Für den 22. Dezember 2017 wurde im Z1 Live-Musikclub ein kleines Sternsingen einberufen. Mhm, dabei dachte ich immer, die Sternsinger machen sich nach Weihnachten auf den Weg nach Bethlehem, schließlich kam der Stern ja erst… Naja, das ist ein Punk-Livereview und soll ja keine Bibelstunde werden… Den laden kannte ich bisher noch nicht. Im Prinzip eine relativ große Bar mitten in Pirmasens, deshalb wunderte es mich etwas, als man mir am Eingang erklärte, dass das Konzert erst gegen 21:30 losgehen sollte… Naja, egal, etwas Caching in der Innenstadt tat auch gut, obwohl es schweinekalt war… Achso, veranstaltet wurde das Konzert von Wie ein junger Jedi Concerts, die in Pirmasens wieder ein bisschen Gegenkultur etablieren wollen. Gelang ihnen zumindest an diesem Abend…

Ich hab mich sehr gefreut, Pool Rules zum ersten Mal zusehen. Zwei Mal schon verpasst, das Demo schon seit Monaten rumliegen und noch nicht gehört, eine Schande! Dabei besteht die Band doch zur einen Hälfte aus Baby Lou (Marco Korz), der vermutlich besten saarländischen Band, die sich aber leider aufgelöst hat, und der anderen Hälfte Finding Faith (Daniel Meiser), ebenfalls eine grandiose, aber wenigstens wieder existierende, saarländische HC-Band. Richtig gelesen, es gibt nur Gitarre, Schlagzeug und Gesang. Das macht aber nix. Wie bereits bei Baby Lou (man erinnere sich an „That’s the reason why I’m King of Blieskastel“) gefällt die Band durch irrsinnige Wortspiele und daher abstruese, aber doch interessante Texte. So hören die Songs auf Namen wie Puddles in the Street with gasoline Rainbows on It oder Ketchup in the Rye. Musikalisch gabs soliden Punkrock, getreu des T-Shirts von Marco (Rush – kanadischer Progressive-Rock) gewürzt mit einigen Rockelementen. Das Publikum war nicht direkt aus dem Häuschen, aber doch ganz angetan hatte man so den Eindruck.hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Vor kurzem erschien digital über Midsummer Records und physisch (als Tape) über Buddy Building Records eine Split-Veröffentlichung mit Community Service. Hört mal rein…

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Lavatch aus Köln waren als nächste dran. Die Band dürfte wohl relativ bekannt sein. Die DIY-Punks mischen ihren Hardcore-Punk ebenfalls mit interessanten Einflüssen, nämlich Southern Rock und passten damit gut als Zwischending. Interessant auf jeden Fall die T-Shirt-Wahl des Sängers mit seinem Batik-Motiv. Hier gab es nun auch die beliebten Kletteraktionen zu sehen, die man in solchen Bars immer mal wieder machen kann. Leider dauerte der Auslöser immer so lange… So hoch wie bei Campino gings dann aber nicht. Etwas mehr Bewegung als bei Pool Rules und der laden war nun auch gut gefüllt. Schöne Show. Letztes Album ist auch etwas her, mal gespannt, wann was neues kommt.

Terrorfett kommen aus Karlsruhe, hinterm Schlagzeug sitzt der Besitzer der Alten Hackerei, vorne einer seiner Thekenboys, der für den Gesang zuständig ist. Daneben noch ein weiteres Bandmitglied. Nun, diese Band gibt keinen Fick, wie man heute wohl so sagt. Deutschpunk alter Schule, so im Stile von Toxoplasma, Hammerhead, Boskops hatte ich noch im Kopp, aber natürlich auch Bands des neuen Jahrtausends wie Abfukk oder Kotzreiz kann man wohl als Einflüsse geltend machen. Und so ging es textlich natürlich auch gegen Trump, Jesus und man fordert auch Krebs für Gauland. Gerade letzterer Song, mit Video dürfte die Band wohl bekannt gemacht haben. Etwas Punkrock-Nachhilfe gabs auch noch: Wonderfull von den Circle Jerks wurde zu Wundervoll und als vorletzten Song spielte die Band High on War von Beton Combo, zudem trug der Bassist ein Tin Can Army-Shirt. Ansonsten war kein Lied über zwei Minuten. Ein kleines bisschen Pogo gabs auch zu sehen, also vom Publikum.

Kurzweiliger Abend, trotz des späten Beginns war um kurz vor 12 Schluss… Gerne wieder!

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– Playlist: Happy Release Day

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