Es gibt viel zu viele gute Bands, die leider nicht so viele Leute kennen. Schockromantik ist für mich eine dieser Bands, die eigentlich ein viel größeres Publikum verdient haben. Warum? Ihre Musik ist eingängig und die Platten bestehen fast nur aus Ohrwurm-Hits. Ihr neues Album Feuer & Flamme kam vor kurzem raus und hat prächtig unterhalten. Was viele nicht wissen: Die Band hat u.a. mal No Use For A Name supportet. Höchste Zeit also mal ein paar Fragen zu stellen und herauszufinden, wie es war, für Tony Sly und Co. zu eröffnen und was Schockromantik über das Leben als „unbekannte“ Band zu erzählen haben.

Könntet ihr euch unseren Lesern kurz vorstellen?
Hallo, wir sind Schockromantik, Deutschlands sympathischste Punkband! Wir kommen aus dem wunderschönen und beschaulichen Ruhrpott und unsere Passion ist es, euch mit unserer Musik ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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Euer neues Album Feuer & Flamme ist jetzt draußen. Wieviel Aufwand steckte in der Albumproduktion?
Sehr sehr viel. Wir haben gute drei Monate im Studio verbracht. Nicht jeden Tag, aber an mehreren Wochenenden Drum-, Bass- und Gitarrenspuren aufgenommen und dann einige Wochen den Gesang unter der Woche abends. Das hat ganz schön geschlaucht.

Habt ihr auch alles selbst gemixt und gemastert? Oder habt ihr euch dafür andere Leute dazugeholt?
Wir waren in einem Studio in Essen. Ein Freund von uns hat dort das Green Lemon Studio aufgemacht.
Er hat uns aufgenommen, den Mix gemacht und das Album am Ende auch gemastert. Wir finden, das Ergebnis kann sich wirklich sehen und vor allem hören lassen!

„Für die nächste No Use For A Name Tour waren wir eigentlich wieder fest eingeplant für einige Shows, leider kam der Tod von Tony Sly dazwischen.“

Soweit ich weiß gibt es euch schon ein paar Jährchen, die Releasejahre eurer Alben bei Spotify sind aber nicht älter als 2015. Habt ihr vorher schon was rausgebracht? Falls nein, warum hat es so lange bis zu den ersten Platten gedauert?
Da hast Du Recht, uns gibt es schon seit 2006. Damals haben wir eher melancholisch-melodischen Punkrock gemacht. Die Texte waren sehr lyrisch und es gab selten richtige Refrains, die sich wiederholt haben. Wir haben auch vor 2015 schon zwei EP’s und ein Album aufgenommen, allerdings haben diese Produktionen nichts mehr mit unserer heutigen Musik zu tun. Deshalb sind sie auch nicht bei Spotify und anderen Plattformen zu finden.
Als dann 2014 unser damaliger Sänger ausgestiegen ist, haben Andi und ich (Anm.: Totti) uns überlegt trotzdem weiter zu machen, aber mit neuer Musik, die zum Mitgröhlen einlädt. Als 2015 Alex an der Gitarre dazu kam, haben wir drei Monate später das erste neue Album – „Trafosongs“ – aufgenommen. Ein bisschen wie die Wiedergeburt von Schockromantik.

Wie nehmt ihr die Punkrock- und Konzertlandschaft im Ruhrpott wahr? Geht viel oder ist es immer etwas mühsam? Sprich: kommen genug Leute zu den Konzerten?
Im Ruhrgebiet ist es aus unserer Sicht leider so, dass man kaum noch Leute zu kleineren Konzerten bekommt. Im Vergleich zu Norddeutschland ist das wirklich sehr schwach. Wenn man nicht gerade Emscherkurve, Lokalmatadore, Rogers oder Sondaschule heißt, wird es schwer einen Laden voll zu kriegen. Uns gelingt das Gott sei Dank so 1-2 mal im Jahr doch noch. Mittlerweile spielen wir aber auch viel lieber „auswärts“, gucken uns schöne Städte an, sind auch oft übers ganze Wochenende weg. Quasi ein Kurzurlaub, den wir vom Veranstalter bezahlt bekommen.

„Wer weiß, vielleicht liest ja genau die richtige Person jetzt dieses Interview und denkt „Mensch, DIE Idioten will ich für mein Festival booken!“.“

Ist es schwer für eine „unbekantere“ Band wie euch zu touren, ohne auf den Kosten sitzen zu bleiben?
Mittlerweile haben wir schon ein kleines Netzwerk aus Clubs, Bars und sonstigen Locations aufgebaut, wo wir jederzeit wieder spielen können. Drauf gezahlt haben wir schon seit Jahren nicht mehr und sehen wir auch gar nicht mehr ein. Dafür sind wir zu alt! Wenn man plus minus Null am Ende raus geht, aber dafür auch ein tolles Wochenende und Konzert hatte, dann sind wir schon zufrieden. Mit etwas Gewinn sind wir natürlich noch zufriedener!

Für das Releasekonzert von eurem letzten Album waren ursprünglich Emscherkurve77 als Special Guest angekündigt, die ja schon eine ziemliche Szenegröße sind. Woher kennt ihr euch?
Das Ruhrgebiet ist halt ein Dorf! Wir haben uns damals beim Gott sei Punk Festival in Hamburg kennengelernt, als wir dort zusammen gespielt haben. Nette Jungs, wir haben uns auf Anhieb verstanden.

Am Ende haben Emscherkurve77 dann doch nicht gespielt. Woran lag das?
Das lag schlichtweg daran, dass sie ein paar Wochen später ein anderes Konzert in Essen feststehen hatten und der Veranstalter Ärger gemacht hat, dass zu diesem Konzert niemand mehr kommen würde, wenn sie EK77 bei uns für den halben Preis sehen könnten. Um des lieben Friedens Willen haben sie uns dann leider wieder abgesagt, da der andere Termin schon viel eher feststand.

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Ihr habt mal mit No Use For A Name gespielt. Wie war das?
Einfach nur geil! Die ausverkaufte Live Music Hall zu rocken, war ein unfassbares Erlebnis. Für die nächste No Use For A Name Tour waren wir eigentlich wieder fest eingeplant für einige Shows, leider kam der Tod von Tony Sly dazwischen. Ein ganz toller, netter und hilfsbereiter Mensch, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. Und darüber hinaus noch ein brillanter Musiker. Er hat uns damals sogar eingeladen, ihn mal in San Jose zu besuchen. Auch daraus wurde leider nichts.

Kurz vor Schluss ein paar Begriffe. Was fällt euch hierzu als erstes ein?

Wunschband zum Zusammenspielen…
Rogers! Lieben wir alle drei. Für Die Toten Hosen wird’s wohl leider eh nie reichen.

Beste Band aus dem Ruhrpott…
Wir?!

Kassierer oder Lokalmatadore…
Sehr schwierige Frage… wahrscheinlich die Kassierer.

Lieblingsbier…
Stauder Pils als Altenessen.

Bester Schockromantik-Song ever…
Puh… lässt man das brandneue Album mal außen vor, wäre es wohl ein Kopf an Kopf Rennen zwischen „Schenke“ und „Wir sind alt“. Auf dem Neuen sind nun aber auch eine ganze Reihe geile Nummern drauf – „Die drei Asis aus’m Ruhrpott“ zum Beispiel oder natürlich der Titeltrack „Feuer und Flamme“. Ich glaube, die Frage lässt sich gar nicht 100%ig beantworten.

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Was steht bei euch in Zukunft an?
Wir haben jetzt erst einmal einige Release-Shows vor der Brust und bereits hinter uns, dann wird es ab Mitte November etwas ruhiger, um dann das neue Konzertjahr zu planen. Im Januar und Februar stehen schon die ersten beiden Shows fest. Das wird aber sicher noch nicht alles sein.
Das eine oder andere größere Festival wäre natürlich geil. Wer weiß, vielleicht liest ja genau die richtige Person jetzt dieses Interview und denkt „Mensch, DIE Idioten will ich für mein Festival booken!“.

Habt ihr noch letzte Worte?
Selbstverständlich! Wir bedanken uns für das Interview. Wir hoffen, es hat den Lesern gefallen und dass der Eine oder Andere jetzt unser Album hört, kauft und auch zu unseren Shows kommt. Schaut mal rein auf www.schockromantik.de, gebt uns einen Daumen im Gesichtsbuch, folgt uns bei Spotify und lasst uns gerne ein Feedback zukommen, wir beantworten alles noch selber! Schönen Gruß und Kuss auf die Nuss, Eure drei Asis.

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– Playlist: Happy Release Day

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