Das Tante Anna in Saarbrücken ist klein, eben eine typische Kneipe in der Innenstadt von Saarbrücken. Dennoch finden dort oft Konzerte statt. Ich bewundere da immer die Bedienungen, denn auf Grund des Aufbaus des Ladens ist die „Bühne“ direkt hinter der Eingangstür. Nun  müssen natürlich auch die Stammgäste draußen bedient werden, wenns nicht gerade unter Null sondern wie heute ein gemütlicher Frühlingstag ist… Gründonnerstag auch, letzter Tag vor dem Tanzverbot… Das machte sich dann auch bemerkbar, den der nächste Tag war für viele frei. So war schon vor Beginn um 21:00 Uhr einiges los…

Erste Band waren die Smoke Kings und die spielen Rockabilly. Musikalisch ganz nett, aber es wäre mir wohler, Songs wie Pussyparty würden von einer Party im Tierheim handeln… Naja, in der Szene spielt man ja gerne mit Klischees und diese wurden an diesem Abend doch ziemlich bedient. Demnächst soll ihr neues Album erscheinen, dafür gab die Band dann ein laminiertes Plakat raus. Habe ich auch noch nicht erlebt. Wie gesagt, musikalisch ganz ok, aber da habe ich auch schon besseres gesehen (ok, ist auch unfair, ich hatte nämlich Reverend Horton Heat gesehen, darüber gibts glaub ich nur noch Brian Setzer). Egal, also Album soll demnächst kommen…

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Baretta Love waren da schon ein ganz anderes Kaliber. Toller Punkrock aus Berlin, der in so enger Umgebung auch gut reinknallt. Seit kurzem gehört die Band zur Kidnap- und Rookie-Records-Familie, wo auch dieses Jahr ihr neues Album erscheinen soll. Konnten sich aber wohl kein Laminiergerät leisten. Artig bedankten sie sich auch bei den Smoke Kings, aber einen Seitenhieb konnten sie dann doch nicht lassen: „Manchmal braucht ein Mann nach dem ganzen Schrauben und Fleisch auch eine Schulter zum Anlehnen und Liebe auf Augenhöhe“ und schon gings weiter im Set. Ich bin mit dem Material des Trios leider nicht so vertraut, hole ich gerade mit der Minimal Play (von 2011) nach. Der Gesang kommt live etwas verzerrter rüber. Musikalisch schnell gespielter Punk mit viel Freude und Dankbarkeit vorgetragen.

Gerne spielen sie auch die Rockstars. So wird Paradise City angestimmt, danach folgt aber ihr eigenes Stück This City und im Zugabenteil wird auch kurz Slayer angestimmt, um dann mit einem eigenen Song weiterzumachen. Ein Cover gab es aber trotzdem und zwar 1000 gute Gründe von Die Toten Hosen. Das war auch ziemlich gelungen. Trotz der Enge vorne kam das Publikum gut in Stimmung, sang lauthals mit und gerade gegen Ende kam auch etwas Bewegung in die Menge. Für zwei Zugabensets kam die Gruppe zurück, so dass das Konzert kurz nach elf zuende war.

Achso, beinahe hätte ich es vergessen: Das Konzert war kostenlos. Gegen Ende des Gigs wurde ein Hut (beziehungsweise ein Eimer) herumgereicht, so dass beide Bands etwas Gage erhielten. Meiner Erfahrung nach gibt man dann auch eher mehr, so dass sich das für Bands und Veranstalter durchaus rechnet. Zumal so die Ausrede nicht zählt, man habe das Konzert nicht besucht, weil es zu teuer war. So füllt sich ein Gasthaus auch schneller. Die Bands kriegen ja auch noch etwas Kohle über den Merchverkauf, obwohl nur Baretta Love was da hatten (und leider keine LPs, die waren aus).

Fazit: Ein wunderbares Konzert zu fairen Konditionen und mit einer super-sympathischen Hauptband. Danke an Rück’n’Roll für einen fantastischen Abend!

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– Playlist: Happy Release Day

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