Zum 30. Geburtstag kommen die Beatsteaks mit ihrem aktuellen Album Please auf Tour.
Bei knapp 30°C spielt die Band am Freitag Abend erstmals im saarländischen Neunkirchen. Die Gebläsehalle, welche Teil der Neunkircher Hütte war, ist ausverkauft.
Den Abend eröffnen die Verlierer. Bis dato ist mir die Band völlig unbekannt, scheint aber aktuell einen Hype zu genießen. Musikalisch viel New Wave, gepaart mit einem Sound der mich an ganz junge die toten Hosen erinnert. Die flotteren Lieder sprechen mich mehr an als die langsameren, die Texte sind sehr gut. Das Publikum ist noch recht träge, was bei der Hitze in der Halle allerdings auch verständlich ist.
Die Beatsteaks kommen dann Punkt 9 auf die Bühne. Eröffnet wird die Show mit einer Offensive an Hits: Jane, Hail to the Freaks und E.G.O. bringen die gesamte Halle direkt zum tanzen! Insgesamt wird auch ein bunter Mix durch die letzten Alben Discographie geboten, inklusive einem fast vergessenen Disconennected. 48/49, Launched und Yours sind, meiner Erinnerung nach, mit keinem Song vertreten. Aber auch verständlich, die Band hat ja wesentlich mehr Hits als Spielzeit! Statt einer Coverversion des Frankie Goes To Hollywood Songs Relax hätte man meiner Ansicht nach auch eine eigene Nummer spielen können.
Recht früh im Set kommt von Sänger Arnim der Aufruf die Handys mal zwei Stunden in der Tasche zu lassen und einfach die Show zu genießen. Viele Fans halten das Handy dabei drauf und filmen weiter. Wenn die qualitativ hochwertigen Videos irgendwann den Enkelkinder gezeigt werden, dann werden diese vielleicht auch nur den Kopf schütteln können.
Die Band lässt sich nur ein Mal zu einer Zugabe zurückrufen und liefert vier Hits als Abschiedsgruß: Big Attack, Hello Joe, Frieda und I Don’t Care As Long As You Sing lassen den Abend nach 100 Minuten ausklingen.
Am Ausgang höre ich wie viele Fans sich über nicht gespielte Songs wie Summer oder Hand in Hand beklagen. Absolute Hits, aber ich verstehe auch wenn man die Songs mal eine Zeit lang nicht spielt um die Freude daran nicht zu verlieren.
Fazit: wenns um gute Livebands geht sind die Beatsteaks King in the ring! Eine absolute Wucht! Danke für einen tollen Abend!
