The Mansters scheuen sich nicht, einige Sachen zu klauen und sie für Eigenzwecke umzufunktionieren. Da wäre der Bandname, der sicherlich von The Munsters ausgeliehen und umgemodelt sein dürfte, und das Cover dürfte wohl von Metallica’s Metal up Your Ass entliehen und entfremdet sein. Der Songtitel Home Til I Die erinnert nicht nur vom Titel her an 7 Seconds sondern auch arg vom Refrain her. Run To The Pils das auf sarkastische Art und Weise, davon handelt, dass der Protagonist von allem, inklusiv seiner Frau und Kinder, wegläuft, lässt zwar vom Stil her ein wenig an NOFX erinnern, der Songtitel dürfte allerdings ein Augenzwinkern in Richtung Iron Maiden sein.

Aber genug Namedropping. Was The Mansters musikalisch bieten, kann sich hören lassen. Badeland Hardcore, (sicherlich auch wieder ein Wink in Richtung The Good The Bad And The Zugly) ist nämlich mehr als nur geil. Oldschool-Hardcore, der einen wie ein Schnellzug in voller Fahrt trifft. Schnell aggressiv, wütend. Aber auch an Melodie wird in Songs wie Getting More Likes nicht gespart. Das Album ist trotz aller Räudigkeit extrem mitreißend. The Mansters liefern den perfekten Mix aus altem Hardcore mit Poppunk-Einlagen, die sich zum Mitsingen und Mittanzen anbieten.
Textlich ist das die Wut auf die Welt, aber stets mit einer mächtigen Prise Sarkasmus und Ironie. The Mansters nehmen sich, trotz, dass alles scheiße ist, nicht zu ernst. Wenn sie könnten, würden sie eh nochmals alles anders machen, und anstelle von Fastfood nur noch Brokkoli-Smoothies und organische Erbsen essen.
So dürften sich in den Texten vor allem ältere Semester wiederfinden. Denn wenn du auf Anhieb weißt, dass das Sample am Ende von Home Til I Die die Stimme vom Macho Man ist, bist du entweder alt oder ein Nerd, oder in meinem Fall beides.
Sei’s drum, weil Likes im Internet wollen sowohl die Boomer als auch die Gen Z.
Das Album war für mich echt eine Riesenüberraschung. Instant Love! Wer Bock hat, in ein Album einzutauchen, das sowohl das Räudige als auch das Melodische des Punkrock bietet, ist hier bestens bedient. Ob du nun Ramones, NOFX, oder Negative Approach magst, spielt dabei keine Rolle. Man sollte jedoch ein wenig Humor haben.
Tracklist
- The World Is My Ulcer
- Badeland Hardcore
- The Beach
- Lessons In Giving Up
- Home Til I Die
- Something
- I Should Be Getting More Likes
- Panicboy 2
- Run To The Pils
- Yngve’s Fault
- No Money, I’m Worried
- Johnny Is Single Again
- Snapshots From A Shitshow


















