Rancœur – Fatalité (2025)

Das neue Album von Rancoeur war echt ein Release, dessen Veröffentlichung ich entgegenfieberte. Ihr Erstlingswerk war so gut, dass ich mich fragte, ob das zweite Album der Band aus Nancy da mithalten könnte. Nun ist das Zweitwerk, das sich Fatalité nennt, endlich da, und bereits nach dem ersten Hören war mir klar, dass es sogar noch viel besser ist als ihr erster Output.

Ja, ich bin wirklich Fan der Band und ihrem Cold-Oi! Sound. Aber ganz ehrlich, selten hat mich ein Album so abgeholt wie Fatalité. Vom Sound her, den man als Mix zwischen Oi! und Darkwave bezeichnen könnte sowie von den Texten.

Rancoeur (2025)

Das ist unfassbar berührend. Weit weg von stumpfsinnigem Oi! Alles mit enormem Tiefgang.
Die französische Sprache, in der das ganze Album eingesungen ist, tut einiges dazu. Das klingt alles extrem poetisch. Sogar Textzeilen wie „Auf dem Bürgersteig krepieren“ klingen auf Französisch „Crever sur un trottoir“ einfach nur schön.

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Die Lyrics sind alles andere als fröhlich. Hauptsächlich stehen sehr dunkle Themen wie zerbrochene Freundschaften, Tod, Hoffnungslosigkeit, Trauer oder das Leben in der dunklen toten Stadt im Vordergrund. Aber auch wenn die Lyrics mich total berühren und mir oft eine Gänsehaut über den Rücken jagen, hinterlassen sie einen doch nicht mit einem schlechten Gefühl.

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Der Song Mars 1906 ist ein wenig anders als der Rest des Albums. Zum einen ist er nicht von Julien, sondern von ihrem Drummer Tom eingesungen und er geht musikalisch mehr in die Richtung von Lion’s Law. Der Song handelt von einem großen Minenunglück in Frankreich, bei dem 1099 Menschen ums Leben kamen. Die Katastrophe löste eine solche politische Krise aus, dass danach ein Gesetz zur Einführung einer wöchentlichen Ruhepause entstand.

Rancoeur schlagen musikalisch eine Brücke zwischen melodischem Oi! und dunklen Wavetönen die Fans beider Lager abholen dürfte. Wenn du Cock Sparrer und Joy Division magst, bist du hier genau richtig. Dabei sind es oft die kleinen Sachen im Hintergrund wie ein gezielt eingesetzter Schlag auf ein Becken auf der richtigen Stelle, die dieses Album als perfekt erscheinen lassen.

Ein großes Meisterwerk.

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TRACKLIST

  1. Intro
  2. Fatalité
  3. La Ville
  4. L’hiver
  5. D’où Je Viens Où Je Vais
  6. Partir Sans Dire Adieu
  7. La Part Des Ange
  8. Mars 1906
  9. Les Impatiences
  10. Oublié
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– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Fatalité
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SteveS
Hey, ich bin Steve. Punk hab ich mit 12 entdeckt als ich eine CD von The Exploited kaufte. Hardcore kam ein wenig später, weil ich Gang Green durch ein Coversong von Tankard entdeckte. Ich veranstaltete kleine DIY-Shows in Luxemburg und schrieb fürs Punkrock!, fürs Plastic Bomb, für den Gestreckten Mittelfinger und fürs Polytox. Und nun bin ich hier :)
rancoeur-fatalite-review-2025Ein kaltes Album, das keinen kaltlässt. Sehr berührend. Musikalisch und textlich perfekt. Ein zeitloses Album, das sich durchaus zu einem absoluten Klassiker entwickeln dürfte. Für mich eins der besten Alben seit langem. Ein Album für die Ewigkeit. Großer Kandidat für das Album des Jahres.

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