Zuerst mal eine persönliche Ansicht zum Albumtitel. Jetzt erst recht finde ich sehr passend gewählt, denn dieses ganze Gebashe, das ich teilweise über Exat lesen musste, das fand ich etwas unfair und überzogen. Es muss nicht immer 80er Politpunk sein, um eine gute und wichtige Botschaft in die Welt zu tragen. Auch wenn die punkigen Töne etwas poppiger ausfallen, so ist die Einstellung und Aussage dieser Musik dennoch essenziell. Und dass das bei Exat zutrifft, steht außer Frage. Die als erstes erschienene Laut gegen Nazis ist das beste Beispiel dafür.
Exat haben auf jeden Fall ein aussagekräftiges Album produziert, welches dem 20-jährigen Bestehen der Band absolut gerecht wird. 10 Songs, die alle Register ziehen, welche die Band ausmachen und sie da hin gebracht haben, wo sie sind. Na gut, was die Lüneburger Jungs nicht sind mal zuerst: Schneller Highspeed-Punk, Studipunk mit kryptischen Texten und hart. Das alles ist hier nicht vertreten.
Die Songs sind im Groben recht einfach gestrickt. Verständliche Texte, bei denen man sich nicht ewig reindenken muss, um zu verstehen, was gemeint wird. Die Melodien sind mit „Aahs“ und „Oohs“ gespickt, um das ganze so eingängig, wie möglich zu machen. Zwischen den vorrangig im Midtempo gehaltenen Song verstecken sich dann Bläser mit SKA-Elemente, mal wird es auch etwas schneller und ein paar Anteile von Rock oder Hardrock würde ich dem Musikalischen auch etwas attestieren.
Textlich handeln die Songs von allem Möglichen. Antifa, Fußball, Alkohol, Liebe und dem Terz, welcher die Welt in seinen Fängen hält… irgendwie gibt´s von allem möglichen was zu hören, gepackt in drei bis fünf Akkorde. Um einen völlig abgedroschenen Spruch mal wieder zu verwenden: Das Rad erfinden Exat seit jeher nicht neu, aber sie machen ihre Sache immer solide, stehen absolut positioniert da und sind gut anzuhören. Punkrock, deutsche Texte, viel Herz und eine Kontinuität macht das Trio aus. Somit gibt es für mich nichts zu mosern und die Platte, welche über Rockzone Records erscheint, ist wirklich gut.
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