinkriegen.
Feiern zum Weltuntergang? Lyrisch sind Duesenjaeger für mich eh immer eine der besten. Nicht kryptisch, aber zum Nachdenken. In dem Song Dekadenz Disko findet sich jeder von uns, wenn wir brutal ehrlich sind, wieder.
Im Westen ist’s am besten, haben sie uns jahrzehntelang erzählt. Reisefreiheit, Wohlstand und Konsum, aber everyone for themselves. Alle gegen alle ist eine Ideologie und der Normalzustand.
Die fünf Songs halten einem regelrecht den Spiegel vors Gesicht. Hoffnung auf Besseres geben einem Duesenjaeger allerdings nicht mit auf den Weg, auch wenn sie am Ende des Albums Mehr Licht! Mehr Licht! Mehr Licht! skandieren.
FAZIT
Für mich ist Solaire eines, wenn nicht das beste Schaffenswerk von Duesenjaeger bisher. Mitreißende Songs mit mächtig Tiefgang, bei denen wir uns selbst infrage stellen können. Das Album endet mit einem melancholischen Klavierpart, der einen mit dem berühmten Klotz im Halse zurücklässt. Einziges Manko ist, dass es nur bei fünf Songs bleibt. Aber dafür alles Killer und kein einziger Filler. Fantastisches Album.
Tracklist
- Kantholz
- Dekadenz Disko
- Niemandsland
- Am Ende
- Solar
