Ganz ehrlich, als ich sah, dass es dieses Album zum Reviewen gab, dachte ich zuerst: Was soll das denn bitte? Ich dachte, entweder ist das kompletter Schrott, also richtig mieser Rumpel-Oi!, oder irgendwer will alles in den Dreck ziehen. Später kam mir der Gedanke: Nun ja, es könnte vielleicht auch ein wenig lustig sein, so wie zum Beispiel Oidorno.
Irgendwann überkam mich dann doch die Neugierde. Eins vorweg: Einfach nichts von den Gedanken, die ich hatte, trifft zu.
Taking the piss out of Oi!, skinhead culture, and ourselves since 2025. Pub bans, fake hardmen, dodgy nostalgia, and scene politics set to three chords and a headache. Loud, petty, and completely lacking self awareness.
Das Cover des Albums ist direkt mal eine Anlehnung an die wohl allseits bekannte Compilation von Garry Bushell namens Oi! The Album.
Hier würde ich die musikalische Darbietung auch platzieren. Klassischer Oi! Im Stile von Cock Sparrer, The Business oder späten The Last Resort. Einfach unglaublich gut gespielt mit einer richtig guten Produktion.
Satire darf alles
Satire würde ich es auch nicht nennen. Oi! The Critique würde wohl eher passen. Denn im Endeffekt kritisiert die Band Sachen, die in der Szene nicht ganz so rund laufen.
Mir kam dabei das Q & A of Oi! mit der Frage „Was läuft Deiner Meinung nach nicht so gut in der Szene und wie könnte man es besser machen?“ in den Sinn.
Klar kann man vielleicht bei My Boots Are Taller Than Yours von Satire sprechen, allerdings kann man es auch als Kritik sehen. Kritik an Menschen, die denken, dass sie allein The Real Deal sind.
Ähnlich verhält es sich mit You Weren’t There in ’82. Also auch wieder teils satirisch, aber auch wieder eine Kritik am Verhalten von Menschen, die denken, sie seien cooler als andere, weil sie Sham 69 mal in den 80ern in irgendeinem Pub gesehen haben.
She’s One Of The Boys (But Not Really) mag auch teilweise witzig sein, aber auch wieder hier die Kritik an Typen, die Mädels nicht in der Szene akzeptieren und mit dem berühmten „Nenn mir drei Songs“ daherkommen.
Nun, die ganzen angesprochenen Themen gibt es ja nicht nur in der Oi! Szene, sondern dürften wahrscheinlich alle Subkulturen durchziehen. Und ja, ich gestehe, ich fühle mich vielleicht bei diversen Sachen auch ein wenig ertappt.
Gatekeeping beherrsche ich nämlich auch teilweise. Jedoch nicht für den Nachwuchs, sondern eher für Leute, die mir auf einmal mit Ende 40 erzählen wollen, wie sehr sie schon immer in der Punk-Szene waren und nicht die blasseste Ahnung haben. Aber anderes Thema.
Wer hinter The Local Offenders steckt, weiß kein Mensch. Die Angaben zu den Musikern sind wie folgt:
Guitar: someone’s cousin
Bass: the only reliable one
Drums: banned from three pubs
Mit dem Akzent gehe ich allerdings von Briten und vom Können und den Insights von alten Hasen aus dem Geschäft aus.

















