Seit dem 28. Mai findet sich in der ARD-Mediathek eine neue Dokureihe, die alle, die sich auch nur im Geringsten für Musik interessieren, aufhorchen lassen sollte: Millennial Punk – eine vierteilige Dokumentation, die sich endlich dem annimmt, wo andere Punkdokus aufhören. Es geht um die Entwicklung von Punkrock ab dem Jahr 2000, wie sich die Subkultur bis dahin entwickelt hat, welche gesellschaftlichen und technologischen Ereignisse sie geprägt haben und wo Punkrock heute steht, bzw. was davon beeinflusst wurde. HIER findet ihr alle vier Teile der Doku.

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Am Montag den 27. Mai fand dazu in Düsseldorf die Premiere statt, bei der das Schöpfungsteam der Doku um Diana Ringelsiep, Nico Hamm, Flo Wildemann und Felix Bundschuh so gut wie das komplette deutsche Punkrock-Who-Is-Who eingeladen hatte, um die ersten beiden Folgen zu präsentieren. Auf den Gängen des Savoy Theaters in der Düsseldorfer Innenstadt waren dementsprechend Bands wie die Broilers, Sondaschule, ZSK, Montreal, Massendefekt, Rogers, Killerpilze und zahlreiche weitere anzutreffen, die allesamt in der Doku zu Wort kommen.

Ich verzichte an dieser Stelle bewusst darauf, Inhalte aus Millennial Punk zu spoilern, nehme jedoch vorweg, dass ich schon lange nicht mehr so gefesselt und begeistert eine Doku geguckt habe. Was die vier Macher*innen hier nämlich auf die Beine gestellt haben, ist nicht nur zutiefst beeindruckend, sondern auch inhaltlich auf allerhöchstem Niveau. Die vier Folgen „#Throwback – Nostalgie der Nullerjahre“, „#Aktivismus – die politische DNA von Punk“, „#Neuland – die digitale Revolution“ und „#Fortschritt – Neue Genres & Feminismus“ nehmen inhaltlich alles in den Blick, was Punkrock in den letzten 20 Jahren ausmacht. Besonders beeindruckt hat mich die Mischung aus lockerer Unterhaltung und Anekdoten, gefolgt von wichtigen politischen und gesellschaftlichen Themen, die nicht nur für Punkrock, sondern auch ganz allgemein von höchster Relevanz sind. Millennial Punk schafft es, einen sowohl zum Nachdenken, als auch zum Lachen zu bringen.

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Insgesamt kommen über 60 Bands und Szene-relevante Menschen zu Wort. Dass man sich dabei bewusst dazu entschieden hat, auch Leute außerhalb des „klassischen“ Punk-Metiers einzubeziehen und auch Themen wie Electro oder Rap einfließen zu lassen, macht die ganze Doku dabei noch lebendiger. Ich denke ich bin nicht der einzige, der, trotz hohem eigenen Wissen über Szene und Kultur, wahnsinnig viel neues gelernt und den eigenen Horizont in Bezug auf die Subkultur erweitert hat – der öffentlich-rechtliche Bildungsauftrag wurde also mehr als erfüllt.

Millennial Punk
Millennial Punk

Ich kann wirklich allen nur empfehlen, sich alle vier Teile von Millennial Punk in aller Ruhe anzuschauen. Es ist definitiv eine der coolsten Musikdokus, die ich seit langem gesehen habe und es freut mich sehr, dass ein solches Projekt die Unterstützung aus allen Teilen der Punkszene, als auch von der ARD bekommen hat. Die drei Stunden Laufzeit vergehen wie im Flug, was zum einen am sehr coolen Erzählstil der Doku, aber auch mit den tollen Protagonist*innen zu tun hat, die zu Wort kommen. Es wurde allerhöchste Zeit, dass in der selben Doku Bands wie Die Toten Hosen, NoFX, Kotzreiz, und so viele mehr zu Wort kommen. Vermutlich ist es die größte Dokuempfehlung, die ich in den nächsten Jahren regelmäßig aussprechen werde. Sowohl für die Premiere in Düsseldorf, als auch die Unterhaltung Zuhause in der Mediathek gilt: ganz großes Kino!

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– Playlist: Happy Release Day

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