Es ist Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger. So genau weißt du es nicht. Du schlenderst durch eine dunkle, verregnete Nacht. Es dürfte Oktober sein, es könnte aber auch schon November sein. Du folgst einfach dem Ruf der Leere. Am Ende stehst du vor dem Eingang deines Lieblingstanzclub. Du folgst den Treppen nach unten und öffnest die schwere Tür zum Kellergewölbe. Als du eintrittst, wird dir klar, dass hier gerade ein komischer Abend stattfindet. Der Club ist gut gefüllt. Die Hälfte der Gäste sind Deutsche, die andere Hälfte sind Amerikaner. Sie feiern hier zusammen ihre Freundschaft. Viele haben T-Shirts von The Cure an.
Dass du dich wirklich in einer Grauzone befindest, merkst du erst, als du die junge Christiane F. auf der Tanzfläche hocken siehst, wie sie mit einem Stoff Eisbären kuschelt.
Established Ano 80 liest du auf einem Bierdeckel.
Du musst tanzen…. Einen Fuß vor den anderen….
Das wäre ungefähr so, wie ich die Musik von L’appel Du Vide bildlich beschreiben würde. Wem das zu kryptisch ist, dem erkläre ich es so:
Auf ihrem Erstlingswerk Metro spielen L’appel Du Vide einen düsteren Postpunk, der Einschläge von DAF, wilderen, The Cure Songs und teilweise auch NDW-Klänge hat. Aber eher düstere NDW-Klänge, wie zum Beispiel von Grauzone. Ein wenig EA80 noch vielleicht.
L’appel Du Vide bezeichnen ihre Musik als Gloom- Punk. Wahrscheinlich weil es in den Gloom Studios aufgenommen wurde. Ich würd es als Dark- Wave Post Punk bezeichnen.
Jedem, der auf etwas düstere Achtziger Wave Musik steht, dürfte dieses Album absolut gefallen.
TRACKLIST
- Nacht
- Verschwiegen
- Offenbarungseid
- Woanders
- Verbrennen
- Fleisch
- Warteschleife
- Ausgeliefert
- Fragezeichen