Modern Days kommen aus Mainz. Wer den Und dann kam Punk…-Podcast mit Redaktionskollege Max gelesen hat, weiß das dies die Band seines Bruders ist und weiß, das dieser seine Masterarbeit über Italo-Pop geschrieben hat. Italo-Pop dürfte das genaue Gegenteil von Modern Days sein. Wahrlich keine sonnenverliebte, fröhliche Musik, sondern eher Mucke, die in Richtung Joy Division geht, aber mit deutschem Text. Das Trio hatte bislang nur ein Demo veröffentlicht, nun erschien eine Split-EP mit der mir bislang unbekannten Postpunk-Band Wohnbau über das Mainzer Katalog-Label. Erhältlich ist die EP als Vinyl-Ausgabe.

Nach einem kurzen Intro gehts auch gleich mit Neuer Anfang los. Der Song besteht im Prinzip aus typischen Joy-Divsion-Riffs. Der Gesang ist jedoch ein bisschen anders, wirkt relativ zynisch und sarkastisch. Eine sehr markante Stimme. Nachwelt ist dann viel ruhiger, weniger Joy, dafür mehr Cure, simpel, aber effektiv. Neuere Vergleichbands wären wohl Messer und Interpol- Auch Misswirkung und Simulation bewegen sich zwischen den Polen. Mal melodiös, mal eher monoton. Die Texte erzählen von Entfremdung und Untergang. Keine Musik für den Tag am Strand, aber für den verregneten Vormittag allemal. Die Songs stammen alle aus 2018. Melodie und Melancholie.

A1 Neuer Anfang (4:13)
A2 Nachwelt (5:50)
A3 Misswirkung (4:00)
A4 Simulation (3:02)

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PS: Folgendes Video ist nicht auf dem Album vertreten.

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Wohnbau, der Name erinnert an Bauhaus, da liegt man ebenfalls ein bisschen richtig. Art-Punk, experimenteller und mit mehr elektronischen Spielereien. Etwas Kraftwerk, etwas NDW kommen hinzu. Viel hab ich über die Band nicht rausfinden können. Sie existieren wohl noch nicht so lange, machen aber interessante Musik. Einsatz von Vocodern hat man bei Angewandte Stadtkritik, was sicherlich der beste Songtitel der EP ist. Ein eher introvertiertes Lied. Dafür sind die Eröffnungssongs Machen Musik eigentlich und Freizeitland eher Postpunk-Klopper im besten Sinne. Und Takt ist natürlich ein Stück, das mit dem Takt spielt. Mein Lieblingsstück der Wohnbau-Seite. Die Texte sind gesellschaftskritisch und weniger persönlich gehalten, etwas unterkühlt und authentisch.

B1 Machen Musik eigentlich (4:41)
B2 Freizeitland (3:57)
B3 Angewandte Stadtkritik (3:21)
B4 Takt (4:14)

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Fazit: Beide Bands verstehen nicht nur ihr Handwerk, sondern können mit ihrer Musik auch bewegen. Eine sehr schöne Split-EP!

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– Playlist: Happy Release Day

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