Dem Dreckswetter in Deutschland entflohen bin ich, wie jedes Jahr wieder auf dem Gelände des Punk Rock Holiday unterwegs. Die Fahrt nach Tolmin in Slowenien lohnt sich einfach immer. Und wie es hier ja Tradition ist, ist der Montag vom eigentlichen Festival separiert und es gibt eine fette Warm-Up-Show. Neuerdings besteht diese auch nicht mehr aus „nur“ den Bands auf der Main Stage, sondern auch am Strand geht es schon in die Vollen.
Bei eigentlich perfektem Festivalwetter zwischen 25 und 28 Grad haben die Jungs von No Guidance dann auch pünktlich alles abgerissen. Es ist immer wieder schön, was es jungen Bands bedeutet, hier zu spielen. Gitarrist Lukas hat sich das auch fast nicht anmerken lassen…zwinker zwinker. Somit ist der Auftakt gemacht und es ging weiter mit

Curbriggen, die ich beim Soundcheck zu Unrecht als „Meh“ bezeichnet habe. War alles wesentlich besser, als es der erste Eindruck erscheinen ließ. Dann aber Highspeed-Skatepunk von der Insel mit Hike the Peak. Brutal, war das schnell, aber auch präzise und wirklich geil. Viel Gastsänger*innen im Gepäck, was dieses Projekt auch irgendwo ausmacht und viel Spiellaune hat das zu einem echt tollen Auftritt gemacht.
Danach dann Sidewalk Surfers, die sich auch nicht das erste Mal hier eingefunden haben und sich mit den Gegebenheiten ja bestens auskennen. Eine Band, die ihre letzten beiden Shows auf der Main Stage gespielt haben sind Heathcliff. Dieses mal waren sie auf der Beach Stage und das war schon auch geil. Man merkt es einfach ganz deutlich, wenn Bands, die für Größeres bestimmt sind, dann auch die kleinere Bühne zum Kochen bringen. Ebenfalls geschafft haben das Darko, die ein Brett des Todes zum Besten gegeben haben. Ich musste aber dann einfach Mal ne Pause rein hauen, denn ab 11 Uhr saufen ist mit Ü40 dann doch nicht mehr so wie vorm Führerschein. Somit auf Public Serpents verzichtet, was gegessen und dann ab zu Chaser auf der Main Stage. Du kannst fast keinen besseren Opener für diese Bühne haben. Fun des Todes, Melodien und Power 3000. Es ist auch immer wieder sehr entscheidend, was es ausmacht, wenn (in diesem Falle) der Frontmann merklich Lust auf das hat, was er tut und diese Energie dann auch mit dem Publikum teilt.

Weiter gings dann mit Safe Ferris. Hab sie ja neulich erst auf dem SBÄM Fest gesehen und es war wieder eine Ohrenweide. Ich habs ja nicht so gewaltig mit Ska, aber die können es einfach und geben gut Gummi, um das Publikum zum Tanzen und Singen zu bewegen. Mit Spannung erwartet hab ich dann den Auftritt der Codefendants denn bisher haben die mich eher gelangweilt. Aber hey, man kann auch mal positiv überrascht werden und das Set hatte dieses mal echt Power. Aber trotzdem stellt sich die Frage nicht, warum ich Get Dead so viel lieber mag. Egal, somit kamen die Garant*innen für einen absoluten Brecherabend: The Baboon Show. Wat willste sagen, Alter. Die Schwed*innen machen so unfassbar viel Spaß und Laune… könnt ich zehn Mal im Jahr anschauen. Zwischen Radio Rebelde und Me, Myself and I kann man halt auch nicht still sitzen oder stehen. Den Abschluß des Tages hab ich dann einfach mal ausgelassen. Ich weiß einfach mit Refused nix anzufangen. Klar ist dieses New Noise ein cooler Track aber die destruktive Stimmung nach The Baboon Show war für mich nix und somit reichte mir da ein Song.
Alles in Allem wieder ein gelungener Auftakt in die Woche, auch wenn ich immer noch nicht versteh, was diese Warm-Up-Show soll… Geil isses allemal und das jedes Jahr wieder. Spezielles Shout Out an dieser Stelle noch an den Drummer von Heathcliff für das schrecklichste Bühnenoutfit, an Chaser für einen wahnsinnig guten Start auf der Main Stage und an Holzi fürs Miracoli kochen um Mitternacht. Grazie und so.