Wie in meinem Jahresrückblick bereits erwähnt, ist Theater eines meiner Top-3-Alben 2025. Perkele machen hier genau das, was sie seit so vielen Jahren zu einer der eingängigsten und besondersten Bands überhaupt macht. Dass ich sie jetzt, kurz vor Heiligabend und dem Jahreswechsel, nochmal live in Hamburg sehen konnte, hat mich daher umso glücklicher gemacht. Zu neugierig war ich, die neuen Songs live zu hören, und zu sehr habe ich mich darauf gefreut, all die anderen Hits, von denen Perkele ja unfassbar viele im Repertoire haben, zu genießen.

Das Docks ist meiner Meinung nach ja nicht gerade die beste Location. Als ich letztes Jahr das erste Mal hier war, um Bad Religion zu sehen, war es im ausverkauften Zustand so brechend voll, dass es weder vor- noch zurückging, geschweige denn, dass man wirklich entspannt die Show gucken oder ohne Probleme an der Bar erscheinen konnte. Das war heute anders. Tatsächlich war die Perkele-Show nicht ausverkauft, was auf der einen Seite natürlich schade für die Band ist, auf der anderen Seite sämtliche Abläufe im Docks jedoch wesentlich einfacher macht. Dementsprechend wurde sich ganz entspannt auf der Empore platziert, um in aller Besinnlichkeit der Musik zu lauschen.
Noch bei der Ankunft kurz vor 20 Uhr fragte ich mich, ob es einen Support-Act geben würde. Als Perkele um Punkt 8 auf die Bühne kamen, schien mir das jedoch nicht der Fall (ggf. habe ich ihn auch verpasst, jedoch war 20 Uhr auf der Seite des Docks als Showbeginn angeschlagen). So oder so ging es stark los. Me ist sowieso einer der besten Perkele-Songs überhaupt und funktioniert als Opener tadellos. Noch war die Stimmung im Publikum verhalten und einige schienen, ähnlich wie ich, gerade erst eingetroffen zu sein. Die Band gab jedoch professionell Gas und spielte einen Hit nach dem anderen: Paradise, A Way Out, What Have I Done – nur Banger zum Start.
Man merkte schnell, dass die Band hochmotiviert war. Vor allem Bassist Christopher rannte über die Bühne, sprang auf und ab und sprühte quasi vor Energie. Mit Theater wurde dann auch gleich der erste neue Song gespielt. Und ich kann bereits hier vorwegnehmen, dass alle neuen Lieder live mindestens genauso gut abgehen wie auf Platte. Neben dem Titeltrack wurden noch Sail Away, Railroads und Burn zum Besten gegebenen, wobei vor allem die letzten beiden vom Publikum richtig gefeiert wurden.

Ordentlich Action gab es im Publikum spätestens ab Winner, bei dem der Pogo immer größer wurde. Dass Moments danach mit wunderbarem grünem Bühnenlicht für Gänsehaut sorgte, war genauso schön wie die Publikumschöre bei Miss U und Leaders of Tomorrow. Dazu gab es ein kurzes Intermezzo mit Snippets von Breaking the Law und Crazy Train.
Für Fans, die bereits bei Perkele waren, ist es nichts Neues. Dennoch ist das Finale jedes Mal etwas Besonderes. Bei Forever wird sich nochmal richtig bewegt, ehe es bei Heart Full of Pride, einem der besten Songs überhaupt, absolut gar kein Halten mehr gibt. Es ist einfach jedes Mal wunderschön, wenn wirklich alle Anwesenden dieses Lied aus vollem Herzen mitsingen und sich in den Armen liegen. Man kann sich nur oft genug wiederholen, aber dieser Song ist einmalig. Und jeder sollte versuchen, ihn mindestens einmal im Leben live gesehen zu haben.
Nach so einem Lied ist die Stimmung nicht mehr zu toppen. Wobei ich trotzdem glaube, dass das Docks gut und gerne nochmal eine Stunde voller toller Konzertmomente hätte mitfeiern können. Perkele wissen jedoch, dass es außer ein paar tollen Liedern nicht viel braucht, um eine ganze Konzerthalle 90 Minuten lang perfekt zu unterhalten. Die neuen Lieder kommen super an und die alten sind so oder so sensationell. Perkele sind und bleiben eine geile Live-Band! Und ich kann jedem nur empfehlen, 2026 auf der Theater-Tour vorbeizuschauen.




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