Schon wieder ein Release, welches Refuse Records neu auflegen. Dieses mal sind es Saidiwas aus Nord-Schweden mit ihrer gleichnamigen Debüt-EP plus einem Song, der auf einer Compilation erschien. Die Songs wurden ursprünglich 1996, bzw 1995 auf CD veröffentlicht. Versprochen wird mir hier eine Anarchist Vegan Straight Edge Band, was sich erstmal ziemlich spannend anhört.

Beim Blick in das mit viel Herzblut gestaltete Booklet in LP-Größe, strahlen einem als allererstes ein großer Haufen an Live-Fotos aus den 1990ern entgegen – gefällt! Beim Blick in die Texte wird klar, dass die Beschreibung der Band durchaus zutreffend ist: Kapitalismus-Kritik, Tierbefreiuungs-Ideen, Anti-Unterdrückungs- und Solidaritäts-Texte strotzen nur so vor politischem Wille zur Veränderung des großen Ganzen. Saidiwas scheinen eine Band mit Visionen gewesen zu sein, was mir persönlich sehr gefällt. Auch heutzutage lohnt es, sich gewisse Mantras immer wieder in’s Gedächtnis zu rufen, zum Beispiel: Hardcore is more than music! (… oder more than Kickboxen und Rumprollen).

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Was mir hingegen leider nicht gefällt ist das Wesentliche, die Musik. Ich erkenne in der Art Hardcore (?), den Saidiwas spielen, keinen roten Faden. Der Gesang wirkt uninspiriert und mehr gegrölt als geshoutet oder gesungen. Die musikalische Untermalung wirkt harmlos, es fehlt die Power, hin und wieder klingt das Ganze auch etwas schief. Mal gibt es kurze Screamo-Einflüsse, Uptempo-Parts finden sich kaum, es schlittert alles irgendwie so vor sich hin. Manchmal gefallen mir die Gitarren-Parts ziemlich gut, zum Beispiel in Solidarity. So einen Song mit angezogener Handbremse kann man in einem ganzen Album ja auch durchaus machen, aber leider ist das keine Ausnahme, sondern die Regel. Die Bassläufe sind cool, schaffen es aber auch nicht das Gesamtwerk aufzuwerten. Irgendwie wirkt es so, als seien die einzelnen Parts wild zusammengewürfelt und nicht aufeinander abgestimmt. Wer auf chaotischen Punkrock/Hardcore mit unterschiedlichsten Einflüssen steht, der könnte hier glücklich werden, für mich ist das aber leider nichts.

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Fazit: Die Aufmachung der LP inklusive großem Booklet ist sehr schön. Auch thematisch holt mich die Band ab und spricht wichtige Themen in ihren Songs an. Die Musik ist jedoch leider nicht mein Fall, zu unklar, zu durcheinander und zu unstrukturiert lassen Saidiwas die nötige Energie vermissen.

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– Playlist: Happy Release Day

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