Nordwand sind zurück. Der Untertitel zum Schwarzen Album lautet Klunikoffs Vermächtnis. Das deutet bereits an, warum zwischen der letzten Nordwand-EP von 2015 und dem neuen Album ganze neun Jahre vergangen sind. Tatsächlich wurde das Material schon 2019/2020 eingespielt. Doch nach dem überraschenden Tod von Sänger und Mastermind Björn aka Schorsch Klunikoff 2021 (hier ein Nachruf) wagte sich niemand daran, das Album fertig zu stellen.
Nun nahm man sich ein Herz, mixte das Album zu Ende und veröffentlichte es als Schwarzes Album über Abbruch Records, das Label der gleichnamigen Band. Wer sind nun Nordwand? Nordwand war (und ist) eine umtriebige Satireband mit dem Schwerpunkt auf Oi! Das Projekt spielt Cover von Rechtsrock-„Hits“ mit linken, lustigen und/oder selbstentlarvenden Texten. Ähnliche Bands sind zum Beispiel Pflanzer und international Jewdriver.
Das Problem bei solchen Bands ist natürlich, das der Witz zum Teil nur funktioniert, wenn man die Originale kennt. Ist bei sowas halt n bisschen schwieriger als bei Satire-Bands wie den unsäglichen J.B.O. Die Songs zünden natürlich auch, wenn man die Originale nicht kennt, aber grundsätzlich ist es schon besser zu wissen, warum ein so schiefer Reim jetzt hier an dieser Stelle passen muss und warum die grauen Haare „süß“ sein müssen. Sehr gut ist der Song gegen Mario Barth (Alles ist witziger).
Insgesamt ein recht vergnügliches Album. Politisch natürlich klar links und mit Kante gegen rechts. Die Band ist auch weiterhin aktiv, spielt Konzerte und hat auch schon neue Songs geklaut äh… geschrieben. Das Album gibts bei Abbruch Records als Digipak oder auf Vinyl, die auch die vorigen Alben vertreiben.
Tracklist
- Das darf man doch sagen
- Shithead
- Glory
- Graue Haare
- Sadoe
- DSDS
- H&M
- Dumme Doitsche
- Alles ist witziger
- Bombe
- Was geht das uns an
- Kneipe Anna Ecke