Stress kommen aus Rostock und spielen laut Promotext „eine Explosion aus dunklem Wave, schneidigem Punk und dreckigen Garage“. Oft sind ja solche Promotexte Schall und Rauch, aber als ich das Album jetzt mehrfach gehört habe und jetzt erst den Promotext gelesen habe, muss ich sagen: besser kann ich es nicht beschreiben. Gleich am Anfang macht das Trio klar: „Wir liegen in der eigenen Kotze/Unser Gott der heißt Otze“.
Und damit hatte die Band mich. Stress lässt sich nicht direkt einordnen, den ja, hier wird es zum Teil schön schrammelig, dann wabert es im dunklen Wave. Auch die Texte sind deutsch und englisch, zum Teil mit schönen Anleihen an den Horrorpunk. Auch weiblicher Gesang ist zu hören, was das Album noch abwechslungsreicher macht.
Textlich handelt es sich überwiegend um soziale Probleme, Existenzialismus, Gesellschaftskritik und Punk als Lebensentwurf. Sie wirken nie stumpf, sondern durchdacht, zum Teil auch nihilistisch. Die Musik kann stumpf oder nennen wir es besser roh sein, aber auch kalt und düster. Perfekt für urbane Streifzüge durch Industrielandschaften.
Das Album ist zunächst 2024 DIY auf dem eigenen Label Schrottplatten erschienen und wurde dann von den wunderbaren Abbruch mit Abbruch Records als LP neu aufgelegt. Das gute Teil ist auf 300 Stück in schwarzem Vinyl limitiert und mit Downloadcode versehen.
- Gewinner
- Weit weg
- Blase
- Wahn
- Fat of the Land
- Needle
- Kein Plan
- Getting Well
- Sarg
- Frei
- Exit
- 2BU