Durch das Schreiben für AWAY FROM LIFE entdecke ich ja immer wieder Bands, die wahrscheinlich komplett an mir vorbei gegangen wären. Manchmal wäre das nicht weiter schlimm, anders sieht das da bei Goldzilla aus. Schon das Anschreiben und die Infos, die die Band mit den Songs mitliefert macht schonmal Spaß und weckt die Neugierde auf die Songs. Goldzilla machen Deutschpunk, Deutschpunk mit Dreampop-Einfluss. Wie das wohl klingt. Hier liegt mir also das Album Goldzilla vs. Dortmund vor, dass am 24. Juni 2022 veröffentlicht wird. Hören wir mal rein.

Ein nettes auftreten und gute Informationen alleine, reichen nicht aus, um das Herz des Schreiberlings zu gewinnen. Die Musik muss natürlich passen und was soll ich noch lange drumherum sabbeln. Bei Goldzilla vs. Dortmund passt es. Also nette Typen mit guten Infos und geiler Mucke. Mit Dreampop kann ich immer noch nichts anfangen, aber der Deutschpunk Anteil ist deutlich der prägnantere Teil und irgendwie passt diese Mischung. Musikalisch geht es gut ab. Ein meistens sehr schön treibendes Schlagzeug, dazu fette Gitarrenriffs und abwechslungsreicher Gesang, an dem scheinbar alle drei beteiligt sind.
Die ersten Zeilen die einem entgegengeschmettert werden sind:
„Wär Deutschpunk nicht tot, ich würd ihn erschießen“
Das macht gleich Bock auf mehr. Das Trio geht gut zur Sache und prangert den einen oder anderen Missstand auch in der eigenen Szene an. Sexismus zum Beispiel, der gerade ja eh ein großes Thema ist und hier stark im Fokus des Trios liegt. Eindeutig wird sich hier positioniert. Auch die üblichen Themen werden von Goldzilla beleuchtet. Deutschland, Nazis und Bullen kriegen verbal ein paar in die Fresse. Auch das Thema seine Träume nicht zu verwirklichen nehmen sich Goldzilla zur Brust und singen von gepackten Koffern, die aber nie genutzt werden.
Goldfinger vs. Dortmund wirkt etwas frischer als viele andere Deutschpunk Bands, die zurzeit unterwegs sind. Die Texte haben Inhalt und nicht nur platte Parolen. Ja tatsächlich muss ich gestehen passt der Dreampop-Einfluss echt gut dazu. Ein einfacher aber trotzdem abwechslungsreicher, fresher Sound, den sich Goldfinger da angeeignet hat. Schönes Debütalbum, dass von mir eine Kaufempfehlung bekommt.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und ob sich Kotze, Köter und Motte Live genauso gut schlagen.